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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Gewänder, um ihn nicht ansehen zu müssen, während er gegen die Tränen ankämpfte. Rupert war in diesen Dingen seltsam.
    „Wann öffnet sich das Burgtor?“, fragte sie mit betont ruhiger Stimme.
    „Es kann nicht mehr lange dauern.“ Rupert lächelte Julia an, während sie an ihm herum zupfte, und runzelte die Stirn, als er den lederumwickelten Schwertgriff hinter ihrer linken Schulter aufragen sah. „Woher hast du diese Waffe?“
    Julia hörte die Anspannung in seiner Stimme und trat einen Schritt zurück, um ihm ins Gesicht sehen zu können.
    „Der König wollte, dass ich sie trage. Er sagte, du hättest sie abgelehnt.“
    „Stimmt, und ich wünschte, du hättest das auch getan.“
    „Es ist nur ein Schwert, Rupert.“
    „Nein, ist es nicht! Das Ding auf deinem Rücken ist eine der Höllenklingen. Die Waffen richteten einst solches Unheil an, dass meine Vorfahren sie fünfhundert Jahre lang im Arsenal verwahrten, anstatt sie zu benutzen.“
    „Wie kann ein Schwert solche Angst auslösen?“
    Rupert sah sie ruhig an. „Der Legende nach besitzen die Höllenklingen ihr eigenes Leben und verderben die Seelen jener, die sie tragen.“
    Julia schüttelte gereizt den Kopf. „Ein Schwert ist ein Schwert. Na ja, es fühlt sich irgendwie ... sonderbar an. Aber solange es Dämonen erledigt, kann ich es gut gebrauchen. Außerdem trägst du selbst ein Zauberschwert.“ Julia stockte und sah Rupert nachdenklich an. „Das Regenbogenschwert – das hatte ich ganz vergessen. Warum können wir es nicht gegen die Finsternis einsetzen? Es hat sie schon einmal vertrieben .“
    Rupert schüttelte den Kopf. „Das habe ich bereits versucht. Erfolglos. Es wirkt nicht mehr.“
    Julia machte ein enttäuschtes Gesicht, und einen Augenblick lang schwiegen sie beide. Dann glitten Julias Blicke zur Stalltür. „Ich kann nicht mehr lange bleiben. Meine Frauen warten auf mich.“
    „Ja, ich habe beobachtet, wie du sie ausgebildet hast. Sie sahen ... vielversprechend aus.“ Rupert l ä chelte plötzlich. „Ich weiß nicht, Mädel, es ist fast unfair, dich mit einem Höllenschwert und einer Schar wild entschlossener Kämpferinnen auf die Dämonen loszulassen. Wir wollen sie schließlich nur erledigen und nicht zusätzlich in Angst und Schrecken versetzen.“
    Julia lachte. „Das zahle ich dir nach der Schlacht heim!“
    „Versprochen?“
    „Versprochen.“
    Sie sahen einander in die Augen. Rupert streckte die Arme aus und nahm Julias Hände.
    „Was immer geschieht, ich liebe dich. Daran darfst du nie zweifeln.“
    „Ich dich auch. Pass da draußen auf dich auf!“
    „Verlass dich drauf, und nach dem Sieg ...“
    „Ja“, sagte Julia. „Nach dem Sieg nehmen wir uns die Zeit für andere Dinge.“
    Sie küssten einander einmal lange, ehe Julia den Stall verließ und zu ihrer Truppe zurückkehrte. Rupert sah ihr nach und war zum ersten Mal seit langem mit sich und der Welt im Reinen. Er schob eine Hand in das Kettenhemd und zog aus seinem Lederwams ein verknittertes, zerfranstes Taschentuch mit braunen Blutflecken hervor. „Das Unterpfand meiner Herzensdame“, flüsterte er. Er berührte das Tuch mit den Lippen und schob es dann behutsam wieder in sein Wams, genau über dem Herzen.
    „Lanzenreiter, aufsitzen! Torwachen, haltet euch bereit!“
    Die Stimme des Ersten Ritters dröhnte über den Burghof. Einen Augenblick lang verstummte das Stimmengewirr, um gleich darauf verstärkt wieder einzusetzen, vermischt mit lauten Befehlen und Pferdegewieher. Rupert atmete tief durch, straffte die Schultern und führte Brise aus dem Stall.
    Der Erste Ritter saß auf einem mächtigen Streitross, das tückisch dreinblickte. Auf seiner frisch polierten Rüstung spiegelte sich das rote Licht der Fackeln. Groß und unerschütterlich ragte er aus der Menge heraus, ein Held, wie ihn die alten Balladen besangen. Er hob nervös seine Streitaxt, und hundert Lanzenreiter nahmen hinter ihm Aufstellung. Die angelegten Lanzen ragten unbeugsam in den sternenlosen Nachthimmel, die glänzenden Schäfte mit bunten Bändern und den Tüchern der Liebsten geschmückt. Die Infanteristen reihten sich hinter den Lanzenreitern ein; scherzend und lachend ließen sie ein letztes Mal die Weinflaschen kreisen. Sie stampften mit den Füßen, um sich warm zu halten, und linsten gespannt zu den geschlossenen Burgtoren hinüber, erleichtert, dass das Warten endlich ein Ende hatte. Nach ihnen kam die Schar der Diener, Bauern und Händler. Man sah, wie unwohl sie sich

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