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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Ich kann ohne Panzer besser kämpfen.“
    König John schien dies nicht zu glauben, doch er ließ das Thema fallen, um keinen neuen Streit vom Zaun zu brechen.
    „Pass gut auf dich auf, Junge! Ich will, dass du aus dieser Schlacht gesund heimkehrst.“
    „Dein Wunsch sei mir Befehl“, sagte Rupert feierlich, und dann mussten beide lachen.
    Es entstand eine Pause, in der jeder nach Worten suchte, aber sie spürten, dass alles gesagt war. Sie hatten noch nie viel gemein gehabt, und Rupert spürte, dass König John sich bereits wieder von ihm entfernte.
    „Ich verstehe nicht, weshalb alle so verzagt sind“, meinte er schließlich. „Mit dem Ersten Ritter an der Spitze des Heeres kann uns eigentlich kaum etwas zustoßen.“ Er wies auf den Mann, der wie eine zum Leben erweckte Heldenstatue auf seinem Streitross saß.
    König John warf dem Ersten Ritter einen flüchtigen Blick zu und zog die Stirn in Falten. „Der Erste Ritter ist kein Garant für den Erfolg, Rupert. Er hat keine einzige Schlacht verloren, seit er vor mehr als zwanzig Jahren in meine Dienste trat. Doch das macht ihn zu einer Gefahr. Für uns und für sich.“
    „Inwiefern gefährlich?“
    „Er hat ein übersteigertes Selbstbewusstsein. Bis er merkt, dass er nicht unverwundbar ist, kann es zu spät für ihn oder seine Mitkämpfer sein.“
    Rupert nickte nüchtern . „Ich werde ihn im Auge behalten.“
    „Das wäre vielleicht klug.“ John nahm die Zügel fester in die Hand und wandte sich von Rupert ab. „Jetzt möchte ich ein paar Worte mit deinem Bruder wechseln, ehe es zu spät ist.“
    „Noch eine Frage“, sagte Rupert plötzlich. „Du hättest auch meinen Tod angeordnet, wenn es dir erforderlich erschienen wäre, nicht wahr?“
    König John drehte sich noch einmal zu ihm um. „Du hast verdammt recht, Junge“, erklärte er ruhig. Gleich darauf lenkte er sein Pferd durch die Menge auf Harald zu. Rupert sah ihm nach und schüttelte den Kopf.
    „So, nun ist es gleich so weit, Brise. Der nächste Ritt in die Dunkelheit!“
    „Na endlich“, sagte Brise. „Dieses Herumstehen geht mir auf die Nerven. Alles wäre besser. Na ja, fast alles.“
    „Ja. Ich habe Angst, Brise.“
    „Ich auch.“
    „Du kannst dir nicht vorstellen, wie mein Gedärm rumort.“
    „Nimm’s leicht. Ich nehme an, es dauert nicht mehr lange, bis sich das Burgtor öffnet, und wenn der Kampf losgeht, hast du keine Zeit mehr für Angst.“
    „Klar. Das weiß ich. Verdammt, ich muss schon wieder!“
    „Nein, musst du nicht.
    „Na hör mal, ist das deine oder meine Blase?“
    „Achtung am Torhaus!“, rief der Erste Ritter. Einen Augenblick lang senkte sich erwartungsvolle Stille über das Heer.
    Ein halbes Dutzend Bewaffneter nahm vor dem Burgtor Aufstellung, bereit, auf das Kommando des Königs die schweren Eisenbolzen zu lösen. Rupert schob den linken Arm durch die Schlaufen seines Schildes und zog sie noch einmal fest. Das Gewicht des massiven Buckelschilds war außerordentlich beruhigend. Er nahm die Zügel fest in die Linke und zog mit der Rechten das Schwert. Der Griff lag angenehm vertraut in seiner Hand.
    Sein Gardetr ü ppchen bahnte sich einen Weg durch die Menge und nahm wieder dicht neben und hinter ihm Aufstellung. Die Männer traten rastlos von einem Fuß auf den anderen, hoben nervös die Schwerter und starrten unverwandt das hohe Eichentor an. Rupert spürte, wie ihn eine bizarre Ruhe überkam. Der Moment der Entscheidung nahte.
    Egal, wie die Sache ausging, es war vermutlich das letzte Mal, dass er in die Finsternis hinausreiten musste. Julia rief ihm etwas zu, und als er sich umdrehte, sah er, dass sie ihr Reitpferd langsam auf ihn zu manövrierte, umringt von ihren Frauen, tüchtigen, verwegenen Kämpferinnen, die scheinbar furchtlos der Schlacht entgegensahen. Rupert fragte sich unwillkürlich, ob er neben diesen Amazonen nicht abgespannt und verweichlicht wirkte. Er verbeugte sich höflich vor den Frauen und lächelte Julia zu.
    „Sieht aus, als brächen wir endlich auf“, meinte Julia.
    „Sieht so aus“, sagte Rupert.
    „Gefechtsbereit?“
    „So gefechtsbereit, wie ich je sein werde. Wie steht es um den Magier?“
    „Gibt sich den Anschein großen Optimismus, auch wenn es ihm verdammt schwer fällt. Grey hat ein halbes Hundert kleinerer Magier und Hexen aufgetrieben, aber sie machen nicht viel her. Sie sollen seine Zauber verstärken, aber ob sie das schaffen, steht auf einem anderen Blatt.“
    „Glaubst du an den Erfolg meines

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