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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Plans?“
    Sie lachte. „Nein. Aber er gibt uns wenigstens etwas zu tun.“
    Rupert seufzte. „Es wäre nett, wenn wenigstens ein Mensch an den Erfolg meines Plans glauben würde.“
    „Wäre es dir lieber, wenn wir dich anlügen?“
    „Ja.“
    „Soldaten: Ach-tung!“, rief der Erste Ritter mit lauter Stimme. Stille senkte sich über den Burghof, nur unterbrochen vom Stampfen und Schnauben der ungeduldigen Pferde. Rupert verlagerte das Gewicht seines Schildes und packte das Schwert fest. In der Totenstille klang das Atmen der mehr als fünfhundert Männer und Frauen auf dem Hof merkwürdig laut und deutlich, wie das stete Auf- und Abschwellen einer endlosen Brandung. Schwerter, Streitkolben und Spieße schimmerten rot im Widerschein der zuckenden Fackeln.
    Die Furcht und die Ungeduld, die den Burghof erfüllt hatten, waren verflogen, ersetzt durch eine grimme Entschlossenheit, die das Heer zusammenhielt wie ein einziger, gigantischer Herzschlag. Eine Entschlossenheit, die nur ein Ziel hatte: den Dämonen heimzuzahlen, was sie dem Waldland angetan hatten. Der König hob sein Schwert.
    „Öffnet die Tore!“
    Die wuchtigen Bolzen rasselten in ihren Führungen, die mächtigen Torflügel schwangen auf, und die letzten Verteidiger des Waldlands stürmten dem Feind entgegen.
    Das Hämmern der Pferdehufe hallte wie Donner von den Mauern des Bergfriedes wider. Gleich darauf waren die Reiter im Freien und jagten über die Zugbrücke. Die Fackeln blieben hinter ihnen zurück, und die Heerschar drang in die ewige Nacht vor. Der bleiche Mond hing über ihnen, bläulich und aufgedunsen wie eine Wasserleiche. Dämonen erhoben sich zu Tausenden aus den tiefen Schatten des Düsterwaldes, hässlich, grotesk verzerrt und erfüllt von furchtbarer Blutgier. Keines der Monster sah aus wie das andere, aber in jedem der Augenpaare loderte der gleiche Hunger, und jedes der Wesen schien dem gleichen, geheimnisvollen Zwang zu gehorchen. Verruchtheit haftete ihnen an wie ein böses Mal, das Zeichen des Dämonenprinzen. Morbides, blaues Mondlicht schimmerte kraftlos auf Tatzen und Krallen, als die Kreaturen der Nacht aus ihren Verstecken quollen, im Laufschritt und in weiten Sprüngen, auf dem Bauch kriechend oder sich aus klaffenden Spalten in der Erde zwängend. Dann hatte das heranstürmende Heer die Dämonen erreicht, und das Blutbad begann.
    Schwerter hoben und senkten sich gegen das wimmelnde Dunkel, und Dämonenblut spritzte durch die mit Ausdünstung erfüllte Luft, aber die Wucht des ersten Angriffs ermattete rasch, denn die Übermacht der gegnerischen Massen war groß. Die Lanzenreiter drangen verbissen vor, gefolgt von einem Teil der Gardesoldaten, aber der größte Teil des Heers fand sich nur wenige Hundert Schritt vom eisbedeckten Burggraben entfernt eingekesselt. Pferde bäumten sich auf und wieherten bestürzt, als die Dämonen über sie herfielen, und oft verhinderte nur die Masse der Leiber, dass die Angreifer ihnen die Sehnen durchtrennten oder noch Schlimmeres antaten. Die Soldaten König Johns rannten planlos am Rand des Düsterwalds umher, in ein Dutzend Gr ü ppchen aufgeteilt, die sich verzweifelt gegen den nicht enden wollenden Dämonenansturm aus der Dunkelheit zu behaupten versuchten. Durch die Luft schwirrten Befehle, Schmerzensschreie und die garstigen Geräusche von Stahl, der Fleisch und Knochen zerriss; die Dämonen aber griffen geräuschlos an und blieben selbst dann still, wenn die Klingen der Feinde sie durchbohrten. Im trügerischen Licht des blauen Mondes erinnerten die Dämonen an unheimliche Geister oder zu Leben erwachte Albträume, und so tapfer sich die kleine Heerschar auch wehrte, sie war hoffnungslos unterlegen. Schon in den ersten Minuten fiel mehr als die Hälfte der Soldaten. Es war eine Gnade, dass sie nicht leiden mussten. Es waren einfach zu viele Dämonen.
    Unerwartet zerriss grelles Licht die Nacht, eine knisternde, weiße Flamme, die von selbst hoch über dem Kampfgetümmel brannte. Zackige Blitze fuhren wie Messer in den Düsterwald, mitten in die Dämonenschar. Dutzende der Geschöpfe loderten wie Fackeln und stolperten blindlings zurück, die Mäuler in stummem Schmerz weit aufgerissen. Andere griffen sich an die Hälse und fielen japsend zu Boden, als die Luft pfeifend ihren Lungen entwich. Helle Feuer erfüllten die Nacht, und die Hochmagie war überall. Dämonen griffen Dämonen an und rissen einander in Stücke. Die wenigen Überlebenden liefen Amok durch die Angreiferschar,

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