Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
bis auch sie fielen. Langsam begannen die Dämonen zurückzuweichen, die Soldaten drängten vorwärts und jubelten begeistert dem Erzmagier zu, während sie die fliehenden Feinde verfolgten. Doch dann erlosch das strahlende Licht, und die Aura der Hochmagie war verschwunden. Das Dunkel kehrte in den Wald zurück. Nur der blaue Mond stand hoch am Himmel.
    Rupert beugte sich aus dem Sattel und hieb auf einen Dämon ein, der ihn anspringen wollte. Im nächsten Augenblick schnellte aus dem Astwerk über ihm ein Tentakel mit Widerhaken dicht an seinem Kopf vorbei. Er riss den Dolch heraus, aber Brise hatte ihn bereits außer Reichweite des neuen Angreifers getragen. Die Schlacht verkam zu einem heillosen Chaos. Die Angriffe der Dämonen erfolgten von allen Seiten gleichzeitig, und für jeden Gegner, der fiel, schienen hundert neue aus dem Dunkel zu strömen. Heerschar und Dämonen drängten vor und zurück, ein bluttriefendes Gewirr aus Schwertern und Beilen, Fängen und Krallen, und auf dem Boden stapelten sich die Toten. Rupert ließ verzweifelt den Blick schweifen, suchte Deckung. Seine Gardisten waren von ihm getrennt worden, als sich die Schlachtordnung auflöste. Er stieß ärgerlich einen Fluch aus und wehrte die Dämonen ab, die sich um das Einhorn scharten. Mit dem Erlöschen des Zaubers hatte die Heerschar ihren kleinen Vorteil rasch wieder verloren. Schon fielen einige Splittergruppen zurück, als die Dämonen mit neu erwachter Wut auf sie losstürmten.
    Rupert hackte auf einen Dämon ein, der sich selbst dann noch an seinen Stiefel klammerte, als er ihm den Schädel spaltete. Weniger als die Hälfte der Waldarmee stand noch und kämpfte, und das stark dezimierte Heer des Waldlands fiel langsam, aber stetig zurück. Rupert kämpfte gegen eine Welle von Übelkeit an, als er sah, wie viele seiner Mitstreiter schon tot waren, obwohl der Kampf gerade erst begonnen hatte.
    „Sie standen immer auf verlorenem Posten“, dachte er entkräftet. „Ich versprach ihnen eine Chance, das Reich zu retten, und habe sie stattdessen in den Tod gef ührt. Zur Hölle mit alldem. Es muss etwas geben, das den Dämonen Einhalt gebietet! Es muss etwas geben.“
    Er versuchte, Brise mit dem Schwert eine Gasse frei zu machen, aber von allen Seiten kesselten ihn Dämonen ein. Schritt für Schritt fiel das Heer zurück, und die Schlacht war nur noch ein verbissenes Rückzugsgefecht. Blut floss in den aufgewühlten Boden, dunkel und schmierig, und manche Dämonen bohrten ihre Mäuler tief in den Morast, um es zu trinken. Die Heerschar fiel zurück, und die Dämonen setzten nach; sie hetzten von Schatten zu Schatten, ließen sich aus dem Geäst fallen, zwängten sich durch Erdspalten aus der Tiefe. Die Nacht wurde immer dunkler, und in den Schatten lauerten Zerrbilder der Schöpfung.
    Harald entleibte einen Dämon mit einem gezielten Hieb und umklammerte gleich darauf mit aller Kraft die Zügel seines Streitrosses, das das zappelnde Geschöpf unter seinen Hufen zertrampelte. Sein blankes Kettenhemd war beschädigt, aufgerissen und getränkt mit Blut, das zum Teil aus seinen eigenen Verletzungen floss. Sein Schwert hob und senkte sich ohne Pause, doch die Dämonen wichen nicht. Er kämpfte mit eisiger Ruhe, hart und unnachgiebig wie die Klinge in seiner Hand, aber die Dämonen ließen nicht von ihm ab. Wann immer sich die Gelegenheit bot, warf er einen Blick über die Schulter, um abzuschätzen, wie weit es noch bis zum Burggraben war. Noch hatte König John nicht den Befehl zum Rückzug erteilt, aber die Schlacht war verloren, und jeder wusste es. Harald machte sich keine Selbstvorwürfe und spürte keine Reue; niemand hätte gegen diese Übermacht gewinnen können. Die Heerschar des Waldlands war besiegt gewesen, ehe sie die Zugbrücke überquerte. Der Graben war jetzt nicht mehr weit entfernt, und Harald versuchte, sein Pferd zu wenden, doch die Dämonen, die ihn in Trauben umlagerten, behinderten jede seiner Bewegungen. Er hatte keine Wahl, als Schritt für Schritt vor den Angreifern zurückzuweichen und dem Rest des Heeres zum Burggraben zu folgen. Plötzlich fühlte er sich hilflos in die Enge getrieben. Angst stieg in ihm auf. Er nahm seine ganze Beherrschung zusammen und rang die Furcht nieder. Wenn er jetzt nur einen Augenblick lang den Mut verlor, blieb ihm nicht einmal genug Zeit, um seine Schwäche zu bedauern. Zu seiner Rechten entdeckte er Rupert, den die Angreifer ebenfalls langsam zurückdrängten. Ruperts Klinge blitzte

Weitere Kostenlose Bücher