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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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das Schwert im Halbkreis und tötete alles, was in Reichweite der Klinge geriet. Die Dämonen starben grauenvoll, aber Julia empfand kein Mitleid. Sie kämpfte brutal weiter, das Gesicht zu einem starren Grinsen verzerrt, und die Kreaturen der Nacht fielen ihrem Angriff scharenweise zum Opfer. Ein kalter Funke glühte in ihren Augen. Es war ein gutes Gefühl, Dämonen zu verletzen, wie sie andere verletzt, zu vernichten, wie sie das Waldland vernichtet hatten. Wolfsbann hob und senkte sich, und die Dämonen litten entsetzliche Qualen. Julia jubelte laut, mit einer Stimme, die so furchtbar klang, dass sie ihr selbst fremd war.
    Über das Kampfgetümmel hinweg hörte Harald das Splittern von Knochen, dann sank sein Pferd unter ihm zusammen. Er hechtete geschmeidig aus dem Sattel auf den blutgetränkten Boden, war mit zwei schnellen Sätzen bei dem grinsenden Dämon, der seinem Streitross das Bein gebrochen hatte, und durchbohrte ihn mit seiner Klinge. Das gestürzte Reitpferd wieherte und rollte angsterfüllt die Augen, als die Dämonen einen Kreis bildeten und näherkamen. Harald schob sein Schwert in die Scheide und zog Blendflamm. Die Widersacher zögerten.
    Harald stieß die Klinge tief ins Herz seines Reittiers und wartete einen Moment, ehe er sie wieder herauszog. Eine rote Flamme züngelte über den scharf geschliffenen Stahl. Die Dämonen wichen zurück. Harald verbeugte sich kurz vor seinem toten Pferd. Er hatte das Tier von Anfang an sehr gerngehabt und sich gerade deshalb verpflichtet gefühlt, ihm die Qual des Sterbens zu verkürzen. Außerdem hatte er sein Blut gebraucht, um Blendflamm zu aktivieren. Die Dämonen rotteten sich zusammen und stürmten jäh auf ihn zu. Harald trat ihnen entgegen, Blendflamm in der Hand, und wo immer es einen Dämon berührte, sprühten Funken, und das Wesen verbrannte in lichterlohen Flammen zu einem Häufchen Asche. Blendflamm trank das Blut der Angreifer, und es nährte die Flammen, die das Schwert aussandte. Harald schien es, als habe er das immer schon gewusst, und er begriff nicht, warum er plötzlich zögerte, Blendflamm zu benutzen.
    Er drang beherzt auf die Dämonen ein und schlug Schneisen des Todes und der Vernichtung in ihre Reihen, aber seine Überlegenheit bereitete ihm keine Freude. Vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, die Ereignisse nicht mehr zu beherrschen. Er schüttelte unausgesetzt den Kopf, als könne er seine Gedanken so besser ordnen. Die Flammen der Höllen klinge züngelten immer heftiger, je mehr Dämonenblut sie aufsog, bis Harald die Fieberglut, die die Klinge abstrahlte, kaum noch ertragen konnte. Er hielt Blendflamm mit ausgestrecktem Arm von sich, und die tiefroten Flammen schlugen immer höher. Blendflamm verdrängte die Dunkelheit, aber sein roter Schein wirkte irgendwie gefährlich. Dabei wusste Harald tief in seiner Seele, dass Blendflamm eben erst erwacht war und nur einen Bruchteil seiner Macht entfaltete. Ringsum brannten Dämonen wie bizarre Fackeln, und der Schweiß, der Harald über das Gesicht rann, hatte seine Ursache nur zum Teil in Blendflamms Hitze.
    Des Königs Schwert zersprang an den widerstandsfähigen Schuppen eines Widersachers, und er warf den unbrauchbaren Stumpf mitten in die grinsende Dämonenfratze. Die Kreatur wich einen Schritt zurück, und ehe sie erneut auf ihn eindringen konnte, hatte der König Felsbrecher gezogen und den Widersacher gespalten. Das Schwert lag unnatürlich leicht in seinen Händen, und ein goldener Schimmer umspielte die mächtige Klinge. Der König hieb fieberhaft auf die Dämonen ein, die sein Pferd umlagerten und ihn aus dem Sattel zu ziehen versuchten. Die Schneide fuhr durch ihre Körper, ohne dass er den geringsten Druck ausüben musste.
    König John runzelte nachdenklich die Stirn. Er war beeindruckt, aber er hegte den Verdacht, dass diese Höllenklinge mehr zu bieten hatte als eine scharfe Klinge. Er spürte die alte Macht, die sich ungeduldig im Stahl regte und nur darauf wartete, dass er sie einsetzte. Ohne zu wissen, was er tat, schwang er sich aus dem Sattel und blieb unschlüssig neben seinem Streitross stehen. Das Tier bäumte sich so abrupt auf, dass ihm die Zügel entglitten, warf sich herum und stürmte auf die Burg zu. Nach weniger als zehn Metern hatten die Dämonen es eingeholt und zu Boden gerissen. Der König wandte sich ab, verfolgt von den Todesschreien des Pferdes, schwang Felsbrecher hoch über den Kopf und stieß das Schwert tief in den

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