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Das Regenwaldkomplott

Das Regenwaldkomplott

Titel: Das Regenwaldkomplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Bank. »Ich muß etwas für mich tun!«
    Auf dem Weg zu den Wohnwagen machte er einen Schwenker und betrat die Baracke der Lagerleitung. Chefingenieur Dantas saß vor einer großen Luftaufnahme, die den Teil des Regenwaldes zeigte, den sie jetzt abholzten. Er blickte erstaunt hoch, als Gilberto eintrat.
    »Sie wollen sicherlich wissen, wann Sie hier rauskommen«, meinte er. »Ich kann's Ihnen sagen: In zwei Tagen kommt Nachschub. Das Flugzeug kann euch dann nach Santo Antônio bringen. Das ist fest ausgemacht.«
    »Danke. Aber das ist es nicht. Können Sie mir etwas Geld leihen? Wie wird hier bezahlt? In Dollar oder Cruzeiros?«
    »Wen wollen Sie denn bezahlen?« fragte Dantas erstaunt.
    »Ein Mädchen, Senhor.«
    Dantas grinste breit und verständnisvoll. »Dollars sind ihnen lieber. Das ist eine harte Währung. Wieviel brauchen Sie?«
    »Wieviel kostet es?«
    »Das müssen Sie mit den Mädchen aushandeln. Der Preis richtet sich nach der Leistung. Wenn Sie Sonderwünsche haben –«
    »Leihen Sie mir fünfzig Dollar? Sie bekommen sie bestimmt wieder.«
    »Fünfzig Dollar? Mann, dafür bekommen Sie ein rasantes Trio.« Dantas lachte, griff in die Schublade seines Schreibtisches und holte die Dollarscheine hervor. »Ich empfehle Ihnen Mary und Blondie, zwei Profis aus den USA. Wenn Sie ein Schlangenmädchen wollen, ist Madalena die richtige. Unglaublich beweglich. Wenn sie bei der eine Stunde durchhalten, sind Sie ein Held.«
    »Mal sehen, was sich ergibt«, meinte Gilberto bescheiden. Er nahm die fünfzig Dollar vom Tisch, tippte grüßend mit dem Zeigefinger an die Stirn und verließ den Raum.
    Die Mädchen hatten einen verhältnismäßig ruhigen Vormittag. Die meisten Arbeiter waren im Wald, die Freischicht lag noch in den Baracken – das Schlangestehen fing erst nach dem Abendessen an. Im Augenblick waren fünf Mädchen belegt, die vier übrigen saßen vor einem Wohnwagen unter einem Vorzelt, tranken Kaffee und unterhielten sich. Es gab nur ein Thema: der Nachschub in zwei Tagen. Er brachte Zeitschriften mit, Parfüm, Sekt und Schnäpse, vor allem aber sollten drei neue Mädchen kommen.
    Gilberto schlenderte heran, blieb vor den vier Huren stehen und betrachtete sie, als wolle er ein Pferd kaufen. Die Mädchen lachten, und eine von ihnen sagte:
    »Für zehn Dollar, kleines Bullchen, zeige ich dir den brasilianischen Kreisel. Willste mal schwindelig werden?«
    »Wer von euch ist Madalena?«
    »Besetzt. Dauert noch eine halbe Stunde, bis sie frei ist.«
    »Und Mary?«
    »Turnt auch gerade.«
    »Dann bist du Blondie.« Gilberto zeigte auf ein Mädchen mit gebleichten Haaren.
    »Erraten.« Blondie wölbte ihre Brust. Unter dem dünnen T-Shirt war nichts zu verbergen. »Woher kennst du mich?«
    »Hab 'ne Empfehlung bekommen.« Gilberto stellte mit Zufriedenheit fest, daß Blondie eine fabelhafte Figur besaß. »Wieviel?« fragte er.
    »Kommt darauf an, was du willst.«
    »Alles.«
    »Junge, mit dreißig Dollar bist du dabei.« Blondie erhob sich von ihrem Klappstuhl.
    Stehend sah sie noch besser aus, mit ihren langen Beinen und schlanken Oberschenkeln. Sie hielt die offene Hand hin. »Vorkasse.«
    »Ich bin kein Zechpreller.«
    »Erfahrung macht klug, mein Junge.«
    Gilberto zählte dreißig Dollar ab und drückte Blondie die Scheine in die Hand.
    »Na gut«, sagte sie. »Das reicht fürs erste. Da drüben, der zweite Wohnwagen. Wie heißt du, amorzinho ?«
    »Gilberto.«
    »Ein schöner Name. Wenn du's so gut kannst, wie du heißt, wird's ein schöner Vormittag.« Mit wiegenden Hüften ging sie voran.
    Im Wohnwagen lag eine drückende Hitze. Blondie stellte einen Deckenventilator an, streifte T-Shirt und Höschen ab und legte sich auf das Bett. »Na, was ist? Klemmt der Reißverschluß?« fragte sie. »Soll ich dir helfen? Bist du so einer, der gern ausgezogen werden will? Na, komm schon! Ich habe keine Zeit zu verschenken.«
    Gilberto dachte an sein Mädchen in Boa Vista. Brizida, ihren kaffeebraunen Körper und an die Zärtlichkeit, mit der sie die Liebe begann. Wie lang war es schon her, seit er sie zuletzt gesehen hatte. Das hier war kein Ersatz: Fünfundfünfzig Kilo auf unbestimmte Zeit für dreißig Dollar. Doch immerhin wohlgeformte fünfundfünfzig Kilo … Gilberto stieg aus seiner Hose. Blondie stieß einen kleinen, spitzen, begeisterten Schrei aus.
    »Mann, du hast es aber nötig!« Sie kicherte und winkte ihn näher. »Komm her! So was kriegt man hier selten zu sehen.«
    Und sie zog ihn zu sich

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