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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Verärgerung in sich aufsteigen, »und wie soll ich sagen …« Obwohl er sich nicht ganz im Klaren darüber war, ob das jetzt eine gute Idee war, entschloss er sich dazu, mit offenen Karten zu spielen. »Ich hatte eine ganz kurze Affäre mit ihr, damals in Northcliff.« Als Mia empört den Mund öffnete, bat er sie, ihn ausreden zu lassen. »Damals dachte ich, du wärst tot. Ich sollte mit Elysia verheiratet werden und habe mich mit Alkohol zulaufen lassen. Das war eine einzige verrückte Nacht, und ich habe Kaya erst hier wiedergesehen. Ich habe ihr erklärt, dass ich dich liebe. Kaya ist vermutlich sogar mit dir verwandt, sie sieht dir ein Stück weit ähnlich und sie erzählte mir, dass sie eine Eshwood ist.«
    Bei dem Namen ›Eshwood‹ war Mia hellhörig geworden, dennoch blieb ihre Miene abweisend. »Ich habe gesehen, wie ihr euch geküsst habt.«
    »Ach, Mia.« Darian streckte seine Hand nach ihr aus, aber sie wich vor ihm zurück, und er seufzte tief. »Deshalb warst du vorhin so komisch. Das tut mir leid, sie hat mich förmlich überfallen.« Er schnitt eine Grimasse. »Das klingt jetzt vielleicht wie eine Ausrede, aber es ist die Wahrheit.«
    Eine ganze Weile musterte Mia ihn schweigend, schien in seinen Augen nach einer Lüge zu suchen, und als er schon beinahe dachte, sie würde ihm glauben, stand sie ruckartig auf und verschränkte die Arme vor der Brust. »Diese Kaya ist eine attraktive Frau und vor allem ein Mensch.«
    »Vertraust du mir denn gar nicht, Mia?«, fragte Darian verletzt.
    »Was soll ich denn denken, wenn ich dich in den Armen einer fremden Frau sehe?«, brauste sie auf, und ihre Augen funkelten zornig. »Ich habe die ganze lange Zeit keinen anderen Mann auch nur angesehen, aber du …«
    »Ach ja?!« Jetzt kochte auch in ihm Ärger hoch. »Woher soll ich denn wissen, ob das wirklich stimmt? Schließlich sagt man Nebelhexen ja nach, sie seien zügellos.« In dem Moment, in dem es heraus war, wurde Darian bewusst, dass er das lieber nicht hätte sagen sollen, denn er hatte Mias wunden Punkt getroffen.
    »Du wusstest von Anfang an, dass ich eine Nebelhexe bin«, zischte sie und trat auf ihn zu. Für einen Moment befürchtete Darian sogar, sie könnte ihren Dolch ziehen, aber dann ballte sie nur die Fäuste. »Schon in Schottland habe ich versucht, dich davon abzuhalten, dich mit mir einzulassen, aber nein …« Offenbar hatte sie sich in Rage geredet, ihre feinen dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen, ihre Schultern waren zum Zerreißen gespannt und ihre Nasenflügel blähten sich bei jedem Wort.
    »Und trotz allem liebe ich dich über alles.« Mias nächster Gefühlsausbruch blieb ihr im Halse stecken, sie sah Darian kurz verwundert an, und er nutzte die Gunst der Stunde und küsste sie.
    Zunächst schien es, als wolle sie ihn zurückstoßen, aber dann erwiderte sie seine Küsse, fordernd und voller Leidenschaft, und bald verloren sie sich in einem wilden Liebesspiel.
    Nachdem Atorian und Tagilis später sehr eindeutige Geräusche durch die dünne Brettertür dringen hörten, zogen sie sich noch einmal in den Gastraum zurück.
    »Versteh einer die Frauen«, brummte Atorian düster und widmete sich einem Krug mit Bier.
    Tagilis hingegen spitzte im wahrsten Sinne des Wortes seine feinen Ohren und lauschte einem Gespräch von zwei Bauern, die sich über Galmár unterhielten. Später spekulierte er noch lange Zeit mit Atorian darüber, wie es Samukal gelingen konnte, das Volk derart in Angst und Schrecken zu versetzen, ob Merlin vielleicht doch nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit geblickt hatte, und ob Samukal bereits über mehrere Dämonen gebot.
    Nachdem Tagilis und Atorian ihren Gefährten das Essen aufs Zimmer gebracht hatten, legten sich alle bald schlafen, denn die Reise in der Winterkälte hatte an ihren Kräften gezehrt. Nur Darian wälzte sich lange herum, denn auch wenn er und Mia von ihrer Leidenschaft mitgerissen worden waren, war er sich noch nicht ganz im Klaren darüber, ob sie ihm jetzt glaubte, dass er nicht mehr als freundschaftliche Gefühle für Kaya hegte. Irgendwann gab er es auf, schlafen zu wollen, holte im spärlichen Schein einer Kerze die Papiere hervor, die er von Nordhalan bekommen hatte, und begann darin zu lesen.
    Spät in der Nacht wachte auch Mia auf. Zuerst dachte Darian, sie wolle sich noch einmal herumdrehen, aber dann richtete sie sich langsam auf.
    »Was liest du denn da?«, murmelte sie schlaftrunken und strich sich eine lange

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