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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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murmelte einen Zauberspruch und zog dann eines der Bücher heraus. Er kramte in dem geheimen Versteck herum und hielt schließlich eine Hand voll Gold und Edelsteine vor Dimitans Nase, die die Augen des Zauberers zum Glänzen brachten.
    »Ich sagte doch, mach dir einen angenehmen Winter!«
    Weder Mia noch Darian oder Atorian konnten abschätzen, wie viele Tage sie schon durch die endlose Finsternis gewandert waren. Ihr Gefährte Bas’Akir war äußerst schweigsam, und sie wurden den Eindruck nicht los, dass er es als unter seiner Würde betrachtete, mehr als die nötigsten Worte mit ihnen zu wechseln. Die Dunkelheit war erdrückend, und nachdem sie zu Anfang noch der ein oder anderen Patrouille von Dunkelelfen begegnet waren, verschwanden diese bald vollständig. Beinahe schien es, als würden sie sich in einer alles umfassenden Leere fortbewegen, in der ihre Sinne zwar auf das Äußerste angespannt waren, aber nichts wirklich greifen konnten. Ab und an strich der Hauch eines Luftzuges durch die Gänge, ohne dass man wusste, woher er kam oder wohin er zog. Hin und wieder hörten sie das Huschen von Tiefengnomen, denen die beiden Menschen nur dank Mia und Bas’Akir aus dem Weg gehen konnten, denn der Biss der Weibchen war giftig und häufig tödlich. Manchmal wurden sie nachts von den nebelartigen Bergsylphen gestört, die Darian schon damals im Gefängnis von Rodgill als äußerst lästig empfunden hatte – hier, wo er überhaupt nichts sah, machten ihn die spinnwebenartigen Berührungen komplett irre. Zum Glück gelang es Mia meist, die Elementarwesen zu verscheuchen, weswegen ihr sogar Bas’Akir Respekt zollte. Überhaupt schien er, wenn es denn nötig war, noch am liebsten mit der Nebelhexe zu sprechen. Wahrscheinlich, weil sie zumindest zur Hälfte von seinem Volk abstammte.
    Endlose Meilen wanderte Darian hinter Bas’Akir her, und er wusste, dass auch seinen Bruder Atorian die ewige Dunkelheit beinahe wahnsinnig machte. Wieder einmal hatten sie ihr Mahl in vollkommener Schwärze zu sich genommen und Bas’Akir, der nur selten schlief, hatte sich diesmal als Erster hingelegt. Mia hielt währenddessen Wache und forderte Darian und seinen Bruder auf, ebenfalls zu schlafen. Obwohl Darian erschöpft war, konnte er keine Ruhe finden und wälzte sich auf dem harten, kalten Boden hin und her. Dann jedoch ließ ihn etwas aufhorchen. Klack – klack, klack, klack. Kurz darauf war es wieder still, und Darian überlegte, ob er sich das Geräusch nur eingebildet hatte, ob er seinen Sinnen wirklich noch trauen konnte.
    »Atorian, hast du das gehört?«, flüsterte er und lauschte weiterhin in die undurchdringliche Dunkelheit.
    »Versuch zu schlafen«, brummte Atorian unwillig, »sicher nur einer dieser ekelhaften Dahmane.«
    Aber Darian war sich sicher, dass die Ursache dieses Geräusches eine andere gewesen war. Dahmanfüße klackerten auf den Wänden, das war schon richtig, aber das hier hatte anders geklungen, irgendwie schwerer und auch gedämpfter. So bewegte sich nur jemand – oder etwas –, das sich anschlich, lauerte und sich dann wieder ein Stück näherte. Eine ganze Weile lauschte er angespannt, und gerade als er sich wieder hinlegen wollte, vernahm er eine Art Schnauben.
    »Mia, dort ist etwas.« Darian sprang auf und versuchte die Hand seiner Gefährtin zu ertasten. Beinahe im gleichen Augenblick war Mia neben ihm.
    »Ich dachte vorhin schon, etwas gehört zu haben. Konntest du ausmachen, woher das Geräusch kam?«, fragte sie leise.
    »Dort, von links habe ich etwas gehört.«
    »Das dachte ich auch, aber da ist nichts. Ich …« Mia stockte, dann rief sie beinahe schon panisch: »Bas’Akir!«
    »Mia, was ist los?«, verlangte Darian zu wissen, aber da hörte er auch schon, wie Mia und der Dunkelelf ihre Waffen zogen und sich augenblicklich an ihm vorbeidrängten.
    »Bleibt dicht an der Wand, und bewegt euch nicht. Die Farkasz reagieren zuallererst auf Bewegungen.« Er spürte Mias Hand auf seiner Brust, die ihn nachdrücklich zurückschob. Es gefiel ihm nicht wirklich, in diesen dunklen Tiefen so hilflos alles und jedem ausgeliefert zu sein, doch momentan konnte er daran nichts ändern.
    »Was zum Henker ist ein Farkasz?«, hörte Darian die ungehaltene Stimme seines Bruders, aber Bas’Akir antwortete nicht.
    Absolute Stille herrschte, dann näherte sich das seltsame leise Klackern, ein Schnüffeln folgte, und Darian hörte, wie Mia aufkeuchte. Das Schnüffeln wurde intensiver, und Darian ahnte, dass

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