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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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auf dem Boden nieder, wobei er auf das Klackern der Dahmanfüße lauschte. Er war dankbar, dass Mia ihm Brot und geräucherte Würste aus dem Bündel suchte, und begann selbst zu essen.
    »Wann werden wir die Hauptstadt der Dunkelelfen erreichen?«, fragte Mia, wobei ihre Stimme seltsam hohl klang.
    Bas’Akirs Antwort ließ Darian jeglichen Appetit vergehen und auch seine Gefährten in entsetztem Schweigen verharren. »In der oberen Welt werden bis dahin vermutlich zwei Mondzyklen vergangen sein.«
    Samukal saß im Thronsaal am Feuer und beobachtete den kleinen Kayne, der mit seinen geschnitzten Rittern auf dem dicken Bärenfellteppich spielte, während Elysia sich mit Stickereien die Zeit vertrieb. Die junge Königin schien froh zu sein, dass der Zauberer das Zepter in die Hand genommen hatte, denn Regieren war ganz sicher nicht ihre Stärke. Daher machte es sie auch nicht misstrauisch, dass Samukal so viel Zeit mit dem Jungen verbrachte.
    »Beinahe könnte man meinen, er sähe in Euch seinen Vater«, stellte sie liebevoll fest, als Kayne auf seinen kurzen Beinen zu Samukal gerannt kam und ihm in kindlicher Euphorie erklärte, seine Krieger hätten gegen die Trolle gesiegt.
    »Das ist hervorragend, Kayne!«, lobte Samukal und streichelte dem kleinen Jungen über die dunklen Haare. »Aber jetzt sieh zu, dass deine Festung nicht unbewacht bleibt und kein fremdes Heer dort eindringt.«
    Kayne stürmte zurück zu seiner aus Holzklötzen errichteten Burg und fuhr mit seinem Spiel fort, während Samukal ihn schmunzelnd beobachtete. Der Junge entwickelte sich hervorragend, war ein kluger Bursche und wenngleich er erst seinen dritten Sommer sehen würde, zeigte er großes Interesse daran, das Schwert zu schwingen.
    »Gebt Ihr dem Jungen auch regelmäßig die Stärkungstränke, die ich für ihn herstelle?«, erkundigte sich Samukal.
    Eifrig nickend sah Elysia von ihrer Stickerei auf. »Selbstverständlich, Lord Samukal, ich möchte schließlich, dass Kayne ein starker junger Mann wird und seinem Königshaus zu Ansehen verhilft.«
    »Das wird er.« Überheblich lächelnd lehnte sich Samukal zurück, dann fiel ihm jedoch etwas ein. Er ließ nach Dimitan schicken und beorderte ihn in sein Arbeitszimmer. Noch einmal streichelte er Kayne über die Haare, machte ihn auf eine Schwachstelle in seiner Holzburg aufmerksam und verließ dann mit hallenden Schritten den Raum. Sein dunkelblauer Samtumhang, auf dem das Wappen von Northcliff – das Schwert über der Festung – aufgestickt war, glitt lautlos über die sauberen Fliesen der Burg. Samukal war zufrieden. Zwar war er nicht König, aber doch der Herrscher über Northcliff, so, wie er es sich immer gewünscht hatte.
    Der kahlköpfige Zauberer wartete bereits mit der gewohnt säuerlichen Miene im Arbeitszimmer und blickte hinaus aufs tobende Meer.
    »Dimitan, wie geht es dir?« So höflich Samukals Worte auch klangen, so sehr entbehrten sie jeglichen ernsthaften Interesses.
    »Mein Zimmer im Turm ist kalt und zugig«, beschwerte der Angesprochene sich und schlang seinen schwarzen Umhang enger um den ausgemergelten Körper.
    »Ich werde einige Verbesserungen vornehmen lassen, was das Heizsystem der Burg betrifft«, versprach Samukal seufzend. Er selbst besaß einen eigens angefertigten Ofen, der deutlich besser heizte als die üblichen offenen Kamine, und er hatte sich vorgenommen, seine treuen Anhänger mit ähnlichen Annehmlichkeiten zu belohnen. Schon jetzt hatten Schmiede im ganzen Land Aufträge, und im Frühling würden die Öfen ausgeliefert werden. »Ich denke, dann wird es dich nicht stören, wenn du nach Culmara ziehst und dort überprüfst, ob die Menschen dem Willen der Götter nachkommen.«
    »Der Wille der Götter!« Man sah Dimitan genau an, dass er Samukal diesbezüglich nicht über den Weg traute, und Samukal wusste sehr wohl, dass der Zauberer heimlich Nachforschungen über die Gesandten der Götter angestellt hatte.
    »Du könntest in Fehenius’ altes Haus ziehen«, schlug Samukal vor und lächelte einnehmend. »Ich würde dir einen der ersten Öfen bringen lassen, den der Schmied fertig stellt.«
    Sichtlich unwillig legte Dimitan seine Stirn in Falten, woraufhin Samukal ihm vertraulich eine Hand auf den Arm legte. »Zwei Hofzauberer sind ohnehin zu viel. Nimm dir eine hübsche Magd für den Winter, und lass es dir gut gehen.«
    »Ich werde Ausgaben haben«, stellte Dimitan völlig ungerührt fest.
    Mit einem leisen Lachen ging Samukal zum Bücherregal,

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