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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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und betrachtete Atorian und Darian kritisch. »Wenn alles gut geht, hält man euch für grobschlächtige Dunkelelfen.«
    »Halte deine Zunge im Zaum!«, empörte sich Atorian, aber Mia legte ihm rasch eine Hand auf den Arm und schüttelte den Kopf.
    »Er ist nicht sehr höflich, aber er hat Recht. Dunkelelfen sind deutlich filigraner und sehniger gebaut, als ihr es seid, aber ihr werdet schon nicht gleich auffallen.«
    Wütend schnaubend marschierte Atorian weiter, und genau wie Darian und selbst Mia bestaunte er schon bald die Moose, welche die Tunnelwände bedeckten und fahles, grünliches Licht verströmten.
    »Was ist das?«
    »Das sind von natürlichem Moos abgeleitete spezielle Züchtungen, welche die Magier unseres Volkes vor vielen hundert Sommern verändert haben. Allerdings gehören diese Moose zu den schlechtesten Lichtspendern.« Weitere Erklärungen schien Bas’Akir nicht abgeben zu wollen.
    Jetzt, wo der Weg auch für Darian und seinen Bruder sichtbar war, entspannten sich die beiden etwas. Bergsylphen flogen in kleinen Gruppen umher, hin und wieder huschte ein kleiner Tiefengnom über den Weg. Diese pelzigen Wesen sahen eigentlich recht drollig aus, reichten den Menschen meist nicht einmal bis zum Knie, und aus ihren dunklen Gesichtern blitzten große, runde Kugelaugen hervor. Da sie um die Gefahr durch die Gnome wussten, gingen sie diesen Bewohnern des Unterreiches aber lieber aus dem Weg.
    Seit Tagen schon waren sie sehr sparsam mit ihrem Proviant umgegangen und eigentlich permanent hungrig gewesen, aber nun zeigte Bas’Akir ihnen Pilze und Flechten, welche essbar waren. Mit der Suche nach Wasser hatten sie bisher keine Probleme gehabt. Immer wieder rann es von den Wänden, und sie konnten es problemlos in ihren Trinkbeuteln auffangen.
    »Von nun an werden wir während der Pausen mit unseren Waffen trainieren«, bestimmte der Dunkelelf überraschend.
    Voll Skepsis zog Atorian seine dunklen Augenbrauen zusammen. »Das ist doch viel zu gefährlich, man wird das Schwertergeklirr sicher weit durch die Tunnel hören.«
    »Niemand wird es hören«, behauptete Bas’Akir.
    Darian bemerkte, wie sich sein Bruder anspannte. Er teilte Atorians Besorgnis. »Beim Eingang erlaubst du nicht einmal eine Fackel, und hier unten …«
    »In weiser Voraussicht habe ich einen Weg nach Kyrâstin gewählt, der seit sehr langer Zeit nicht mehr benutzt wird.« Seine Stirn legte sich in Falten. »Viele halten dieses Gebiet für verflucht, weil sich zwei Dunkelelfenfamilien hier wegen eines Streits niedermetzelten. Ich könnte euch alle tagelang zu Tode foltern, niemand würde eure Schreie hören.«
    Darian schnappte nach Luft und sah, wie Atorian die Fäuste ballte und sich zu beherrschen versuchte. Vermutlich hätte er Bas’Akir sein arrogantes, überlegenes Grinsen zu gern aus dem Gesicht geschlagen.
    »Welch eine nette Beschreibung der Situation«, stellte Mia zynisch fest.
    Bas’Akir hingegen zuckte nur mit den Schultern und säuberte sich mit seinem Dolch die Fingernägel. »Wenn wir alle irgendeine Überlebenschance haben wollen, müsst ihr lernen, wie wir zu kämpfen.« Sein abschätziger Blick wanderte über Darian und Atorian. »Vermutlich wird es ohnehin vergebliche Liebesmüh sein. Es wäre besser gewesen, ich hätte bereits den ganzen Winter über mit euch trainieren können.«
    Unvermittelt sprang Atorian nach vorne und packte Bas’Akir am Kragen. »Arroganter kleiner …«, aber er kam nicht weiter, denn nach einer schlangenhaften Bewegung Bas’Akirs lag er plötzlich mit verdrehtem Arm, das Gesicht nach unten, auf dem Boden. Bas’Akir ließ ihn los und setzte sich ungerührt wieder zurück an die Wand.
    Knallrot im Gesicht erhob sich Atorian, klopfte sich die Kleider ab und funkelte den Dunkelelfen böse an. »Ich habe schon mehr Dunkelelfen getötet, als du glaubst.«
    Kurz befürchtete Darian, die Situation könnte eskalieren, was ihrer Mission keineswegs zuträglich gewesen wäre, aber zu seiner Erleichterung hob Bas’Akir nur eine Augenbraue, gab keinen Kommentar mehr dazu ab und verspeiste einen der weißen Pilze, bevor er auch seinen Gefährten etwas davon anbot. Zu Anfang hatten sich Darian, Mia und Atorian davor geekelt, diese schleimigen Gewächse auch nur in die Hand zu nehmen. Bald hatten sie aber bemerkt, dass sie sättigten und ihnen Kraft für ihre langen Märsche gaben. An den Geschmack hingegen konnten sie sich kaum gewöhnen.
    »Das Zeug schmeckt wie Seife«, bemerkte Darian und kaute

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