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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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fassen, was gerade geschah.
    Vermutlich retteten Mia nur ihre angeborenen Instinkte. Reflexartig riss sie ihr Schwert nach oben, wich zur Seite aus und stellte sich dann ihrem unerwarteten Gegner. Auch Mias Gesicht drückte Unglauben aus. Schon wieder zischte die Klinge auf Mia zu, sie glitt zur Seite und lenkte Atorians Schwert von sich weg.
    »Ist er des Wahnsinns?«, meldete sich nun Nordhalan zu Wort. Er hatte eine Hand auf die blutende Wunde an seinem Kopf gepresst und beobachtete die Kämpfenden sichtlich schockiert.
    Nun riss sich Darian aus seiner Erstarrung. »Atorian! Hör auf, was tust du denn?«, schrie Darian und wollte vorwärts stürzen, aber Nordhalan hielt ihn zurück.
    »Du würdest sie nur behindern.«
    Die beiden waren in einen rasenden Kampf verwickelt. Darian wusste, wenn er jetzt eingriff, würde er sich und Mia nur in Gefahr bringen. So schnell Mia auch auswich oder parierte, Atorian wirbelte ebenso rasch herum. Stahl schlug auf Stahl, Funken sprühten und Darian rief seinem Bruder zu, er solle mit diesem Wahnsinn aufhören.
    »Nordhalan, kannst du das nicht beenden?«
    Der alte Mann verzog das Gesicht. »Ich befürchte, in meinem jetzigen Zustand würde ich sie eher beide verletzen. Mein Kopf dröhnt, und ich kann mich kaum konzentrieren.«
    Wieder hieb Atorian nach Mia, und Darian glaubte, ihr Schädel würde gespalten werden, aber im letzten Augenblick wich sie nach links, zog ihr Schwert blitzschnell nach unten – und stach nach Atorian.
    »Mia, nicht!«, rief Darian aus dem ersten Impuls heraus, aber dann stockte er.
    Auch Nordhalan holte hörbar Luft, dann rief er: »Das kann doch nicht …«
    Normalerweise hätte Atorian jetzt eine klaffende Wunde in der Seite haben müssen, aber stattdessen hatte es ausgesehen, als habe Aramias Klinge nur Luft durchschnitten. Bevor Darian sich von seiner Verwunderung erholt hatte, erwartete ihn aber schon der nächste Schrecken. Denn plötzlich warf Mia ihr Schwert zur Seite und kniete sich vor Atorian, der schon wieder zum Angriff ansetzte. »Mächtiger Culahan, ich erbitte deine Gnade, lass mich und meine Freunde passieren.«
    Mias Worte klangen beschwörend.
    »Mia!« Ohne auf Nordhalans Protest zu hören, stürzte Darian nach vorne, fasste Mia an den Schultern und wollte sie zum Aufstehen bewegen.
    »Atorian, lass sie in Frieden!«
    Gerade eben noch hatte Atorian in seinem Schlag innegehalten, aber nun kam ein unmenschliches, donnerndes Brüllen aus seinem Mund und er rannte los.
    »Das ist nicht dein Bruder«, rief Mia und stieß Darian zur Seite, während – wer auch immer es war – einen neuen Angriff startete. »Geh zurück, Darian, lass mich das machen, ich weiß, was ich tue!«
    Ein schwacher, halbherziger silberblauer Blitz von Nordhalan hatte das Wesen aufgehalten. Mia stellte sich vor Darian, der seine Klinge umklammert hielt und noch immer nicht begreifen konnte, was sich gerade vor seinen Augen abspielte.
    Mia hob ihre Hände, ging langsam auf das Wesen zu und redete leise, beinahe schon liebevoll auf es ein. »Es tut uns leid, dass wir in dein Reich eingedrungen sind. Ich bitte dich, verschone uns. Ich bin Aramia von der Nebelinsel, ich bin ein Freund der Elementargeister. Wir hegen keinerlei feindliche Gesinnung.«
    Die Gestalt verharrte, musterte Mia durchdringend, und dann kamen Worte aus seinem Mund, die Darian endgültig klar machten, dass dies nicht Atorian sein konnte. Ähnlich der Stimme des Culahan, den er auf der Nebelinsel getroffen hatte, schienen diese Worte direkt aus der Erde zu kommen, klangen tief und mächtig, uralt und dunkel, so wie eine Lawine, die zu Tal geht.
    »Eindringlinge, Räuber, Zerstörer«, grollte das Wesen, immer noch in Atorians Gestalt. »Ihr reißt unsere Berge auf, stehlt ihnen das Herz und beutet sie aus.«
    Als sich Nordhalans Hände auf Darians Schultern legten, zuckte er zusammen. »Sie hatte Recht, es ist ein Culahan«, flüsterte der Zauberer und zog Darian langsam mit sich nach hinten. »Lass Aramia mit ihm verhandeln.«
    Nur widerstrebend wich Darian zurück. Im Augenblick griff der Culahan nicht an, aber dennoch war die Gefahr sicher nicht gebannt.
    »Wir waren Gefangene, wir sind nicht die, die deinen Berg zerstören«, fuhr Mia sanft fort. Dann streckte sie eine Hand aus, und kurz darauf schwirrten ein paar beinahe durchscheinende Bergsylphen um sie herum. Der Culahan gab ein leise brummendes Geräusch von sich, dann löste sich Atorians Gestalt auf, und ein graues Wesen ohne feste

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