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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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einfach nicht erfüllen. Sicher war da noch Fehenius, der mich erpresste, aber selbst ohne ihn hätte ich vermutlich nicht der König sein können, den sich alle wünschten. Ich denke, ich muss meinen eigenen Weg finden, ein würdiger Erbe von Northcliff zu sein, und vielleicht bekomme ich jetzt eine zweite Chance. Denn wenn wir Glück haben, wird Atorian herrschen und das Volk mir irgendwann verzeihen.«
    Darian zuckte zusammen, als sich Bas’Akirs Hand auf die seine legte.
    »Vielleicht haben wir mehr gemeinsam als ich dachte, Darian.«
    »Ja, das mag sein.« Darian lächelte in die Richtung, in der er Bas’Akirs Gesicht vermutete, und plötzlich war es, als wäre ihm eine gewisse Last von der Seele gefallen. Es war verrückt, dass er hier, tief unter der Erde, ausgerechnet einem Dunkelelfen sein Herz ausschüttete, aber irgendwie fühlte er sich erleichtert.
    Um seinen Gefährten von seinen Schuldgefühlen abzulenken, erzählte Darian nun von der Welt, in der er aufgewachsen war. Bas’Akir war sehr interessiert, konnte allerdings vieles kaum glauben, was er hörte.
    »Stählerne Gefährte, die keine Drachen sind, fliegen über den Himmel, Kutschen ohne Pferde auf Straßen und Menschen, die keine Schwerter mehr benutzen? Willst du mich verspotten?«, fragte er eines Abends mit so viel hörbarem Entsetzen, dass Darian schmunzeln musste.
    »Nein, ganz sicher nicht, es ist eine vollkommen andere Welt. Eine technisierte Welt, und kaum jemand glaubt noch an Magie.«
    »Diese Welt ist armselig, es ist kein Wunder, dass dort niemand meines Volkes lebt. Unser Gott würde diese Welt verfluchen.«
    »Tja, manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass der einzige Gott, der dort regiert, der des Geldes ist«, seufzte Darian und überlegte, wie sehr sich sein Leben geändert hatte. Unwillkürlich fragte er sich, was seine Freunde, mit denen er an der Uni gewesen war, jetzt taten. Vermutlich waren sie Angestellte in irgendwelchen Firmen, fuhren dicke Autos und hatten ein noch weitaus dickeres Bankkonto. Und auch wenn sein Leben im Augenblick gefährlich war, die Sorge um Atorian an ihm nagte und er Mia und Leána unglaublich vermisste, wurde ihm wieder einmal klar, dass ihm die andere Welt nicht wirklich fehlte.
    »Welch ein Gott soll das sein? Und warum lachst du?«, erkundigte sich Bas’Akir verwirrt.
    »Geld, das sind bedruckte …«, Darian stockte und erinnerte sich daran, dass Bas’Akir vermutlich auch mit dem Begriff ›Drucken‹ nichts anfangen konnte, »… nun ja, bemalte Papierscheine, für die man Nahrung, Waren, Land, oder auch Häuser erwerben kann, und Mia hat irgendwann einmal gesagt, sie würde es nicht verstehen, weshalb sich die meisten Menschen dafür zum Narren machen, töten und Kriege führen.«
    »Man tötet dort für bemaltes Papier?« Maßloses Entsetzen klang in Bas’Akirs Worten mit. »Darin liegt keine Ehre! Man tötet, um sich zu verteidigen, um sein Volk oder die von seinem Blute vor Feinden zu schützen, aber doch nicht für – Papier!«
    Erneut musste Darian lachen, und blickte in Bas’Akirs Richtung, aus der ein empörtes Schnauben ertönte. »Entschuldige bitte, ich lache dich nicht aus. Im Gegenteil, du hast vollkommen Recht.«
    »Offensichtlich sind diese – Menschen – dort noch schlimmer als die ’Ahbrac.« Noch eine ganze Weile philosophierte Bas’Akir über die Werte der Dunkelelfen und erzählte, was er tun würde, wenn er erst zurück in Kyrâstin wäre. »Vielleicht sollte ich darum bitten, dass Zir’Avan mir Unterricht erteilt. Er soll ein außerordentlicher Schwertkämpfer sein, vielleicht kann ich eines Tages doch noch zumindest ein Mhragâr-Krieger werden.«
    »Sicher wirst du das«, murmelte Darian, dann fiel er in einen erschöpften Schlaf.

Kapitel 24
    Gefahr in der Finsternis
    Obwohl Darian die Zeit in der immerwährenden Schwärze der Tunnel schwer messen konnte, glaubte er, dass sie sich nun ganz langsam der Oberfläche nähern mussten. Er hatte doch den Eindruck, die Luft würde anders riechen, frischer, vielleicht sogar ein bisschen nach Frühling. Erfreulicherweise bestätigte Bas’Akir seine Annahme, als sie Rast machten. Darian hörte an einem Rascheln, wie er die Karte herausholte.
    »Drei, höchstens vier Tagesmärsche noch, dann müssten wir die Oberfläche erreicht haben.«
    Unendliche Erleichterung durchströmte Darian, auch wenn er gegenüber Mia und Atorian beinahe ein schlechtes Gewissen hatte.
    »Dann sollten wir nicht anhalten, sondern gleich

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