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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Tage später, seid ihr plötzlich die besten Freunde.«
    Aramia zog die Augenbrauen zusammen, dann sah sie Atorian an, unsicher, ob sie wirklich fortfahren sollte. »Wir sind schon über einen halben Mond hier, so lange hat er um dein Leben gekämpft.«
    Mit einem lauten Klatschen fiel Atorians Löffel in die Suppe.
    Endlos zogen sich für Darian die Tage in vollkommener Finsternis dahin. Blind stolperte er hinter Bas’Akir her. Auf Darians Wunsch hin gönnten sich die Gefährten nur wenig Ruhe, denn er lechzte danach, endlich wieder Tageslicht zu sehen. Vermutlich um seinen Gefährten vor dem Verrücktwerden zu bewahren, begann Bas’Akir während der Pausen, in denen Darian nur das beunruhigende Geräusch von Dahman-Beinen oder das Tapsen von Tiefengnomfüßen hörte, etwas mehr über sich zu erzählen. Er berichtete von seiner Kindheit in Veledon, der anderen großen Dunkelelfenstadt weiter im Norden, davon, wie er schon als kleiner Junge zu kämpfen begonnen und sich in eine junge Dunkelelfe verliebt hatte. Die sich allerdings von ihm abgewandt hatte, als klar geworden war, dass er kein Cómraghâr-Krieger werden würde.
    »Cin’Tahir war eine wahre Schönheit«, erzählte Bas’Akir, und in seinen Worten schwang eine Sehnsucht und Leidenschaft mit, die Darian bisher nur bei ihm vernommen hatte, wenn es darum ging, Ansehen durch den Kampf zu erlangen. »Silbriges Haar, Augen so blau wie die schimmernden Seen des Unterreichs, und ihre Haut hatte die Farbe von dunklem Elfenbein. Sie kämpfte mit einer Anmut und einer Eleganz, die ihresgleichen suchte.« Jetzt wurde Bas’Akirs Stimme ganz leise. »Sie war die Falsche für mich.«
    Unwillkürlich musste Darian an Mia denken. Auch sie kämpfte sehr viel geschickter als er selbst, und auch wenn er während der kommenden Jahre gedachte, seine Kampfkunst zu verbessern, würde es doch sehr lange dauern, bis er ihr ebenbürtig wäre. »Wenn sie dich wirklich geliebt hätte, wäre sie trotzdem bei dir geblieben.«
    »Menschen!« Jetzt klang Bas’Akir wieder abfällig, dann seufzte er. »Ich nehme es ihr nicht übel, im Gegenteil, ich hätte nicht damit leben können, wenn sie – eine Còmhragâr-Kriegerin – mich jeden Tag damit beschämt hätte, dass sie Marvachân so viel besser dient als ich. Bei euch Menschen ist das vermutlich anders«, räumte er ein.
    »Wahrscheinlich werde ich eure Ansichten niemals wirklich nachvollziehen können.«
    Bas’Akir lachte leise auf. »Und ich die euren nicht. Eines Tages, wenn meine Familie wieder zu Ansehen gekommen ist, werde ich vielleicht erneut eine Gefährtin finden, eine, die mir ebenbürtig ist.« An einem Kratzen auf dem Boden hörte Darian, wie Bas’Akir seine Beine ausstreckte.
    »Wo lebt deine Familie?«
    »Noch immer in Veledon, nur leider sind sie durch mein unehrenhaftes Verhalten dazu verdammt, niedere Arbeiten in den Häusern der angeseheneren Familien zu verrichten.«
    »Das tut mir leid, Bas’Akir.«
    »Meine kleine Schwester, Tal’Akir, könnte sicher mindestens eine Mhragâr-Kriegerin werden, sie hat großes Talent und einen starken Willen.« Noch eine ganze Weile erzählte Bas’Akir von seinen Eltern – beide in früherer Zeit Mhragâr-Krieger – und auch von seinen Brüdern, einer früh gestorben, der andere ein Tunnelwächter. Außerdem hatte er außer Tal’Akir noch zwei weitere Schwestern. Er sprach mit großem Respekt und viel Liebe von seiner Familie, und wie schon häufig in den letzten Tagen wurde Darian klar, dass er seinen Gefährten eigentlich kaum kannte, dass dieser durchaus zu Gefühlen fähig war und vermutlich vieles auf sich nehmen würde, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen.
    »Bas’Akir, mach dir keine Vorwürfe«, sagte Darian irgendwann, »auch ich habe meiner Familie Schande bereitet, aber ich werde versuchen, vieles wiedergutzumachen.«
    »Hast du sie ebenfalls entehrt?« Bas’Akir klang sehr verwundert.
    »Man könnte es so sagen. Nachdem du ja ohnehin weißt, wer ich bin, hast du sicher gehört, was ich meinem Königreich angetan habe.« Der Dunkelelf schwieg, und Darian meinte, seine Augen auf sich zu spüren. Doch nachdem Bas’Akir offenbar nichts sagen wollte, fuhr er fort. »Ich kam als Fremder hierher, hörte Geschichten von meinem heldenhaften Großvater, meinem Vater, dem König, den alle liebten und bewunderten, und Atorian, der eine Legende war. Und so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte all die Erwartungen, die an mich gestellt wurden,

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