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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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die Stoffe lächelnd entgegen. »Vielen Dank. Wir werden sehen, was wir daraus machen können.«
    Leise grummelnd verschwand Horac hinter einem der Vorhänge.
    Mia betrachtete die Stoffe und das weiche Leder eingehend und nickte dann anerkennend. »Die Qualität ist hervorragend.«
    Nordhalan machte es sich bereits am Feuer gemütlich und murmelte, eine Nacht im Warmen sei ein Geschenk der Götter.
    »Nehmt ruhig die Kammer, Darian«, bot Atorian grinsend an, »ich habe mich schon so an Nordhalans Schnarchen gewöhnt, dass ich ohne dieses wohl kaum schlafen könnte.«
    »Hmpf.« Der Zauberer gab einen verschlafenen Protest von sich.
    Darian und Mia hingegen begutachteten die Kammer hinter dem Fellvorhang, welche in der Tat recht klein war. Sie konnten beide nicht aufrecht darin stehen, doch zumindest sah das Strohbett bequem aus – wenn auch etwas zu kurz. Mit Hilfe einiger Decken und Felle hatten sie wenig später ein behagliches Lager eingerichtet.
    Gähnend ließ sich Darian darauf nieder und zog Mia an sich. »Eigentlich sollten wir unsere erste gemeinsame Nacht ganz allein im Warmen nicht mit Schlafen zubringen.«Trotz seiner Worte fielen ihm beinahe die Augen zu.
    Lächelnd streichelte Mia ihm über die Wange. »Schlaf ruhig, ich werde damit anfangen, euch Kleider zu nähen.«
    »Das musst du doch nicht mehr heute …« Seine Stimme wurde zu einem undeutlichen Gemurmel.
    Am nächsten Morgen fühlten sie sich einigermaßen erholt und ausgeschlafen, und selbst Mia, die normalerweise weniger Schlaf benötigte als ein Mensch, hatte nur ein einziges Hemd zuschneiden können, ehe sie eingenickt war. Da draußen heftige Regengüsse niedergingen und Horac anmerkte, dass sich die Menschen lieber nicht im Dorf sehen lassen sollten, hatte Mia auch am Tag noch genügend Zeit. Sie bekam unerwartete Unterstützung von Horata, die ihr unter Gegrummel und Gebrumme half, Lederhosen und Hemden zu nähen. Für Umhänge reichte der Stoff leider nicht.
    »Eines Tages werde ich Euch dafür entlohnen«, versicherte Atorian, nachdem er seine schwarze Lederhose und das dunkelgrüne Oberteil anprobiert hatte.
    »Ach was, das wird sowieso nix«, grollte Horac, »Ihr bekommt den Thron ohnehin nicht zurück.«
    »Was fällt Euch ein …«, empörte sich Atorian, und als der alte Zwerg ihm nicht einmal zuzuhören schien, wirkte er richtig entrüstet.
    Doch Darian winkte ab. »Denk dir nichts dabei, das ist seine Art.«
    Obwohl die beiden Zwerge etwas kauzig waren, bewirteten sie ihre Gäste gut und hielten ihre Anwesenheit vor den anderen Zwergen geheim, denn Horac erzählte, dass im ganzen Dorf und vor allem in der Taverne lauthals über die Krieger von Northcliff und von König Rocal geschimpft und geflucht wurde.
    Die mehrtägige Rast tat den Gefährten gut, obwohl Atorian darauf brannte, sein Königreich zurückzuerobern. Er hoffte König Baldur und die Zwerge auf seine Seite zu bekommen, damit dieser sinnlose Krieg ein Ende fand und wieder Frieden zwischen den Völkern einkehrte. Darian hingegen war es wichtiger, endlich seine kleine Tochter zu sehen und sich bei ehemaligen Freunden wegen der Gräueltaten zu entschuldigen, die Fehenius und seine Männer begangen hatten, während Darian unter dem Einfluss des Azéta untätig geblieben war. Unterdessen äußerte Nordhalan seine Bedenken, wie er die einstigen Mitglieder der Zauberergilde ausfindig machen sollte. Revtan, Dimitan, Atene und Redeban – würden sie sich ihm gegen Samukal anschließen? Lebte Redeban überhaupt noch? Von ihm hatte schon lange niemand mehr etwas gehört, und ob sie den anderen trauen konnten, war auch eher fraglich. Irgendjemand musste Nordhalan kurz vor dem Stein von Alahant abgefangen haben – also gab es neben Samukal einen weiteren Verräter in ihren Reihen.
    Das Wetter blieb ungewöhnlich schlecht für diese Jahreszeit. Zwar war der Spätsommer in Albany, ebenso wie Darian es in Schottland erlebt hatte, eher kühl, doch dass es tagelang wie aus Eimern schüttete und so kalt war, dass man ein Feuer nie missen wollte, war doch ungewöhnlich. Da sie zum Warten verdammt waren, schnitzte Nordhalan schon seit Tagen an einem mannshohen, etwa armdicken Stock herum. Zu Anfang hatte Darian gemeint, der alte Mann wolle sich die Zeit vertreiben, doch langsam, aber sicher wurde der Stock ein wahres Kunstwerk. Nach und nach hatte Nordhalan Runen und ineinander verschlungene Spiralen eingearbeitet, und das obere Ende stellte den Kopf eines Greifvogels dar. Nun bemalte

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