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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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sondern machte sich an den Abstieg, denn er wollte möglichst rasch zu Edurs Onkel gelangen. Auf dem Dorfplatz befand sich eine erloschene Feuerstelle mit grob behauenen Holzklötzen außen herum, die bei gutem Wetter wahrscheinlich als Sitzgelegenheiten dienten. Ziegen und Schafe waren in Pferchen eingesperrt, und einige Ponys standen vor einem mit Stroh gedeckten Lehmhaus angebunden, aus welchem Rauch aufstieg. Zunächst wollte Darian dorthin gehen, doch dann sah er, etwas entfernt am Ende des Tals, einen Zwerg, der auffällig hektisch mit irgendetwas herumhantierte.
    »Ich glaube, das ist Horac«, meinte Darian grinsend.
    Seine Freunde folgten ihm mit gesenkten Köpfen. Als sie näher kamen, stellte sich allerdings heraus, dass es sich bei dem Zwerg nicht um Horac handelte, sondern um eine kleine grauhaarige Zwergin. Sie stand vor einer Höhle und zog mit einem eisernen Rechen ununterbrochen tiefe Furchen, die kreuz und quer – und auch nicht sonderlich planvoll –, vor der Höhle verliefen.
    »Entschuldigt bitte, wir suchen Horac«, rief Darian höflich.
    »Tritt mir nicht in meine Rinne, du Rüpel, sonst läuft das Wasser nie ab!«, schimpfte die Zwergin und verzog ihr Gesicht, das, wie üblich bei Zwerginnen, von einem dünnen Bart bedeckt war. Dann erst schien sie zu bemerken, dass sie mit einem Menschen gesprochen hatte, zeigte jedoch keine Angst. Hektisch kratzte sie in der versehentlich von Darians Fuß zerstörten Furche herum.
    »Guten Tag, ich kenne Edur von früher, Ihr habt nichts von uns zu befürchten.« Darian verbeugte sich. Er zögerte zu sagen, wer er war, und Mia kam ihm zuvor. Auch Nordhalan nannte seinen Namen, wohingegen Darian und Atorian den ihren nur undeutlich murmelten.
    Doch auch das schien die Zwergin nicht zu stören. Sie blickte die Menschen nachdenklich an. »Freunde von Edur, na gut, er hat ja einige Zeit in Northcliff gelebt. Horac ist wie immer in der Taverne.« Sie deutete auf das strohgedeckte Gebäude. »Ich bin Horata, seine Schwester. Ihr solltet besser nicht in die Taverne gehen, auf Menschen ist momentan niemand gut zu sprechen.« Jetzt zeigte sie zu dem mit Fellen verhängten Höhleneingang. »Wenn ihr wollt, könnt ihr drinnen warten.«
    »Vielen Dank.« Nordhalan verbeugte sich vor ihr.
    »Aber tretet nicht in meine Rinnen!«, verlangte Horata energisch und begann erneut, darin herumzukratzen.
    Mit angestrengten Gesichtern hüpften die Menschen durch die kleinen Kanäle und kamen endlich am Höhleneingang an. Horata schimpfte noch etwas vor sich hin, dann schob sie die Felle energisch zur Seite. Im Inneren der Haupthöhle brannte ein Feuer, über dem ein dampfender Kupferkessel hing. Drei einzelne, mit Fell verhängte Kammern führten vermutlich in Seitenhöhlen.
    »Setzt euch«, grummelte sie und rührte emsig in dem Kessel herum.
    »Eigentlich wollten wir zu Edur«, begann Darian, nachdem Horata jedem von ihnen eine Schüssel mit Eintopf gegeben hatte.
    »Edur …« Sie konnte den Satz nicht beenden, da kam schon mit einem Schwall Regenwasser ein grauhaariger Zwerg hereingepoltert.
    »Ohh jeeh, so ein Wetter.«
    »Bist du etwa in meine Rinnen getreten?«, keifte Horata sogleich.
    Der Zwerg zog sich den Umhang aus und winkte ab. »Das bringt sowieso nix.«
    Hastig sprang Horata auf, schnappte sich den Rechen und stürmte nach draußen. Erst jetzt entdeckte Horac die Gäste, und an seinen sich vertiefenden Runzeln erkannte man, dass er sichtlich verwirrt war. Langsam trat er näher, wobei er seine Augen zusammenkniff.
    »Dich kenne ich doch.« Irritiert deutete er auf Darian, der sich daraufhin räusperte.
    »Wir wollten zu Edur, könnt Ihr uns vielleicht sagen, wo wir ihn …«
    »Edur, ohh jeeh, der kämpft in diesem Krieg gegen die Menschen, ich habe gleich gesagt, das wird nix, aber du …«, er sah Darian fragend an, »ich dachte, du wärst dort unten, auf der Ebene, aber das stimmt nicht …« Er kratzte sich am Kopf und verstand offensichtlich die Welt nicht mehr.
    Nun versuchte Darian mit ernsten und eindringlichen Worten dem alten Zwerg zu erklären, was es mit seinem Erscheinen auf sich hatte. Es war ohnehin schon eine gänzlich konfuse Geschichte, und zusätzlich wurden Darians Erklärungen dadurch erschwert, dass Horac ständig aufsprang, irgendwo herumkramte und offensichtlich gar nicht zuhörte. Nur gelegentlich gab er ein »Ohh jeeh« von sich.
    Als Darian schließlich von seiner und Atorians Flucht aus dem Gefängnis berichtete, sah Horac ihn

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