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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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wirklich ehrlich meint, dann kommt mit uns. Wir marschieren an dem Dorf vorbei, in dem Edur lebt.«
    »Danke, dieses Angebot nehmen wir gerne an.« Darian deutete ein Lächeln an, dann winkte er seinen Gefährten.
    Der Zwerg, welcher sich nun als Elmor vorstellte, rief seinen Leuten etwas in seiner Sprache zu, woraufhin diese die Waffen senkten. Darian musste schmunzeln, denn Elmor hatte gesagt: Die verdammten Langbeine sind in genauso beschissener Verfassung wie wir. Diese vier zerlumpten Gestalten stellen sicher keine Gefahr für uns dar.
    Dass Darian die Sprachen aller Völker verstand, war laut Mia ein Erbe seiner Mutter, die diese Gabe ebenfalls besessen hatte. Vorsichtshalber verriet Darian dem Zwerg nichts und verzichtete auch darauf, sich vorzustellen, was Elmor ihm nicht übel zu nehmen schien. Schweigend kletterten sie den Berg hinauf und schlossen sich der traurigen Gruppe von verletzten Zwergen an. Flüchtig betrachteten sie Darian und seine Gefährten, schienen dann aber zu dem gleichen Ergebnis zu kommen wie ihr Freund. Darian war dankbar, dass es jetzt Tag war, denn bei Nacht wäre Mia ganz sicher deutlich mehr aufgefallen. So hielten die Zwerge sie wohl für eine gewöhnliche junge Frau, wenn auch für eine, die ein Schwert trug, was bei den Menschen nicht ganz alltäglich war. Erneut begannen Böen über das Land zu peitschen, und der Regen nahm an Stärke zu, daher war es düsterer, als es um diese Tageszeit eigentlich hätte sein sollen. Nachdem sie einige Meilen Weges hinter sich gebracht hatten, deutete Elmor nach Osten. »Dort, hinter der nächsten Hügelkuppe, lebt Edur. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob er zu Hause ist.«
    »Sein Onkel Horac wird aber sicherlich dort sein«, vermutete ein rothaariger Zwerg, der einen schmuddeligen, blutigen Verband um sein linkes Auge trug.
    »Ohhhh jeeeh, das glaub ich nicht!«, wusste ein weiterer, die Stimme Horacs imitierend, hinzuzufügen, woraufhin die meisten Zwerge in raues Gelächter ausbrachen. Auch Darian musste grinsen, als er an den kauzigen alten Kerl dachte. Seine Freunde hingegen sahen ihn verständnislos an.
    »Kommt jetzt.« Er winkte ihnen, bedankte sich bei Elmor und erklomm den Hügel.
    Dann drehte er sich noch einmal um. »Elmor, der Krieg gegen die Zwerge war nicht König Darians Schuld, Fehenius und vermutlich auch Samukal haben das Massaker an deinem Volk zu verantworten.«
    Der Zwerg runzelte skeptisch die Stirn. »Selbst wenn das stimmt, er ist der König, er hätte es verhindern müssen.«
    Elmor stapfte weiter den steinigen Pfad hinauf und ließ Darian mit hängenden Schultern zurück.
    »Das hätte er, aber er hatte einfach nicht die Kraft dazu«, murmelte Darian betrübt.
    Mia trat an seine Seite und streichelte tröstend seine Wange, dann lächelte sie aufmunternd. »Was hat es denn mit diesem Horac auf sich?«
    Natürlich war Darian klar, dass sie ihn ablenken wollte, aber er ließ sich nur zu gerne darauf ein. »Edurs Onkel ist etwas seltsam«, erklärte Darian, während sie weitergingen. »Ich habe ihn damals kennengelernt, als ich auf dem Weg zur Dracheninsel war.« Als er an diese Zeit vor beinahe sechs Jahren zurückdachte, kam ihm das vor wie ein anderes Leben. So vieles hatte sich inzwischen verändert. Der Zwerg Edur war Darians erster wirklicher Freund in dieser Welt gewesen, und wenngleich er ihn durch seine Sucht vergrault hatte, hoffte er doch, dass der junge Zwerg ihnen helfen würde, unbeschadet zu König Baldur zu gelangen. Darian wollte klarstellen, wie es dazu gekommen war, dass Fehenius nun das Sagen hatte, sosehr er sich auch noch immer dafür schämte. Vielleicht würde der Zwergenkönig milde gestimmt sein, wenn Darian versicherte, dass er Atorian den Thron überlassen wollte; dieser hatte sich in der Vergangenheit ja durchaus als würdiger Erbe von Northcliff erwiesen.
    Vom Gipfel der nächsten Hügelkuppe aus erspähten sie bald ein Tal, in dem einige Holzhütten zu sehen waren. Während Darian gespannt hinabschaute, wandte sich Nordhalan plötzlich in eine ganz andere Richtung. »Aramia, deine Augen sind schärfer, sag mir, handelt es sich bei diesem Baum am Westhang um eine Eberesche?«
    Mia trat einen Schritt vor, dann blickte sie in die von Nordhalan gedeutete Richtung. »Ja, du hast Recht.«
    Ein freudiges Lachen erschien auf Nordhalans bärtigem Gesicht. »Hervorragend, der Mond ist im Zunehmen begriffen.«
    Obwohl Darian sich keinen Reim auf Nordhalans Worte machen konnte, fragte er nicht nach,

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