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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Dieser war ihm aber von der Polizei oder in der Psychiatrie abgenommen worden, und Nordhalan bedauerte es noch heute, ihn verloren zu haben, denn ein Zauberstab wurde ein Teil seines Besitzers. Mit diesen Geschichten um Magie und die alte Zeit vertrieb er seinen Freunden ein wenig die Zeit, aber besonders Atorian wurde mit jedem Tag ungeduldiger. Er drängte darauf, auf die Dracheninsel zu fahren und mit Readonn zu sprechen, wollte die Hilfe und den Segen der Hüter der Steine erlangen, die großen Einfluss auf die Menschen Albanys besaßen. Er war der festen Überzeugung, dass, wenn ihn die Drachen als neuen König weihten, die Menschen aus ihrer Lethargie gerissen und sich gegen Fehenius erheben würden. Die Reise zur Dracheninsel hatte zwar grundsätzlich die Zustimmung seiner Freunde gefunden, aber Horac meinte, sein Vorhaben wäre kaum von Erfolg gekrönt, solange nicht Edur für ihn spräche, denn die Zwerge würden einen Menschen während des Kriegs kaum unbescholten durch ihr Land reisen lassen. Um eine Schiffspassage auf die Dracheninseln zu bekommen, mussten sie jedoch zum Hafen von Grottná, und dieser lag weit im Nordosten des Zwergenreiches. Atorian hingegen war der Meinung, wenn er erst dem Zwergenkönig klargemacht hatte, dass er Jarredhs erstgeborener Sohn sei, dann würde sich dieser ihm sogleich anschließen. Nordhalan gab zu bedenken, dass Atorian und König Baldur III. nie sehr viel miteinander zu tun gehabt hatten, und er bezweifelte, dass der Zwergenkönig Atorian überhaupt wiedererkannte und ihm Glauben schenkte. Aber das wollte Atorian nicht hören, und so war er während der ganzen letzten Tage gereizt.
    Zum nächsten Vollmond wollte Nordhalan dann endlich seinen Zauberstab dem letzten magischen Ritual unterziehen, und er lud Darian ein, daran teilzunehmen. Auch Mia zeigte sich sehr interessiert. Atorian hingegen meinte, Magie sei nicht seine Welt, und solle denen überlassen bleiben, die damit umgehen konnten. Daher waren sie nur zu dritt, als sie in dieser kalten Nacht in die Hügel hinter der Zwergensiedlung stiegen. Nordhalan hatte sich für eine kleine, teils von hohen Felsen umgebene Senke entschieden, an deren Nordseite sich eine Quelle aus dem Gestein ergoss. Finstere Wolken jagten über den Himmel, und der volle Mond spitzte nur hin und wieder dahinter hervor. Stumm und mit ehrfürchtiger Miene rammte Nordhalan seinen Stab in die Erde, anschließend entzündete er ein Feuer, für das er schon am Morgen Holz aufgeschichtet hatte, und warf ätherisch duftende Kräuter hinein. Ein leises Lied kam über Nordhalans Lippen, als er die Mächte des Windes, der Erde, des Feuers und des Wassers anrief.
    Darian warf einen kurzen Blick zu Mia, deren grüne Augen im Sternenlicht funkelten und die gespannt auf das Ritual blickte. Als sie seine Augen auf sich ruhen spürte, lächelte sie.
    »Möchtest du dir auch so einen Stab anfertigen?«, fragte er und legte einen Arm um sie.
    Mia überlegte kurz, schüttelte dann jedoch den Kopf. »Nein, ich denke nicht. Abgesehen von meiner Fähigkeit, Elementarwesen anzurufen, ist meine Zauberkraft nicht sehr ausgeprägt. Ich denke, ich verlasse mich lieber auf mein Schwert.«
    Nun wandte Darian seine Aufmerksamkeit erneut Nordhalan zu, der leise, für Darian kaum hörbare Worte murmelte und dabei um das Feuer herumschritt. Als der Mond in seiner vollen Pracht hinter den Sturmwolken hervorbrach, zog er den Stab aus der Erde, wirbelte ihn in der Luft herum und rief Worte in einer Sprache, die selbst Darian nicht verstand.
    »Was sagt er?«, flüsterte er Mia zu.
    »Ich weiß es nicht«, Mia sah ihn verwundert an, »aber ich dachte, du könntest ihn verstehen. Ich vermute, es ist eine Geheimsprache der Gelehrten.«
    »Das mag sein.«
    Nordhalan schritt gemessen ums Feuer herum, während er den Stab in den Wind hielt. Die Runen und verschlungenen Muster glühten hell auf im Licht des Mondes, bevor sie wieder verloschen. Anschließend nahm der alte Zauberer eine Hand voll Erde und rieb, weiterhin leise Worte rezitierend, den gesamten Stab damit ein. Nachdem dies getan war, ging er zu der sprudelnden Quelle und hielt den Stab darunter, um ihn dann – Darian hielt die Luft an – mitten in das mannshoch lodernde Feuer zu rammen.
    »Er wird verbrennen!«, stieß Darian hervor, aber Mia schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Mit derartigen Ritualen kenne ich mich zugegebenermaßen nicht aus, aber ich weiß, dass Feuer ein mächtiges Element ist, welches den Zauber

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