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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Westen. »Wir müssen diese Felsen umrunden, dann führt ein halbwegs begehbarer Pfad durch den Sumpf.«
    »Hmm.« Atorian brummte etwas in seinen Bart und bedeutete dem Zwerg voranzugehen.
    Später, als sie für die Nacht Rast machten, rang sich Atorian sogar dazu durch, sich bei Edur zu entschuldigen.
    »Ich denke, ich muss mich erst daran gewöhnen, nichts mehr zu besitzen und nicht mehr der Thronerbe von Northcliff zu sein«, sagte er am Schluss.
    »Schon gut«, meinte Edur auf seine typisch unkomplizierte Art. »War mir schon klar, dass nicht alle menschlichen Adligen so sein können wie Darian.« Kurze Zeit verfinsterte sich sein freundliches, rundes Gesicht. »Zumindest so, wie ich ihn zu Anfang kennengelernt habe.«
    Nachdenklich lehnte sich Atorian an einen der dicken Felsbrocken und starrte in den nächtlichen Himmel. Er zog seinen Umhang enger um sich, und auch Edur spürte, wie langsam die Kälte aus dem feuchten Boden heraufkroch.
    »Darian hat mir seltsame Dinge aus der Welt erzählt, in der er aufgewachsen ist«, sagte Atorian. »Ich konnte es kaum glauben.«
    »Das ging mir genauso. Zunächst dachte ich, er hätte den Verstand verloren.«
    »Vielleicht werde ich diese Welt eines Tages besuchen.«
    »Nach dem, was Nordhalan geschehen ist, könnte ich mir einen angenehmeren Ort vorstellen. Dort soll es nicht einmal Zwerge geben.«
    Gähnend streckte der dunkelhaarige Mann seine langen Beine aus. »Vermutlich hast du Recht, aber ich finde es faszinierend, dass es tatsächlich möglich ist, andere Welten zu bereisen. Und vielleicht finde ich irgendwann doch noch die Karte, auf der die Portale verzeichnet sind.«
    »Vielleicht.« Edur machte sich nicht viel aus solch geheimnisvollen Dingen. Er wollte einfach in Frieden im Zwergenreich leben und hoffte, dass Menschen und Zwerge bald wieder in Freundschaft verbunden waren.
    Noch vor dem Morgengrauen brachen sie ihr Lager ab. Das Meer war nun schon ganz nah, wie man am beständigen Donnern der Wellen hören konnte. Edur wollte zu seinem Cousin Dimpel gehen, der, wie er wusste, meist Nachtwache bei den Booten hielt.
    »Meinst du, er lässt uns ohne Bezahlung übersetzen?«, erkundigte sich Atorian skeptisch, als sie auf den langen hölzernen Steg zuhielten, der weit ins Meer hineinführte. Gerade war Flut, und das Wasser reichte bis hoch an die Klippen heran. Vor dem Steg stand eine hölzerne Hütte, aus deren Kamin Rauch quoll.
    »Du solltest besser draußen warten«, schlug Edur vor, der nun doch etwas nervös war.
    Ganz offensichtlich gefiel Atorian dies nicht, aber schließlich stimmte er zu – nicht ohne leise vor sich hinzuschimpfen: »Verdammt, wie konnte unser Königshaus nur so tief sinken? Ich, Atorian von Northcliff, muss mir hier draußen den Hintern abfrieren.«
    Eine Hand um die Môrscotaflasche geklammert, die er Onkel Horac abgeluchst hatte, klopfte Edur an die Tür. Aus dem Inneren vernahm er ein schabendes Geräusch, dann schlurfende Schritte, und kurz darauf stand ein ebenfalls rothaariger, wenn auch deutlich älterer Zwerg vor ihm.
    »Edur«, grunzte dieser und rülpste anschließend laut. Mit Erleichterung stellte Edur fest, dass Dimpel offensichtlich bereits angetrunken war. Seine dicke Knollennase leuchtete rot aus seinem breiten Gesicht heraus.
    »Guten Tag, lieber Cousin«, begrüßte Edur ihn freundlich und schob den breiteren und etwas größeren Zwerg ins Innere der Hütte, in welcher ein behagliches Torffeuer knisterte. Ein weiterer Zwerg, der Edur unbekannt war, schnarchte neben einem Fass Bier und wachte auch nicht auf, als Dimpel ihn mit dem Fuß anstieß.
    Dimpel winkte ab und deutete auf den Holztisch, an dem zwei grob gezimmerte Schemel standen. »Was führt dich zu mir?« Seine Augen begannen zu glänzen, als er die Flasche sah, die Edur hinter seinem Rücken hervorzauberte. »Der gute Môrscota von Onkel Horac?«
    Diese Vermutung wurde von Edur bestätigt, der eine ordentliche Portion in Dimpels Glas schenkte, dann eine deutlich kleinere in sein eigenes.
    »Gibt’s Neuigkeiten vom Krieg gegen die Menschen?«
    Da Dimpel offensichtlich noch nicht wusste, dass sie verloren hatten, wollte Edur es dabei belassen, denn so würde sein Cousin sicher eher gewillt sein, Atorian mitzunehmen.
    »Ich weiß nicht«, behauptete Edur daher und sah zufrieden, wie Dimpel das stark alkoholhaltige Getränk beinahe in einem Zug hinunterkippte.
    »Ha, mein Kompliment an Horac!«
    Edur lächelte verbindlich, dann kam er zur Sache. »Ein Freund

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