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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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kommt?«
    Mia, die Darians sehnsuchtsvollen Ton vernommen hatte, streichelte seine Hand. »Wahrscheinlich erst morgen Nacht.«
    »Was sagen wir den anderen?« Er blickte kritisch auf seine Gefährten, die sich unter ihren Decken unruhig hin und her wälzten.
    »Ich werde morgen Kräuter suchen und ihnen einen starken Schlaftrank brauen«, Mia grinste, als sie sah, wie Nassàr hochschoss, als sich ein kleiner Nachtfalter auf seine Nase setzte. »Ich glaube, sie werden ihn ohnehin nötig haben.«
    Auch Darian musste schmunzeln. »Es sind starke und mutige Krieger, die gegen Dunkelelfen kämpfen und eigentlich mit magischen Wesen vertraut sein sollten, aber hier erschrecken sie vor allem und jedem. Die Insel macht ihnen Angst.«
    Seufzend legte Mia ihren Kopf an Darians Schulter. »Die Nebelinsel hat einen schlechten Ruf, und das ist auch ganz gut so, denn das hält die Menschen von uns fern.«
    Ich hoffe, irgendwann wird alles anders werden, dachte Darian und schloss die Augen.
    Die Stimmung am nächsten Tag war gereizt, denn außer Darian und Mia hatte mal wieder kaum jemand richtig geschlafen. Nordhalan wirkte noch am gefasstesten, aber er kannte Mia auch schon etwas besser, denn schließlich hatte sie ihn aus dem Gefängnis von Rodgill befreit.
    Was die übrigen Männer anging, so hatten diese wenig Sinn für die wilde Schönheit der Nebelinsel. Lichte Haine wechselten sich mit von rostrotem, verblühtem Heidekraut und Felsen durchsetzten Ebenen ab. Nachtschwarze Seen tauchten ganz unvermittelt zwischen bizarren Felsformationen auf, und überall auf dieser Insel schienen sehr viel mehr Elementarwesen zu leben als auf dem Festland. Scharen von Heidefeen spielten im Sonnenschein über den abgeblühten Blumen. Baumgeister und Nachtfeen tanzten im Mondlicht, und die unsichtbaren Windgeister machten sich nicht nur einmal den Spaß, den menschlichen Eindringlingen ihre Kapuzen vom Kopf zu reißen. Mia nahm dies alles nur mit einem Lächeln zur Kenntnis. Sie erklärte Darian, dass die Elementarwesen jetzt an den letzten milden Herbsttagen noch einmal all ihre Lebensfreude zum Ausdruck brächten, bevor sie sich zum Winterschlaf in Höhlen und Felsspalten begaben.
    Eines Abends schließlich – sie waren bereits weit in den Norden der Insel vorgedrungen – setzte Mia ihr Vorhaben in die Tat um und sammelte Zutaten für einen Tee, welchen sie ihren Gefährten nach dem Abendessen anbieten wollte. Beruhigende und schlaffördernde Kräuter sollten die Männer in einen leichten Schlaf versetzen. Mia hatte mit Nordhalan gesprochen, der Wache halten wollte, und Darian und Atorian gebeten, nichts von dem Tee zu trinken.
    Kurz nachdem die Abenddämmerung hereingebrochen war, hob die schwarze Wölfin Fenja den Kopf, sah Darian kurz aus ihren klugen Augen an und rannte dann auch schon davon.
    »Meinst du …«, flüsterte er, und bevor Mia antworten konnte, flatterte eine kleine Gestalt über seinen Kopf hinweg.
    »Vhin!« Mia erhob sich lächelnd und überbrühte rasch die wohlduftenden Kräuter. Da es kalt war, tranken ihre Gefährten gerne von dem heißen Tee, und kurze Zeit später schnarchten Torgal und die anderen Männer auch schon selig.
    »Lasst euch Zeit, und eines Tages möchte ich eure Tochter ebenfalls kennenlernen«, sagte Nordhalan freundlich und sah Mia, Darian und Atorian nach, die rasch ihre Pferde sattelten und davonritten, während die kleine Fledermaus Vhin aufgeregt über ihren Köpfen herumflatterte.
    Obwohl es dunkel war, fand Mia problemlos ihren Weg durch den kleinen Tannenwald, und wenig später erreichten sie eine Lichtung. Leána jauchzte glücklich, als sie ihre Eltern sah, und fiel ihnen nacheinander um den Hals. Der Halbelf Tagilis begrüßte Darian und Mia auf seine gewohnt ruhige und bedachte Art und nickte Atorian kurz zu. Atorians in den letzten Tagen immer so ernstes Gesicht zeigte nun aufrichtige Freude. Nachdem Leána ihn ohne jede Scheu begrüßte, nahm er sie in seine starken Arme und drückte sie an sich. Seine Stimme klang sehr heiser, und Darian glaubte, eine Träne in seinem linken Augenwinkel schimmern zu sehen, als er das Mädchen schließlich wieder auf den Boden ließ, sich neben sie kniete und ihr über die Haare strich. »Ich hätte niemals gedacht, dass ich so eine niedliche Nichte habe. Darian, Aramia, ihr müsst sehr stolz auf sie sein!«
    »Ja, das sind wir«, stimmte Darian glücklich zu, wobei er Mia eng an sich drückte und sie sanft auf die Stirn küsste.
    »Leána, was sagst

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