Das Reich der Dunkelheit
Glauben Sie am Ende, ich wäre verantwortlich für das, was passiert ist?“, frage ich ungläubig.
„Jemand hat die Bombe geworfen, um sich an mir und der Bank zu rächen“, entgegnet er scharf. „Du wolltest mir eins auswischen, aber das ist gründlich daneben gegangen! Du hast geglaubt, dein Vater wäre nicht in der Stiftung, aber …“
„Moment! Wollen Sie damit sagen, dass ich die Bombe geworfen haben soll?“ Ich schäume vor Wut. „Wollen Sie das wirklich sagen?“
„Kennst du jemanden, der ein besseres Motiv hat als du? Wahrscheinlich hat dir sogar der stinkende Krüppel dabei geholfen …“
„He! Wie kommen Sie dazu, mich zu beschuldigen?“, protestiert Hinkebein. „Ich werfe keine Bomben!“
„Sie Schwein!“, rufe ich und gehe auf Stromber los. „Ich hätte Sie damals umbringen sollen, als wir …“
Alle sehen mich erstaunt an. Jetzt habe ich mich verraten! Einer der Polizisten zeigt mit dem Finger auf mich.
„Willst du Señor Stromber etwa drohen?“, fragt er.
„Nein, natürlich nicht. Nur … Ich wollte sagen, dass … Also, ich bringe doch niemanden um!“
„Sie haben es gehört!“, sagt Terrier, der Anwalt, zu den Umstehenden. „Arturo Adragón hat soeben gesagt, er würde Señor Stromber am liebsten umbringen!“
„Das hat er doch nicht so gemeint!“, mischt sich Metáfora ein. „Das sollte keine Drohung sein!“
„Also wirklich! Ist das etwa keine Drohung, wenn jemand zu dir sagt, dass er dich umbringen will?“, fragt Del Hierro sarkastisch. „Diese jungen Leute haben einen seltsamen Sinn für Humor!“
Stromber mustert mich schweigend. Offensichtlich genießt er die Situation.
„Nun, das bestätigt meinen Verdacht“, stellt er sachlich fest. „Das reicht für eine Anklage. Ihr werdet alle wegen versuchten Mordes verurteilt werden, du, deine Familie und deine Freunde!“
„Wir sehen uns vor Gericht!“, droht Terrier mir. „Der Familie Adragón und ihren Komplizen wird der Prozess gemacht, und dann wandern alle ins Gefängnis!“
Hinkebein ist außer sich. Er versucht, mit seiner Krücke auf den Anwalt einzuschlagen, doch Adela geht dazwischen.
„Hör auf!“, befiehlt sie ihm. „Du machst es nur noch schlimmer!“
„Soll ich mir denn alles bieten lassen?“, schreit Juan Vatman.
„Sie Abschaum der Menschheit!“, ruft Stromber. „Ich will Sie nicht mehr in der Stiftung sehen!“
„Die Stiftung gibt es nicht mehr!“, schreit mein Freund Hinkebein zurück. „Leute wie Sie haben sie zerstört!“
„Leute wie ich?“, fragt Stromber ironisch. „Ihr junger Freund Arturo Adragón ist allein für das verantwortlich, was passiert ist! Er hat die Bombe geworfen!“
Die Polizisten trennen die Streithähne voneinander. Adela steht zwischen ihnen, weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Hinkebein fühlt sich von ihr im Stich gelassen.
„Wo waren Sie, als die Bombe explodiert ist, Señor Stromber?“, frage ich den Antiquitätenhändler plötzlich. „Haben Sie sich vielleicht in der Nähe aufgehalten?“
„Ich? … Ich war gar nicht in Férenix. Ich war zufällig verreist.“
„Señor Stromber war mit Señor Del Hierro und mir auf einer Tagung“, erklärt Terrier, sein Anwalt. „Wie kommst du darauf, Kleiner?“
„Dann hat er aber Glück gehabt“, erwidere ich. „An dem Tag, als die Bombe explodiert, hält er sich nicht in der Stiftung auf! Was für ein Zufall, nicht wahr?“
Stromber wirft mir einen hasserfüllten Blick zu, sagt aber nichts. Er und seine Freunde suchen das Weite.
Rrring! Rrrring! Riiiiing!
Mein Handy klingelt.
„Arturo? Hier ist Doktor Vistalegre. Tut mir leid, was mit der Stiftung passiert ist, aber noch mehr tut mir das mit deinem Vater leid. Wirklich schlimm!“
„Danke, Señor.“
„Übrigens, weißt du, dass deine Rede auf dem Kongress großes Aufsehen erregt hat? Meine Kollegen waren ganz begeistert. Viele von ihnen möchten sich einmal mit dir unterhalten. Hast du etwas dagegen, wenn ich ein paar Termine für dich mache?“
„Wenn Sie meinen, dass es was bringt, warum nicht … Aber ich habe schon alles erzählt, was ich weiß.“
„Besonders ein Kollege interessiert sich für dich. Er will dich unbedingt näher kennenlernen. Du seist einer der interessantesten Fälle, die ihm in seiner bisherigen Laufbahn untergekommen seien, sagt er. Er habe noch von jemand anderem gehört, dem dasselbe passiert sei wie dir. Er sagt, vielleicht könne er dir helfen.“
„Gut, wann Sie wollen.“
„Ich
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