Das Reich der Dunkelheit
Alexia schließlich, indem sie Arturos Stimme imitierte. „Wie ein Gewittersturm werden wir über sie herfallen! Ihnen wird keine Zeit bleiben zu reagieren!“
Alle stimmten Arturo Adragón zu.
„Bald wird ein gnadenloser Sturm über diese Teufel hereinbrechen!“, rief Eisenfaust drohend. „Wir werden die Hexenmeister der schwarzen Magie ein für allemal ausrotten!“
Crispín war der Einzige, der den verschwörerischen Blick sah, den Arquimaes mit Alexia tauschte.
XIV
D ER K ÖNIG DER B ÜCHER
J ETZT, DA M ETÁFORA meine Prinzessin geworden ist, sehe ich die Welt wieder in leuchtenderen Farben. Sicher, es gibt noch so manche dunkle Stelle in meinem Kopf, aber Metáfora hat mir geholfen, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Durch sie verspüre ich wieder so etwas wie Lebensfreude in einer Welt, in der alles, was ich liebe, in Gefahr ist, zerstört zu werden.
Wir sehen uns die Ruinen der Stiftung an. Diese verfluchte Bombe hat meine Welt vernichtet.
Hier habe ich den größten Teil meines Lebens verbracht, und unter den Trümmern liegt das, was das Wichtigste für mich ist: die sterbliche Hülle meiner Mutter.
Die Kuppel über der Dachkammer ist eingestürzt. Ich hoffe, dass Mamas Bild noch heil ist, obwohl ich nicht daran glaube.
„Krass!“, ruft Metáfora. „Alles liegt in Schutt und Asche!“
„Unmöglich, das wieder aufzubauen“, sagt Hinkebein. „Aus den Trümmern kommt immer noch Rauch. Die Feuerwehr wird noch Tage damit beschäftigt sein.“
Kaputte oder verbrannte Bücher liegen im Schutt, zwischen Holz, herausgerissenen Kabeln und allem möglichen Kram. Pergamente und Papierfetzen schweben über dem Chaos, in das sich die Stiftung verwandelt hat.
Niemand macht sich die Mühe, sie einzusammeln und in Kisten zu verstauen.
Die Arbeiter trampeln achtlos darüber hinweg.
„Hallo, Arturo“, begrüßt mich Adela, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. „Wie geht es dir?“
„Ich mache mir Sorgen um meinen Vater, aber sonst ist alles in Ordnung. Hast du eine Idee, wer das getan haben könnte?“
„Noch kann ich nichts sagen, aber ich arbeite dran. Die Experten sichern die Reste des Sprengstoffs, um seine Herkunft zu bestimmen. Das wird uns weiterhelfen.“
„Wie konnte das passieren? Bei all den Sicherheitsmaßnahmen, die ihr ergriffen habt … Wie ist es da möglich, dass dieser Bus direkt vor der Stiftung parken konnte, ohne dass er deinen Leuten aufgefallen ist?“
„Mach mich nicht verantwortlich dafür, dass …“
„Ich mache dich nicht dafür verantwortlich, du bist es! Oder bist du etwa nicht die Sicherheitschefin hier? Also wirklich, dein Sicherheitskonzept ist was für den …“
„Werd nicht gleich so aggressiv, Arturo“, versucht sie mich zu beschwichtigen. „Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Schließlich sind wir Profis.“
„Mit anderen Worten: Irgendjemand schmeißt vor euren Augen eine Bombe in die Stiftung, ihr könnt es nicht verhindern, aber euch trifft keine Schuld. Dann erzähl mir mal, wen ich sonst dafür verantwortlich machen soll!“
„Streitet euch jetzt nicht“, versucht Hinkebein zu vermitteln. „Das führt doch zu nichts! Wir haben denselben Feind!“
Zwei Feuerwehrmänner richten einen Wasserschlauch auf eine Rauchsäule, während sich zwei weitere mit Atemmasken und Äxten dem Brandherd nähern.
„Arturo, wir sollten uns darauf konzentrieren, die Schuldigen zu suchen“, sagt Adela in versöhnlichem Ton zu mir. „Und ich werde sie finden, das verspreche ich dir.“
Ich entdecke Stromber in einer Gruppe von Feuerwehrleuten und Polizeibeamten. Auch Del Hierro und Terrier, der Anwalt, stehen dabei. Jetzt haben sie uns gesehen und kommen auf uns zu.
„Ach, da ist ja auch der kleine Adragón“, sagt Stromber lachend. „Unser tapferer Held!“
„Der Junge, der wie durch ein Wunder das schrecklichste Attentat, das jemals in Férenix verübt wurde, überlebt hat!“, ergänzt Terrier.
„Wie geht es deinem Vater?“, fragt Del Hierro. „Was meinst du, wird er mit dem Leben davonkommen?“
Woher diese Ironie? Was beabsichtigen sie damit? Ich traue ihnen nicht über den Weg und kann mir nicht vorstellen, dass sie in friedlicher Absicht gekommen sind. Die Situation ist ernst, und sie machen ihre Witze. Zynisch.
„Der Zustand meines Vaters ist stabil, aber es ist noch zu früh, um zu sagen, ob er es übersteht.“
„Wirst du es dir jemals verzeihen, wenn er stirbt?“, fragt Stromber provozierend.
„Was?
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