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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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deswegen habe ich Crispíns Keule dabei“, sagte Forester. „Mit der kann ich uns den Weg frei machen.“
    Noch in derselben Nacht schlichen sie durch finstere Gassen zu der Mauer, die den Palast umgab. Stunden zuvor war ein Gewitter niedergegangen, das noch anhielt.
    „Hier gibt es keine Tür“, stellte Forester fest, als ein Blitz die Mauer erhellte. „Du hast dich geirrt.“
    „Schau auf den Boden. Siehst du da eine Falltür?“
    „Ja, eine Eisenplatte“, antwortete Forester, „aber sie ist mit dicken Eisenstangen gesichert. Wir können sie nicht hochheben.“
    „Das ist der Eingang zum Palast“, erklärte Arturo. „Unter uns befindet sich ein Labyrinth von Gängen.“
    „Es stinkt unerträglich“, beschwerte sich Forester.
    „Pass auf, ob sich jemand nähert“, befahl Arturo. „Hier können immer irgendwelche Patrouillen vorbeikommen. Ich kümmere mich um die Eisenstangen.“
    Forester ging zurück zur Straßenecke und schaute in alle Richtungen. Arturo packte mit beiden Händen eine der Stangen und murmelte: „Adragón!“
    Die Buchstaben krochen aus seinem schweren Mantel, klammerten sich an die Eisenstäbe und bogen sie auseinander. Die Stäbe gabennach. Das entstandene Loch war groß genug, dass ein erwachsener Mann sich hindurchzwängen konnte.
    „Forester!“, rief Arturo. „Wir können rein!“
    „Tod und Teufel! Wie hast du das gemacht?“, rief der Geächtete überrascht, als er sah, dass die Stäbe auseinandergebogen waren.
    „Das ist jetzt nicht wichtig. Klettern wir rein, bevor uns jemand sieht. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“
    Sie zwängten sich durch das Loch und standen in einem langen Gang. Der feuchte, modrige Gestank nahm ihnen fast den Atem. Ratten huschten über den nassen Boden, so als wären sie hier zu Hause. Es war abscheulich.
    Die kleine Fackel, die Forester entzündet hatte, spendete nur wenig Licht. Die beiden Freunde hatten das Gefühl, in einem schwarzen Loch gelandet zu sein, aus dem sie nur schwer wieder herauskommen würden.
    ***
    T ROTZ DER WIDRIGEN Umstände erreichte die Schwarze Armee bei stürmischem Gewitter die Mauern der demoniquianischen Festung. Ununterbrochen ging ein zähflüssiger, schmutziger Regen nieder.
    Die Pferde kamen nur langsam voran. Mit jedem Schritt sanken sie tiefer in den aufgeweichten Boden ein. Auch die Kriegsmaschinen blieben immer wieder im Schlamm stecken. Nur durch eisernen Willen erreichten Arquimaes’ Männer und ihre Verbündeten ihr Ziel.
    Was die Demoniquianer nicht wussten, war, dass die grausame Demonstration der Kannibalen die emedianischen Soldaten nicht entmutigt, sondern ihnen im Gegenteil schier unmenschliche Kräfte verliehen hatte. Ein unbeschreiblicher Kampfeswille war in ihnen geweckt worden. Zu ihrem Wunsch, ihnen die Niederlage von Emedia zu vergelten, kamen nun noch wildere Rachegelüste hinzu.
    Die Tore der Festung waren verriegelt und verrammelt. Die Belagerten löschten sämtliche Fackeln und ließen nur das riesige Feuer auf der Kuppel brennen. Und als wäre der Effekt noch nicht schauerlich genug, umkreisten mehrere Feuer speiende Drachen und andere fliegende Bestien die Kuppel. Die Blitze, die wie weiße Narben denschwarzen Himmel durchzuckten, schienen Teil des gespenstischen Schauspiels zu sein.
    Doch auch dadurch ließen sich die Soldaten der Schwarzen Armee nicht abschrecken. Im Gegenteil, einige schlossen Wetten darüber ab, welche Division dazu ausersehen würde, die Drachen zu töten oder den Palast zu zerstören.
    Dennoch machte Arquimaes sich Sorgen. Er hatte die vernichtende Niederlage von Emedia nicht vergessen und kannte die Verschlagenheit ihres Feindes.
    „Die Erstürmung der Festung will gut vorbereitet sein“, sagte er zu Leónidas und den anderen Generälen. „Wir können die Belagerung nicht ewig fortsetzen. Besser, wir beenden diese Situation so schnell wie möglich.“
    „Unsere Männer sehnen sich danach zu kämpfen“, antwortete Ritter Eisenfaust. „Sie sind zum Angriff bereit.“
    „Aber wir müssen vorsichtig sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass Demónicus Émedi in seiner Gewalt hat. Dadurch ist er im Vorteil.“
    „Was meinst du, Arturo?“, fragte Leónidas. „Was sollen wir tun?“
    Alexia, nach wie vor in den Kleidern von Arturo Adragón, schwieg eine Weile. Alle sahen sie erwartungsvoll an. Sie wollten die Meinung ihres Anführers hören.
    „Wir werden uns eine gute Strategie überlegen und die Festung dann so schnell wie möglich erobern“, sagte

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