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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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hätte da auch noch ein paar Fragen an dich, Arturo. Wie wär’s, wenn ich jetzt gleich …“
    „Von mir aus … Ihre Fragen können nicht schlimmer sein als die Bombe“, sage ich. Ich gebe mich betont cool. „Schießen Sie los!“
    „Das mit der Bombe in der Stiftung … Hast du das auch geträumt?“
    „Das ist unmöglich. In meinen Träumen existiert die Stiftung doch noch gar nicht!“
    „Ich meine die Zerstörung. Erinnerst du dich daran, von Explosionen und Feuer geträumt zu haben?“
    „Nicht von Explosionen, aber von einem Feuerregen. Von Flammen, die aus den Wolken schießen, und von einem Hexenmeister, der Feuerkugeln auf ein Schloss abfeuert … Ziemlich schrecklich.“
    „Gut, das reicht mir erst mal. Ich rufe dich an, sobald ich das Treffen mit meinem Kollegen arrangiert habe.“
    „Soll es in Ihrer Praxis stattfinden?“
    „Nein, er möchte dich im Kloster auf dem Monte Fer treffen. Du weißt schon, bei den mittelalterlichen Mönchen.“
    Das überrascht mich.
    „Also, Arturo, ich will dich nicht länger stören. Adiós.“
    „Sie stören doch nie, Doktor Vistalegre. Bis dann.“
    ***
    N ACH LANGEM H IN und Her haben die Behörden mir die Erlaubnis erteilt, die Ruinen der Stiftung zu betreten und einige persönliche Dinge zu holen. Allerdings nur in Begleitung eines Feuerwehrmannes.
    „Es muss aber schnell gehen“, sagt mein Aufpasser zu mir. „Nimm nur das mit, was du unbedingt brauchst.“
    Gemeinsam begeben wir uns auf den schaurigen Rundgang. Mir bricht es fast das Herz. Alles erinnert mich an mein früheres Leben, als mein Vater noch der alleinige Besitzer dieser wunderbaren Bibliothek war. Ich stolpere über Bücher, Bilder, Teppiche, zerbrochene Stufen, kaputte Türen, Telefonapparate und tausend andere, mir wohlbekannte Dinge. Mein ganzes bisheriges Leben trete ich nun mit Füßen.
    „Wo genau willst du hin?“, fragt mich mein Begleiter.
    „In mein Zimmer. Ich benötige einige persönliche Dinge. Sie wissen schon, Bücher und Hefte für die Schule … Da drüben ist es … oder war es …“
    „Was wir hier machen, ist sehr gefährlich. Einige Mauern stehen nur noch wie durch ein Wunder. Wir müssen vorsichtig sein. Ich gehe jetzt vor, und du trittst genau dahin, wohin ich getreten bin.“
    „In Ordnung. Ich tue nur das, was Sie sagen.“
    Er räumt den Schutt aus dem Weg. Wir kommen nur langsam voran und können nicht vermeiden, auf Gegenstände zu treten, die überall auf dem Boden verstreut sind. Ich habe das Gefühl, auf meiner Vergangenheit herumzutrampeln. Mich überkommt eine unbändige Wut auf die Verbrecher, die für dieses Desaster verantwortlich sind. Mein Blut brodelt wie kochendes Öl.
    „Die Treppe ist noch einigermaßen stabil“, stellt mein Schutzengel fest. „Aber es kann alles jeden Moment einbrechen. Man wird das Ganze wohl abreißen müssen. Was für eine Katastrophe!“
    Wir sind im dritten Stockwerk angekommen und gehen zu meinem Zimmer. Die Tür ist aus den Angeln gerissen worden, hält sich aber noch ganz tapfer aufrecht. Vorsichtig, um keinen noch größeren Schaden anzurichten, stellt der Feuerwehrmann sie beiseite. Nachdem er sich vergewissert hat, dass keine Gefahr besteht, darf ich hineingehen.
    „Nimm nur das mit, was du brauchst“, wiederholt er. „Wir müssen so schnell wie möglich wieder hier raus, bevor noch alles einstürzt. Los, mein Junge, mach schnell!“
    „Gut, ich beeil mich“, sage ich und betrete den Raum, der bis vor Kurzem noch mein Reich gewesen ist. „Es dauert nicht lange.“
    Ich gehe zu meinem Schreibtisch und untersuche meinen Computer. Der Bildschirm ist hin. Ich staube den Tower ein wenig ab und stecke ihn in eine der Plastiktüten, die ich mitgebracht habe. Dann nehme ich das Excalibur von der Wand, das mein Vater mir zu meinem vierzehnten Geburtstag geschenkt hat, und hänge es mir über die Schulter. Als Nächstes gehe ich ins Badezimmer und stecke das Rasiermesser ein. Zuletzt stopfe ich noch ein paar Kleidungstücke in die Tüten. Auch meinen Rucksack mit den Schulbüchern und Heften nehme ich mit.
    „Von mir aus können wir gehen“, sage ich. „Ich bin fertig.“
    „Gut, dann halte dich wieder dicht hinter mir und pass auf, wo du hintrittst“, ermahnt er mich. „Raus ist immer gefährlicher als rein.“
    Wir gehen die Treppe hinunter. Im ersten Stockwerk, in dem sich die Bibliothek befindet oder, besser gesagt, befunden hat, bleibt der Feuerwehrmann plötzlich stehen.
    „Bleib, wo du bist! Beweg

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