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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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eine Kanne Tee oder möchtet ihr lieber einen heißen Kakao?«
    Mona begann in ihren nassen Kleidern zu zittern. »Lieber Kakao«, sagte sie unter Zähneklappern. Patrick schloss sich ihr an. »Und Scones«, fügte er hinzu, »falls Brenda noch einmal welche gebacken hat.«
    Grand Myrna lächelte. »Aber ja. Auf die gute Brenda ist Verlass. Beeilt euch, ich stelle schon einmal den Ofen an, um sie aufzuwärmen.«
    Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen. Mona schlüpfte ins Bad und Patrick in ihr Zimmer, um rasch die nassen Sache zu wechseln. Von unten duftete es bereits verführerisch, und sie verspürten trotz ihres üppigen Picknicks schon wieder Hunger.
    Brock sah ihnen kopfschüttelnd nach und schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Kinder!«, murmelte er. Der Wichtel begann die schmutzigen Kleider, die sie im Bad hatten liegen lassen, aufzusammeln und stopfte sie in den Waschkorb.
    »Du kannst es einfach nicht lassen«, kommentierte Finola, der es natürlich nicht im Traum einfiel, ihm zu helfen.
    »Tja, keiner kann aus seiner Haut«, seufzte der Wichtel, der den Blick suchend schweifen ließ, ob etwas seiner Aufmerksamkeit entgangen war.
    Später am Abend trafen sich die Zwillinge mit den beiden Kobolden in ihrem Schlafzimmer, um Kriegsrat zu halten.
    »Mir tun die Füße weh und ich habe zwei dicke Blasen«, jammerte Mona und begutachtete ihre malträtierten Füße. »So einer Tortur setze ich mich morgen jedenfalls nicht noch mal aus.«
    »Ich glaube auch nicht, dass wir so zum Ziel gelangen«, seufzte Patrick, der vermutlich ebenfalls keine Lust hatte, solch einen Tag zu wiederholen, es aber nicht zugeben mochte.
    Auch die Kobolde schüttelten nachdenklich den Kopf. »Nein, es muss einen anderen Weg geben, die Suche besser einzugrenzen. Die Ländereien sind einfach zu riesig.«
    »Ja, wenn wir wenigstens herausfinden könnten, wer dieser schwarze Brady war und wo er gewohnt hat.«
    »Habt ihr Mrs O’Connor gefragt?«, erkundigte sich Brock.
    Die Zwillinge starrten ihn an. Auf diese Idee waren sie gar nicht gekommen. Wie dumm von ihnen. Dabei lebte ihre Großmutter nun schon beinahe siebzig Jahre hier und kannte vermutlich jeden in der Gegend. Und selbst wenn dieser schwarze Brady vor ihrer Zeit gelebt hatte. Sie kannten inzwischen die Vorliebe der Iren für Familiengeschichten. Manche Ereignisse wurden noch Jahrzehnte später gern zum Besten gegeben, wie sie bei Brenda immer wieder erfahren mussten. Warum also sollte sich nicht noch jemand an diesen schwarzen Brady erinnern?
    »Wir werden sie gleich morgen früh fragen!«, versicherten die Zwillinge.



M ona schlug die Augen auf. Es war hell im Zimmer, und ein Blick auf ihr Handy sagte ihr, dass es schon neun Uhr war. Sie schlug die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Mit einem Stöhnen hielt sie inne und klammerte sich am Bettpfosten fest. Ihre Beine und ihr Rücken taten ihr von dem langen Fußmarsch weh und die offenen Blasen brannten.
    »Was ist los?«, erkundigte sich Patrick.
    »Nichts!«, stieß Mona zwischen den Zähnen hervor und humpelte mit möglichst würdevoller Miene ins Bad.
    »Ah, hat da jemand Muskelkater?«, spottete Patrick, verzog dann aber ebenfalls das Gesicht, als er ihr folgte. »Verflucht! Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
    Die Zwillinge hatten das Bad noch nicht erreicht, als Cera, die sie schwanzwedelnd begleitete, plötzlich innehielt und knurrte. Sie schoss zur Treppe und hielt dort inne, um noch einmal ein bedrohliches Knurren hören zu lassen. Sie hob die Lefzen und ließ ihre Zähne sehen.
    »Was hat sie denn?« Mona lief ihr nach und packte sie am Halsband. Patrick folgte ihr.
    »Sch!«
    Sie lauschten. Sie konnten Grand Myrnas Stimme erkennen, obwohl sie anders klang als sonst. Härter. Zorniger. Und dann sprach ein Mann, dessen Stimme Monas Nacken unangenehm kribbeln ließ. Sie spürte, wie ihre Hände an Ceras Halsband schweißnass wurden.
    »Ist das wieder dieser Anwalt?«, raunte Patrick.
    In Mona stieg das Bild des großen grauhaarigen Mannes mit den kalten Augen auf. »Ich glaube schon«, wisperte sie zurück und lauschte der Stimme. Sie konnte die Worte zwar nicht verstehen, doch der Tonfall klang bedrohlich.
    »Sie können mich nicht zwingen!«, rief nun Grand Myrna.
    Für einige Augenblicke herrschte eine unangenehme Stille. Die Kinder schlichen mit Cera die Treppe hinunter bis zur angelehnten Wohnzimmertür. Da hörten sie die Stimme des Mannes wieder. Er sprach zwar leise, doch seine

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