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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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einer Brille, die ihr ständig auf die Nase rutschte. Das graue Haar hatte sie zu einem Dutt zusammengebunden.
    »Wozu brauchst du das?«, erkundigte sie sich.
    »Ein Projekt für die Schule«, stotterte Mona. »Wir müssen was über die Geschichte einer Stadt schreiben, und da dachten wir, wenn wir hier in den Ferien sind, nehmen wir Cong und die Ländereien drum herum. Wie es vor mehr als einhundert Jahren war.«
    Etwas wie ein Lächeln erhellte das farblose Gesicht, dann eilte Miss Cumming davon und kam schon bald mit einem Stapel verstaubter Bücher und vergilbter Ordner mit Zeitungsausschnitten und allerlei anderer Blätter zurück. Es waren auch ein paar alte Karten dabei. Die Kinder bedankten sich und zogen sich in den hinteren Teil der Bücherei zurück, wo sie alles auf zwei Tischen ausbreiteten.
    Kylah und die Zwillinge nahmen sich je einen Teil vor und blätterten die Bücher auf der Suche nach der Kapelle und der Familie Mac Dubh durch. Auch Brock zog sich einen Ordner heran und sah jede Seite gewissenhaft an. Nur Finola langweilte sich und spazierte zwischen den Regalen hindurch. Irgendwo fiel ein Buch zu Boden.
    »Verdammt!«, murmelte Brock und schoss davon, um sie zur Ordnung zu rufen.
    »Nicht dass wir hier rausgeworfen werden, nur weil du es nicht lassen kannst, überall Chaos zu veranstalten«, schimpfte er, als er zurückkam, die widerstrebende Finola am Arm hinter sich herzerrend.
    »Du setzt dich da jetzt hin und benimmst dich!«, forderte er. Zu Monas Überraschung kletterte Finola aufs Fensterbrett, setzte sich und ließ die Beine baumeln. Mit einem tragischen Seufzer legte sie das Kinn in die Hände und ließ den Blick über die drei Kinder und den Kobold schweifen, die sich schon wieder eifrig in die Arbeit vergraben hatten.
    Viel zu schnell verging die Zeit, und sie mussten zusammenpacken, ehe sie alle Bücher durchgesehen hatten. Sehr erfolgreich war ihre Suche nicht gewesen. Der Name Mac Dubh war zwar in allerlei Zeitungsausschnitten und Büchern immer wieder einmal erwähnt worden, doch nirgends waren die Ländereien genau beschrieben oder eingezeichnet. Es gab auch Hinweise auf diverse Kapellen, doch keine, die auf dem Grund der O’Connors gestanden hatte. Enttäuscht brachten sie die Bücher, die nicht zum Ausleihen zur Verfügung standen, zu Miss Cumming zurück. Patrick nahm noch rasch ein paar Romane aus dem Regal und unterschrieb die Ausleihkarte. Er achtete nicht auf den erstaunten Blick, den die Bibliothekarin ihm schenkte. Dann eilten sie die Treppe hinunter und zum Rathaus hinüber, vor dem sie Brendas Wagen bereits warten sahen.
    »Und, habt ihr etwas Schönes gefunden?«, erkundigte sich Myrna. Sie warf einen Blick auf die Rückenbeschriftung der Bücher auf Patricks Schoß und zog erstaunt die Brauen hoch.
    »Eine interessante Auswahl«, meinte sie mit einem unterdrückten Lachen. »Aber ein wenig ungewöhnlich.«
    Mona nahm ihm die Bücher vom Schoß und betrachtete sie nacheinander. Sie stöhnte. Kylah kicherte. Den Bildern und Titeln nach zu urteilen, waren die ersten drei schnulzige Liebesromane, während zwei weitere Biografien irgendwelcher heiliger Männer sein mussten.
    Kopfschüttelnd gab sie ihrem Bruder die Bücher zurück. »Na, dann bist du ja die nächsten Regentage mit Lesematerial versorgt.«
    Patrick zog eine Grimasse. »Oder wir haben gute Gründe noch einmal in die Bücherei zurückzufahren, um uns etwas anderes auszusuchen.«



M ona fühlte, wie etwas an ihren Haaren zupfte. Im ersten Augenblick ordnete sie es ihrem wirren Traum zu, doch als das Zupfen drängender wurde, verblassten die Träume.
    Mona schlug die Augen auf und starrte direkt in das in der Dunkelheit schimmernde Gesicht der Koboldin, die noch immer an ihren Haaren ziepte.
    »Finola, was soll das? Warum lässt du mich nicht schlafen?«, murmelte sie und wollte sich schon auf die andere Seite drehen, als sie Patricks Stimme vernahm.
    »Mona, bist du wach?«
    Sie setzte sich auf. »Ja. Was ist los?«
    »Kylah hat die Kobolde geschickt. Wir sollen zur Burg kommen.«
    Mona setzte ihre Brille auf und sah zum Fenster. Draußen war tiefste Nacht. »Was, jetzt?« Ein Blick auf ihr Handy, das auf dem Nachttisch lag, bestätigte, dass es kurz nach Mitternacht war.
    Finola nickte. »Aber ja. Um diese Zeit schlafen all jene, die nur unbequeme Fragen stellen.«
    Mona zögerte noch, doch da Patrick bereits in T-Shirt und Jeans schlüpfte, zog auch sie sich rasch an. Sie zogen noch Pullover und ihre

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