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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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nichts
Außergewöhnliches zu entdecken. Kein Malereien und keine Hieroglyphen an den Wänden.
Auch keine Zeichen des Bösen Nur tiefe Stille. Doch die hatte nichts
Anheimelndes. Im Gegenteil. Onisha ersticke beinahe daran.
    Lavina führte sie durch enge Gänge immer tiefer in die Welt der
Pyramide hinein. Schatten an den Wänden begleiteten sie und gaben Onisha zu
verstehen, dass sie vielleicht doch nicht so allein waren, wie sie angenommen
hatte. Onisha wurde innerlich immer kleiner. Was für eine dämliche Idee, allein
mit Lavina Kontakt aufzunehmen, dachte sie. Lavina schien in ihren Gedanken wie
in einem offenen Buch zu lesen und lächelte zufrieden. Aber es war zu flach, zu
aufgesetzt. Und aus diesem Grund konnte es Onisha nicht mehr erreichen und
einlullen. Alles wirkte so unwirklich um sie herum und ihre Freunde waren weiß
Gott wie weit weg. Auf welches Spiel hatte sie sich da eingelassen?
    Endlich schienen sie am Ziel zu sein. Sie betraten eine riesige
Höhle und Onisha wußte sofort, dass es ein besonderer Ort war. Eine besondere
Aura lag in der Luft. Und hätte Onisha es nicht gespürt, hätte es ihr der Stein
der Weisen verraten.
    Er glühte plötzlich und warf helle Lichtblitze gegen die Wände.
    Lavina starrte fasziniert darauf. »Dachte ich es mir doch!«,
flüsterte sie und sah plötzlich noch eine Spur zufriedener aus. Ihre kalten
Augen musterten Onisha, wie ein Frosch eine Fliege betrachtet, die er
verspeisen will.
    Onisha hielt dem Blick stand und richtete sich zu ihrer vollen
Größe auf. Der Stein sandte weitere Energieschübe ab. Etwas wie wohltuende
Wärme zog in ihren Körper. Aber auch etwas völlig anderes. Etwas, was Onisha
nicht kannte, ihr aber wieder Selbstvertrauen gab.
     
    Die Wände der Höhle waren mit mystischen Zeichnungen und Symbolen
bedeckt. Auf einigen Felsvorsprüngen standen Kerzen und Schalen mit stark
duftenden Substanzen. Am eindrucksvollsten war jedoch der steinerne Altar in
Form eines Kreuzes, das Symbol der größten Macht des Universums. Doch dieses
Kreuz stand auf dem Kopf.
    Onisha stöhnte. »Allmächtiger«, entfuhr es ihr.
    Lavina grinste hässlich. »Der kann dir hier auch nicht mehr
helfen!«
    Da wusste Onisha: Sie war blindlings in die Falle getappt. Wie
konnte ich du nur so dumm sein?, fragte sie sich.
    Lavina warf den Kopf in den Nacken und begann unverständliche
Worte zu murmeln.
    Onisha folgte dem Blick und maunzte leise auf vor Erstaunen. Die
Höhle ließ direkt über dem Altar einen Blick in den Himmel frei. Onisha hatte
das Gefühl, aus dem Erdreich genau durch die Spitze der Pyramide in den Himmel
zu blicken.
    Lavinas Murmeln wurde lauter, ging in einen monotonen Singsang
über und plötzlich schoss ein Blitz in die Höhle hinab und fuhr durch den
Körper der Magierin. Onisha zucke zusammen. Lavinas Katzenkörper wurde
plötzlich von einem grellen Lichtmantel umgeben, flackerte heftig und wechselte
in rasantem Tempo die Gestalt.
    Ihre Seele schlüpfte in eine menschliche Gestalt.
    Onisha hatte Mühe, nicht vor Angst zu zittern. Lavina war ihr
ohnehin haushoch überlegen gewesen, aber jetzt in Menschengestalt war ihre
Übermacht geradezu grenzenlos. Lavina hob die Hand und Onisha duckte sich. Doch
der erwartete Schlag blieb aus. Lavina schnippte mehrmals mit den Fingern und
aus den Tonschalen stiegen würzig-benebelnde Schwaden zahlreicher Räucherkerzen
auf. Auch die Kerzen entflammten sich wie durch Geisterhand. Das schummrige
Licht vollendete Lavinas Schönheit.
    Waren es die Fackeln Luzifers?
    Onisha war sich sicher, dass die Magierin mit dem Teufel im Bunde
stand. Und wenn es so war, sah es schlecht für Onisha aus. Fieberhaft überlegte
sie, wie sie die Gegnerin besiegen konnte.
    Sie hatte nur eine Möglichkeit.
    Der Stein der Weisen, dachte sie. Er ist das einzige Druckmittel,
das ich gegen sie habe. Aber wie soll ich ihn gegen sie verwenden?
    Wieder schien Lavina ihre Gedanken zu lesen, denn sie fuhr herum,
musterte Onisha und schnaubte böse. Für einen Moment glaubte Onisha zu sehen,
wie sich etwas von Lavinas Körper zu lösen begann. Doch dann hob die Magierin
ohne jegliche Vorwarnung die Hand und schlug mit voller Wucht Onisha ins
Gesicht.
    Als Onisha wieder zu sich kam, war sie außerstande, sich zu
bewegen. Es dauerte eine Weile, bis sie einen klaren Kopf bekam und erkennen
konnte, warum sie unfähig war sich zu rühren: Sie lag gefesselt auf dem
Altarkreuz. Lavina beugte sich über sie. »Heute Abend, bei zunehmendem Mond,
wird es

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