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Das Reich der Schatten

Das Reich der Schatten

Titel: Das Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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heruntergeeilt und gesellte sich sogleich zu seiner Nichte.
    »Gut, wir ziehen los«, rief Maredd und wunderte sich, dass Targon nicht widersprach. Lediglich Aravyn bedeutete er, an seiner Seite zu bleiben.
    Gemeinsam folgten sie einer Spur von zwei fliehenden Menschen. Möglicherweise war es ja Ragnar gewesen, der einem der Crosganianer hatte helfen wollen. Immer weiter rannten sie bergab, schweigend, auf ihren Weg konzentriert. Plötzlich vernahm Maredd den Schrei eines Vogels.
    Sofort hielt Etron inne und blickte zum Himmel. »Graha hat sie gefunden.« Blitzschnell schoss der Bussard über ihre Köpfe hinweg, nur um gleich darauf über den Baumwipfeln zu entschwinden.
    Die sechs Tuavinn änderten ihre Richtung, rannten nun wieder bergauf, folgten der Richtung, in die Graha geflogen war. Sie sprangen über eine schmale Felsspalte hinweg, in deren Tiefe ein Bach gluckerte, hasteten weiter zwischen den Bäumen hindurch und erreichten eine Lichtung, die teils von hohen Felsen umrahmt wurde. Und dort lauerten sie: Rodhakan!
    Vier in hochgewachsener Menschengestalt, ein anderer ein Bär. Gerade drängten sie zwei der versprengten Crosganianer zurück an einen Felsen. Von Ragnar fehlte jede Spur.
    Maredd zögerte nicht. Mit einem gewohnten Handgriff legte er einen der Pfeile an, deren Spitzen in den Feuern der Berge von Avarinn geschmiedet worden waren. Er spannte den Bogen, ließ los – und traf! Der Rodhakan wirbelte herum, kurz darauf bohrten sich drei weitere Pfeile in seinen Leib. Sein Mund öffnete sich unnatürlich weit, ein Fauchen tönte über die Lichtung, ehe der Getroffene zu Boden sackte und sich in grauen Rauch auflöste.
    Dann griffen die anderen an. Lediglich der Bär folgte den beiden fliehenden Menschen zwischen einer Felsspalte hindurch. Es dauerte nicht lange, und ihre Todesschreie hallten von den Steinen wider.
    Blutgier glomm in den Augen der Angreifer auf, ein unersättlicher Hunger nach Lebenskraft. Wie eine Sturmböe schossen die drei Rodhakan auf die Tuavinn zu, einer von ihnen zeigte sehr feste Konturen, war sogar mit einem Schwert bewaffnet.
    Targon stieß Aravyn zur Seite, seine eigene Klinge rauschte durch die Luft. Auch Maredd rollte sich ab und kam sofort wieder auf die Beine. Keinen Augenblick zu spät. Der Schatten baute sich vor ihm auf, Klauen hieben nach ihm. »Schenk mir dein Leben, Tuavinn«, zischte Maredds Gegner.
    Doch der Krieger antwortete nur mit schnellen Angriffen, wirbelte seine Klinge durch die Luft und ließ sie immer wieder nach vorne zucken. Nur aus den Augenwinkeln bekam Maredd mit, dass Aravyn gestürzt war, ihr Onkel und Etron warfen sich gerade schützend zwischen sie und einen Rodhakan. Gheros setzte sich gegen die schwertschwingende Schattenkreatur zur Wehr. Sofort verstärkte Maredd seine Angriffe, sein Schwert beschrieb einen Kreis, dann zog er die Klinge mit aller Kraft herab und schlitzte die konturlose Brust seines Gegners auf. Grauer Nebel hüllte ihn ein, als sein Feind starb.
    »Der Tod ist alles, was ein Tuavinn einem Rodhakan zu schenken hat«, zischte er. Dann wirbelte er herum.
    Taramin streckte den bewaffneten Rodhakan nieder, während sich Gheros an den Kopf fasste. Offensichtlich war er von der Klinge getroffen worden.
    Ein Brüllen lenkte Maredd ab, und eine riesige Gestalt brach aus dem angrenzenden Gebüsch – der Bär! Mit einem gewaltigen Hieb schleuderte das Ungetüm einen morschen Baumstamm durch die Luft, der Gheros völlig unvorbereitet in die Beine krachte. Der Tuavinn schrie auf und ging zu Boden.
    Der Bär wandte sich Taramin zu, die sich ihm sofort entgegenwarf – furchtlos zwar, wie Maredd erkannte, dennoch chancenlos. Die Bestie war zu gewaltig, und Maredd fragte sich einen Augenblick, an wie vielen Leben sie sich schon genährt hatte. Plötzlich rauschte Graha über den Kopf des Bären hinweg und lenkte ihn ab. Einen Moment nur, doch lange genug für Taramin und Maredd, um zuzuschlagen. Maredd schnappte sich seinen Bogen, und gleichzeitig mit seinem Pfeil durchstieß Taramins Klinge den Leib des Bären. Auch er verblasste innerhalb weniger Atemzüge. Nur noch zwei Rodhakan waren übrig, und schnell bereiteten die Tuavinn ihnen den Garaus. Ihre Feinde waren tot, nur noch dunkler Rauch, der über den Baumwipfeln hing, kündete davon, dass sie je existiert hatten. Doch wie viele von ihnen gab es mittlerweile in Elvancor? Wie sehr waren sie bereits erstarkt?
    »Gheros?«, hörte Maredd Taramin rufen und eilte zu ihr. Sein Bein stand

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