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Das Reich der Schatten

Das Reich der Schatten

Titel: Das Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Eibengeister könnten sie Ceadd nicht mehr betreten.«
    »Das ist richtig, aber ich denke auch, die Eibengeister haben dadurch, dass Tuavinn-Mischlinge und sie selbst sich zu Rodhakan vereinigt haben, eine große Veränderung bewirkt. Bis sie auftauchten, konnte kaum eine Waffe einem Tuavinn jemals ernsthaften Schaden zufügen. Sofern er nicht direkt ins Herz getroffen wurde oder seinen Kopf verlor, heilte beinahe jede Wunde ausgesprochen schnell. Die Rodhakan-Waffen jedoch können uns töten. Zumindest die reinblütigen von uns sterben sofort, wohingegen jene mit Menschenblut länger durchhalten und bei kleinen Verletzungen sogar genesen. Also denke ich, jene Eibengeister, die zu Rodhakan wurden, haben einen gewissen Zauber in diese Waffen gelegt. Wie genau er aussieht, weiß ich nicht. Aber sie wollen die Mischlinge nicht töten, sondern zu den Ihren machen. Reinblütige Tuavinn dagegen sind ihnen zu stark, deshalb würden sie sie gern von Elvancors Antlitz tilgen.«
    »Also schützt das Menschenblut Wesen wie Aravyn und Ragnar in gewisser Weise sogar«, überlegte Lena.
    »So ist es. Nur müssen wir sehr genau auf sie achten, sie anleiten und ihnen helfen, ihren Seelenfreund zu finden.«
    Etwas in Lena krampfte sich zusammen, als sie Arihan ansah. »Dann denkst du, die Rodhakan könnten Ragnar zu einem der Ihren machen, wenn er sich nicht bald mit seinem Anam Cara vereint?«
    »Was sie mit ihm vorhaben, weiß ich nicht. Aber ich denke, große Macht schlummert in Ragnar, dennoch ist er verletzlich. Sag, hat er seinen Anam Cara schon gefunden?«, wollte der Tuavinn wissen und betrachtete Lena neugierig.
    »Er denkt, es ist Aravyn«, presste sie mühsam hervor.
    Arihan wandte sich um, sein Blick blieb auf Aravyn haften, die in einiger Entfernung an einem Baum lehnte und vor sich hin starrte. »Dann muss er sich möglichst bald mit ihr verbinden! Weshalb hat sie nur nichts erwähnt?«, fragte er ungehalten. »Ich habe mit ihr über das gesprochen, was ich dir gerade erzählt habe.«
    Auch Lena war darüber verwundert. Bezweifelte Aravyn etwa die Seelenverwandtschaft mit Ragnar? Noch einmal schaute sie zu dem nachdenklichen Mädchen hinüber, aber schließlich hob sie die Schultern. »Vielleicht ist es ihr unangenehm, weil sie beide für eure Begriffe noch recht jung sind. Deshalb können sie sich auch nicht verbinden.«
    »Sie sollten die Geister des Cerelon darum bitten, sie trotz allem zu vereinen.« Düster blickte Arihan um sich. »Sonst mag es sein, dass Ragnar Welten zerstört.«
    Lena hielt die Luft an, konnte sich nicht vorstellen, dass Ragnar zu so etwa fähig sein sollte. Sie stellte sich vor den großen Mann und schüttelte den Kopf. »Aravyn und ich schaffen das nicht allein. Du musst mit uns kommen, noch einmal mit den Tuavinn reden. Wenn es so ist, wie du sagst, ist Ragnar in großer Gefahr – und letztendlich wir alle.«
    »Sie werden mir nicht glauben.«
    »Aber mir doch erst recht nicht. Arihan, Ragnar …« Lena schluckte schwer, zögerte, aber was Arihan ihr erzählt hatte, war einfach zu kritisch, als dass sie jetzt noch schweigen konnte. »Ragnar hat mir von einem Rodhakan erzählt. Er sagt, es sei sein Vater, der selbst zu einem der Ihren geworden ist. Lucas wollte, dass Ragnar erneut einen Weg in die andere Welt öffnet.«
    Entsetzen spiegelte sich in Arihans Gesicht wider. »Das ist schlimmer, als ich gedacht hatte.« Seine Hand schnellte vor, ergriff Lenas Unterarm, sodass es schmerzte. »Sag, war es ein starker Rodhakan, der eine feste Gestalt annehmen konnte?«
    »Ich weiß es nicht, ich bin ihm nicht begegnet, aber Ragnar meinte, er habe wirklich wie sein Vater ausgesehen.«
    Erschüttert sank Arihan gegen einen Baum. »Es mag sein, dass noch etwas von Ragnars Vater in diesem Rodhakan ist, doch das kann nicht mehr sein als ein Schatten. Sicher wollen sie ihn nur benutzen. Rasch, wir müssen aufbrechen!« Er stand wieder auf, fasste Lena am Arm und zog sie mit sich.
    »Dann hilfst du mir?«, rief sie aus.
    »Ja! Bei dem, was du mir erzählt hast, bleibt mir keine Wahl! Wir sollten augenblicklich abreisen.«
    »Lena!«, tönte da Kians Stimme zu ihr herüber. Mit einem Lächeln im Gesicht kam er durch den Schnee auf sie zugehumpelt.
    »Ich muss ihm sagen, wohin wir gehen.« Wieder machte sich ein schlechtes Gewissen in Lena breit. Sie hatte entschieden, Kian beizustehen – immerhin hatten er und Ruven sie befreit –, doch die Gefahr, die Elvancor drohte, wenn sich Ragnar den Rodhakan

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