Das Reich der Traeume
Luft.
»Aber ⦠wir machen doch nur Spaë, rechtfertigte sich Arturo.
»Wir üben bloë, fügte Alexia hinzu.
Arquimaes war in den Hof gekommen und stellte sich zwischen die beiden Streithähne.
»Seid ihr von Sinnen?«, tadelte er sie. »Wenn CrispÃn nicht gewesen wäre, könnte einer von euch beiden tödlich verletzt sein!«
»Waffen sind gefährlich«, sagte Bruder Hierba. »Sie bringen die Menschen um den Verstand.«
»Tut mir leid, Alexia«, murmelte Arturo. »Ich habe nur versucht, mich zu verteidigen.«
»Du wolltest mich töten«, erwiderte Alexia. »Du bist gefährlich!«
»Besser, ihr vergesst das Ganze«, sagte Arquimaes begütigend. »Und versucht, euch wieder zu beruhigen.«
CrispÃn nahm die beiden Schwerter an sich und wickelte sie in Lappen.
»Zurück an die Arbeit!«, befahl Bruder Tránsito. »Die Vorstellung ist vorbei!«
Während die Frauen und Männer wieder an ihre Arbeit gingen, trat Tránsito auf Arquimaes zu.
»Siehst du, Bruder«, sagte er, »du hast die Gewalt in unser Kloster gebracht! Es ist besser für uns alle, wenn du so schnell wie möglich von hier verschwindest.«
»Gleich morgen früh werde ich aufbrechen, Bruder«, antwortete der Alchemist. »Und ich werde niemals zurückkommen.«
IV
Der Schatzsucher
H inkebein hockt an seinem Platz. Er spricht gerade mit einer Frau, die ihm eine Tüte mit Lebensmitteln gegeben hat. Neben ihm auf dem Boden liegen noch weitere Tüten, die er von den Leuten bekommen hat.
»Passen Sie auf sich auf und achten Sie auf Ihre Gesundheit, Sie haben noch ein ganzes Leben vor sich«, sagt die Frau im Weggehen. »Und essen Sie das Schinkenbrot, das ich Ihnen gebracht habe!«
»Danke, Señora Ménez, vielen Dank.«
Wir gehen zu ihm. Zufrieden schaut er sich den Inhalt der Tüte an.
»Die Leute mögen dich wohl«, bemerkt Metáfora.
»Und hinterher beschwerst du dich, dass sie sich nicht von ihrem Geld trennen können«, sage ich.
»Da kann man mal sehen! Seit ich verprügelt worden bin, behandeln mich die Leute im Viertel viel besser. Sie bringen mir Essen, geben mir Geld â¦Â«
»Jammerst du ihnen am Ende was vor, damit sie Mitleid mit dir haben?«
»Sag so was nicht, Metáfora, bitte. So einer bin ich nicht.«
»Klar, du bist ein herzensguter Mensch, der niemandem je etwas zuleide getan hat!«
»Ich war ein ehrenwerter Archäologe. Und ich bin es noch! Du kannst dir nicht vorstellen, was ich alles ausgegraben habe! Keine Ruinen, Schätze habe ich gefunden! Du sprichst mit Juan Vatman!«
»Mit wem? Wer ist das denn?«, fragen Metáfora und ich gleichzeitig.
»Juan Vatman! Der Archäologe, der die mittelalterliche Festung von Angélicus entdeckt hat! Ich bin Juan Vatman!«
»Von so einer Festung habe ich noch nie gehört«, sagt Metáfora. »Und dein Name sagt mir auch nichts.«
»Du musst noch viel lernen! Die Welt ist voll von wertvollen Menschen, die du nicht kennst. Aber das wirst du noch merken, wenn du gröÃer wirst. Und du wirst lernen, wertvolle Menschen von wertlosen zu unterscheiden!«
»Hör mal, Hinkebein ⦠Wenn du so gut bist, wie du behauptest, dann kannst du uns sicher weiterhelfen.« Ich zeige ihm die Münze, die mir Cristóbal geschenkt hat. »Was hältst du davon?«
Vorsichtig nimmt er die Münze in die Hand und betrachtet sie eingehend. Er dreht und wendet sie, betastet sie, reibt an der Oberfläche, streicht mit dem Finger darüber â¦
»Die Münze muss mindestens tausend Jahre alt sein!«, urteilt er schlieÃlich. »Sie ist echt!«
»Und wie viel kriegt man dafür?«
»Der Wert solcher Dinge wird nicht in Geld gemessen, sondern in ihrer kulturellen und historischen Bedeutung. Jedenfalls ist die Münze sehr abgegriffen. Die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen, man kann kaum die Beschriftung lesen. Seht ihr, sie ist fast ganz blank. Man müsste sie genauer untersuchen, um ihre Herkunft zu bestimmen. Wo habt ihr sie gefunden?«
»Das können wir nicht sagen«, antwortet Metáfora. »Es ist ein Geheimnis.«
»Wenn ihr mir nicht vertraut, kann ich euch nicht helfen. Nehmt eure Münze und kommt erst wieder, wenn ihr glaubt, dass ich euer Vertrauen verdiene! Haut ab!«
»Sei nicht so! Wir wollten doch nur
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