Das Reich der Traeume
sich bei uns wohlzufühlen. SchlieÃlich wird der Nachtisch gebracht und zuletzt Kaffee und Champagner. Und dann steht mein Vater mit einem Glas in der Hand auf und bittet um Aufmerksamkeit.
»Liebe Freundinnen und Freunde! Zuallererst möchte ich euch danken, dass ihr an diesem für uns so besonderen Abend so zahlreich gekommen seid«, beginnt er. »Wir haben euch hergebeten, um euch mitzuteilen, dass Norma und ich nicht länger nur gute Freunde sind, sondern mehr. Wir möchten euch sagen, dass wir uns ineinander verliebt haben und möglicherweise, wenn alles so weitergeht, wie wir hoffen ⦠nun, dass wir irgendwann heiraten werden.«
Alle klatschen Beifall.
»Und so wollen wir unser Glas erheben und auf unser und euer Glück trinken! Wir haben euch eingeladen, weil wir euch schätzen und unser Glück mit euch teilen möchten«, fügt er hinzu.
Mehr Beifall.
»Und wenn alles gut geht, werden wir uns bald wieder hier treffen, um unsere Hochzeit zu feiern. Zum Wohl!«
Noch mehr Beifall.
General Battaglia erhebt sich mit seinem Glas in der Hand und bittet ums Wort.
»Ich möchte der Erste sein, der dem neuen Paar Glück wünscht! Ihnen beiden alles Gute! Auf eine glückliche Zukunft!«
»Vielen Dank, General«, sagen mein Vater und Norma gleichzeitig.
»Ich möchte mich den Glückwünschen anschlieÃen!«, ruft Stromber, der jetzt ebenfalls aufgestanden ist. »Meine besten Wünsche für die Zukunft! Ich hoffe, dass euer Traum in Erfüllung geht!«
Immer mehr wünschen den beiden alles Gute. Nur Sombra hält sich im Hintergrund. Ich finde, er sieht besorgt aus. Ich fürchte, er ist immer noch sauer darüber, dass Battaglia auch im zweiten Keller war. Aber wenn die Schwarze Armee tatsächlich nie existiert hat, dann verstehe ich nicht, was er gegen die Nachforschungen des Generals hat.
Wenn es die Armee nicht gegeben hat, kann man auch keine Spuren von ihr finden.
Die Gäste stehen vom Tisch auf und bilden wieder kleine Grüppchen, während die Kellner herumgehen und Getränke servieren. Ich gehe auf General Battaglia zu.
»Vielen Dank für Ihren Trinkspruch, General. Er hat mir sehr gefallen.«
»Dann wird dir noch mehr gefallen, dass ich Beweise für die Existenz der Schwarzen Armee gefunden habe«, antwortet er euphorisch. »Es war ein hartes Stück Arbeit, und glaube mir, bald werde ich den Namen des Oberbefehlshabers herausgefunden haben.«
»Aber, General, das ist ja eine tolle Neuigkeit!«, ruft Metáfora, die das Gespräch mit angehört hat. »Das heiÃt also, Ihre Theorie war richtig!«
»So ist es, endlich habe ich stichhaltige Beweise! Und das alles dank der Unterstützung der Stiftung Adragón und ihrem Leiter und Besitzer, Don Arturo Adragón. Ich bin sehr glücklich.«
»Und was für Beweise haben Sie gefunden, General?«, frage ich.
»Die werde ich euch bald vorlegen. Ich werde alle Indizien, und das sind nicht wenige, öffentlich bekannt geben. Ich werde beweisen, dass es eine mächtige Armee gegeben hat, die auÃergewöhnliche Heldentaten vollbracht hat, unter anderem die, ein Reich geschaffen zu haben.«
»Das war wohl eher andersherum: Ein Reich hat eine Armee geschaffen, oder?«
»Nein, mein Junge. Du hast schon richtig verstanden: Die Schwarze Armee hat ein Reich geschaffen!«
»Aber das ist doch unmöglich. Das hat es in der Geschichte noch nie gegeben.«
»Wir werden sehen, wir werden sehen«, sagt der General und lässt uns stehen.
Ich sehe, dass mein Vater mit Stromber und Del Hierro spricht. Er sieht sehr besorgt aus.
»Komm, Metáfora, lass uns mal hören, was mein Vater mit denen zu besprechen hat.«
Wir schleichen uns vorsichtig an.
»Dann ist das also nicht rückgängig zu machen?«, fragt mein Vater gerade.
»Tut mir leid, Señor Adragón«, erklärt Del Hierro. »Aber die Situation ist schwieriger geworden. Sie haben sich um die Nutzungsrechte für neue Museumsstücke bemüht und das würde Geld kosten. Allerdings waren Sie nicht in der Lage, Ihre Schulden zu tilgen, die inzwischen noch angewachsen sind. Uns bleibt nichts anderes übrig, wir müssen aktiv werden.«
»Was kann ich tun?«
»Nichts. Sie werden mit mir verhandeln müssen, wenn Sie nicht wollen, dass wir die Pfändung beantragen.«
Metáfora und ich schleichen
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