Das Reich der Traeume
Eure Zeichnungen gesehen. Durch sie habe ich viele Dinge verstanden«, sagte Arturo.
»Darüber reden wir später. Zuerst jedoch möchte ich, dass du Königin Ãmedi kennenlernst, meine Retterin, meine Beschützerin â¦Â«
Arturo näherte sich der Königin und kniete vor ihr nieder. Sie aber forderte ihn mit einer Handbewegung auf, sich zu erheben.
»In meinem Reich kniet niemand nieder«, sagte sie milde. »Und schon gar nicht ein Freund von Arquimaes.«
»Betrachtet mich als Euren Diener«, sagte Arturo.
»Ich bin eine Königin, aber ich habe keine Sklaven.«
»Wir wollen ein Reich freier Menschen errichten«, sagte der Weise zu Arturo. »Und Ãmedi wird die Königin der Gerechtigkeit sein.«
»Ich lasse euch jetzt allein«, sagte die Königin und wandte sich zur Tür. »Heute Abend werden wir gemeinsam speisen und uns unterhalten.«
Arquimaes legte seinem Schüler die Hände auf die Schultern und lächelte ihn liebevoll an.
»Gehen wir in den Garten und reden wir ein wenig. Ich brenne darauf zu erfahren, was du seit unserer Trennung erlebt hast.«
»Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten für Euch«, sagte Arturo. »Ich glaube, Demónicus wird uns mit seiner gesamten Streitmacht angreifen â durch meine Schuld.«
»Nein, es ist nicht deine Schuld«, beruhigte ihn Arquimaes. »Er trägt sich schon lange mit dem Gedanken, sich dieses Reich einzuverleiben. Er will den gesamten Kontinent unterwerfen und eine Welt der schwarzen Magie errichten.«
»Aber ⦠ich habe ihn verwundet. Er hat Rache geschworen und wird mich verfolgen. Ich muss mich verstecken. Ich bin nur gekommen, um mich zu verabschieden.«
»Du glaubst doch nicht, dass ich dich im Stich lasse? Nicht mal im Traum lasse ich dich allein, mein Freund. Du bleibst hier, und wir werden uns ihm gemeinsam in den Weg stellen. Der Moment ist gekommen, sich diesem Barbaren zu widersetzen. Seine Magie hat der Welt furchtbaren Schaden zugefügt. Es ist Zeit, seinem Treiben ein Ende zu setzen!«
»Aber wie sollen wir das machen? Er verfügt über viele bewaffnete und gut ausgebildete Soldaten, über mordlüsterne Drachen und grausige Bestien â¦Â«
»Wir werden eine Armee aufstellen! Eine Armee aus tapferen Rittern und fähigen Soldaten! Wir werden auf Leben und Tod gegen ihn kämpfen, und wir werden siegen! Du wirst sehen!«
»Und wo sollen diese Ritter herkommen? Königin Ãmedi hat gerade mal genug Soldaten, um ihr Schloss zu verteidigen. Niemand wird uns unterstützen!«
»Königin Ãmedi und ich wollen ein Reich der Gerechtigkeit errichten. Das hat sich herumgesprochen, und bald wird man uns zu Hilfe eilen. Viele sind gewillt, die Gerechtigkeit und die Wissenschaft zu unterstützen, um die Tyrannei zu beenden. Das Volk ist der Hexerei überdrüssig. Glaube mir, es werden sich genügend Leute finden.«
Arturo wollte etwas darauf erwidern, als eine bekannte Stimme ihn unterbrach.
»Arturo! Arturo!«
»CrispÃn, mein Freund!«
Die beiden Jungen umarmten sich so überschwänglich, dass sie sich beinahe gegenseitig umstieÃen.
»Wie bist du hierhergekommen?«, fragte Arturo. »Wie hast du es geschafft, aus dieser teuflischen Stadt zu entfliehen?«
»Das war purer Zufall. Ich hab mich zwei Rittern angeschlossen, die mich hierhergebracht haben. Ehrlich gesagt, ich habe gedacht, du wärst tot. Ich habe gesehen, wie die Soldaten mit Pfeilen auf dich geschossen haben. Ich war sicher, dass sie dich getroffen haben, und dann bist du in einer Rauchwolke verschwunden.«
»Wir konnten entwischen«, sagte Arturo.
»Alexia auch?«
»Ja. Ich war verwundet, und sie hat mir das Leben gerettet. Wir haben uns bis ins Schloss ihres Vaters geschleppt, und da bin ich dann wieder ganz gesund geworden. Gestern konnte ich fliehen, nachdem ich Demónicus verwundet habe. Jetzt wird er mich überall suchen, um mich zu töten.«
»Glaubst du, es gibt Krieg?«, fragte CrispÃn.
»Ganz bestimmt. Er will sich rächen und wird die Gelegenheit nutzen, Königin Ãmedis Land zu erobern.«
»Das werden wir nicht zulassen!«
»Wir halten zu dir, Arturo«, sagte Arquimaes. »Die Königin wird dich zum Ritter schlagen.«
»Dann brauchst du einen richtigen Knappen, Arturo! Endlich darf ich in den Krieg ziehen!«, rief CrispÃn
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