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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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fällt nichts Besseres ein, als mich auszulachen.«
    Â»Tut mir leid, Metáfora, wirklich. Aber langsam gehst du mir mit dieser Geschichte auf die Nerven. Glaub mir, da ist nichts! Nur eine harmlose Zeichnung, die mir das Leben vermiest und über die alle lachen.«
    Â»Ich wollte, ich könnte dir glauben! Aber ich habe gesehen, in welchem Zustand die beiden Männer waren. Sie behaupten steif und fest, dass sie von einem Tier angefallen worden sind, das von deiner Stirn kam.«
    Â»Warum glaubst du nicht einfach mir anstatt ihnen? Vergiss nicht, das sind Kriminelle. Und jetzt lass mich bitte schlafen, mir fallen schon die Augen zu, ehrlich …«
    Â»Also gut, dann bis morgen. Aber glaub ja nicht, dass du mich überzeugt hast! Ich weiß, dass du mir was verheimlichst. Und ich werde rauskriegen, was!«, sagt sie drohend.
    Als sie das Zimmer verlassen hat, ziehe ich meinen Schlafanzug an und lasse mich erschöpft ins Bett fallen. Ich betaste meine Stirn und streiche liebevoll über den Drachen. Es juckt mich am ganzen Körper, aber ich will gar nicht sehen, wie die Buchstaben über meine Haut kriechen. Ich denke, heute Nacht werde ich besonders lebhafte Träume haben.

XXI
    Arquimaes, Émedi und
Arturo
    L angsam kehrte Arturos Gedächtnis zurück. Er erinnerte sich deutlich daran, dass Alexia ihm gesagt hatte, Arquimaes habe sich in das Schloss von Königin Émedi geflüchtet. Es war nicht sicher, ob er sich immer noch dort aufhielt, doch es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
    Er lenkte den Flug des Drachen nach Norden. Wenn Arquimaes dort ist, werde ich ihn finden, dachte er. Der Drache gehorchte den Befehlen des Jungen, der ihn mit fester Hand lenkte, obwohl er noch nie auf einem dieser eindrucksvollen Tiere gesessen hatte. Sie flogen durch tief hängende Wolken, die ein schweres Gewitter ankündigten, und gewannen dann an Höhe. Dabei mussten sie mehreren merkwürdigen Vögeln mit spitzen Schnäbeln ausweichen, die wahrscheinlich von Demónicus geschickt worden waren. Die Vögel hatten die Verfolgung aufgenommen, gerade als der Drache in die Weißen Berge geflogen war, und jagten sie eine Zeit lang – doch dann ermüdeten sie und gaben auf.
    Arturo und der Drache überflogen eine Schlucht und erreichten die Ebenen des Königreiches Emedia, als sich ein furchtbares Gewitter entlud. Eine mörderische Hitze entzündete die Wälder, aus denen riesige Feuer aufloderten; doch allen Widrigkeiten zum Trotz gelangten sie sicher ans Ziel.
    Arturo wusste nicht genau, wo sich Émedis Schloss befand, nur dass es irgendwo hoch im Norden lag. Der Drache war inzwischen am Rande seiner Kräfte, und als Arturo in der Ferne endlich die Umrisse des Schlosses erblickte, fielen sie beinahe senkrecht zu Boden. Arturo rollte durch den Staub und hätte sich beinahe an einem Felsbrocken den Kopf aufgeschlagen. Doch wie durch ein Wunder blieb er unverletzt. Das Glück war auf seiner Seite – oder vielleicht hatten die Buchstaben auf seiner Brust auch etwas damit zu tun. Arturo hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken, doch er spürte eine seltsame Kraft in sich, die ihn von seinem Weg abzubringen suchte.
    Der Drache des Finsteren Zauberers hatte Arturo einen wertvollen Dienst erwiesen, doch er hatte sich auf dem Flug völlig verausgabt. Der Junge strich ihm sanft über den Kopf und begleitete seine letzten Atemzüge. Arturo war immer noch außer sich wegen der Grausamkeiten, die er in Demónicus’ Schloss hatte mit ansehen müssen. Hass auf den Finsteren Zauberer stieg in ihm auf wie Lava in einem Vulkan. Doch Alexia gegenüber empfand er noch immer so etwas wie Zuneigung, trotz all ihrer Verbrechen.
    Â»Verdammter Hexer!«, rief er aus und ballte die Faust. »Ich werde dich aufhalten! Ich werde dich daran hindern, weiter deine Opfer zu foltern! Ich werde dich daran hindern, Menschen in Raubtiere zu verwandeln!«
    Der Drache schloss die Augen, atmete noch ein letztes Mal tief ein und starb.
    Arturo machte sich auf den Weg zu Émedis Schloss, das sich am Horizont gegen den grauen Himmel abzeichnete. Wie ein Hoffnungsschimmer, der ihm Sicherheit versprach. Die Festung hatte einen Hauptturm, der sich über den massiven Schutzwall erhob. Daneben gab es fünf weitere Türme, kleiner, aber sehr robust, auf denen weiße Standarten im sanften Wind flatterten.
    Kaum war Arturo ein paar Meilen

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