Das Reich der Traeume
zusammengebrochen. Für ihn war nur eines wichtig: seine geliebte Alexia zu beweinen, die Tochter des Mannes, den er mehr als alles auf der Welt hasste.
»Einverstanden, Arquimaes! Ãbernehmt das Kommando und ich will mich um Arturo kümmern«, willigte die Königin ein.
»Gebt mir Euer Silberschwert«, bat der Weise. »Ãberlasst mir das Symbol der Macht.«
»Hier habt Ihr es. Aber missbraucht es nicht!«, sagte sie, bevor sie ihren Männern weitere Befehle gab: »Gehorcht dem weisen Arquimaes, wie ihr mir gehorcht! Von nun an hat er die Befehlsgewalt!«
Die Ritter blickten zögernd auf Arquimaes. Jetzt wollte also ihre Königin, die kühne Frau, die eine Armee zu führen verstand, diesen verzweifelten Ritter Arturo Adragón trösten, der alleine nicht in der Lage war, sich von seinem Schmerz zu erholen! Zum Glück besaà Leónidas die Geistesgegenwart, ihnen zuzurufen: »Lasst uns Arquimaes folgen! Sieg oder Tod!«
Die anderen Ritter erhoben ihre Schwerter zum Himmel und wiederholten die Parole: »Sieg oder Tod! Ehre oder Untergang!«
Als Arquimaes sah, dass die Ritter ihm folgten, gab er seinem Pferd die Sporen.
Die Feuerdrachen kreisten im Tiefflug über ihnen, warfen Steinbrocken und spuckten mächtige Flammen. Der geflügelte Wolf, den Demónicus geschickt hatte, bahnte sich währenddessen seinen Weg durch die Reihen der eigenen Soldaten und dann durch die der Emidianer. Er heulte und biss jeden, der sich ihm entgegenstellte. Bevor er den Vorplatz erreichte, auf dem sein Opfer kniete, hatte er bereits sechs Krieger getötet, die versucht hatten, ihn aufzuhalten.
Königin Ãmedi beugte sich zu Arturo hinunter. Der Junge nahm kaum wahr, was um ihn herum geschah. Als sie ihm die Hand auf die Schulter legte, fuhr er erschrocken hoch.
»Arturo, du musst dich bezwingen«, flüsterte Ãmedi. »Du musst das Vertrauen in dich selbst zurückgewinnen. Lass uns Alexias Leiche ins Schloss bringen.«
Arturo sah sie an, als verstünde er nicht ein einziges Wort von dem, was sie zu ihm sagte. Tränen standen in seinen Augen zwischen den geschwungenen Linien des groÃen A, das sein blutverschmiertes Gesicht schmückte.
»Was ⦠was sagt Ihr?«, stammelte er mit leerem Blick.
»Sieh der Wirklichkeit ins Auge! Hier wird es bald von Kriegern wimmeln, die dich töten wollen. Im Schloss werden meine Wachen Alexia besser beschützen können. Und auch wir werden dort sicherer sein! Steh auf!«
»Sie ist tot! Ich habe sie getötet!«
Ãmedi begriff, dass der Junge völlig verstört war. Er war nicht mehr bei Sinnen.
»Komm, wir gehen ins Schloss«, drängte sie ihn. »Du musst dich in Sicherheit bringen.«
»Ich habe sie getötet!«, wiederholte Arturo. »Ich bin schlimmer als diese Untiere!«
»Denk das nicht«, erwiderte Ãmedi und legte liebevoll den Arm um seine Schultern. »Dich trifft keine Schuld. Man hat dich getäuscht.«
»Dieser verfluchte Ratala! Ein Feigling ist er!«, knurrte Arturo. »Ich werde sie beide umbringen, ihn und Demónicus!«
Bevor die Königin etwas darauf erwidern konnte, wurde sie durch ein markerschütterndes Brüllen aufgeschreckt. Die Wolfsbestie war gerade dabei, einen ihrer Soldaten in Stücke zu reiÃen. Ein anderer, der seinem Kameraden zu Hilfe eilen wollte, wurde von einem furchtbaren Prankenhieb niedergestreckt. Zwei weitere Männer erlitten schwere Verletzungen, als sie die Bestie überwältigen wollten.
Die Königin versuchte, Arturo mit ihrem Körper zu schützen. Doch das Untier hatte einen Auftrag zu erfüllen und würde sich nicht aufhalten lassen. Seine rot glühenden Augen und blutverschmierten Lefzen lieÃen keinen Zweifel daran aufkommen.
»Wachen! Hierher!«, schrie Ãmedi. »Hilfe! Wachen!«
Ihre Leute wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Der Anblick der verletzten, in Stücke gerissenen und halb verschlungenen Kameraden versetzte sie in eine solche Panik, dass selbst diejenigen, die mit einer Lanze ausgerüstet waren, es nicht wagten, sich der Bestie zu nähern. Für einen Moment glaubte die Königin, die Stunde ihres Todes sei gekommen. Doch plötzlich erwachte Arturo aus seiner Erstarrung.
»Bestie des Teufels!«, rief er, als er sah, dass Ãmedi in Lebensgefahr war. »Hat Demónicus dir gesagt, du sollst mich
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