Das Reich der Traeume
hinauf in mein Zimmer.
»Dieses Zimmer ist ja eines Königs würdig!«, staunt Hinkebein. »Du bist ein glücklicher Junge. Das Schwert da ist fantastisch ⦠Excalibur?«
»Na, glücklich kann man das auch nicht mehr nennen, alles ist viel zu kompliziert geworden. Und Stromber schmeiÃt uns mit Sicherheit raus, sobald er kann ⦠Aber ja, das ist Excalibur.«
Ich gehe zum Schrank und nehme einen groÃen Umschlag heraus.
»Hier sind die Luftaufnahmen«, sage ich und lege den Umschlag auf den Tisch. »Mal sehen, was du darauf erkennen kannst.«
Hinkebein legt die Fotos nebeneinander und betrachtet sie lange. Metáfora und ich verhalten uns still, um ihn nicht zu stören.
»Beeindruckend!«, sagt er nach einer Weile. »So was habe ich noch nie gesehen! Ich würde sagen, das ist die wichtigste archäologische Entdeckung der letzten Jahre. Ich muss blind gewesen sein! Wieso hab ich das vorher nicht gesehen?«
Metáfora und ich werfen uns einen verständnislosen Blick zu.
»Leute, wir müssen noch mal in den dritten Keller runter!«
»Noch mal? Das wird schwierig. Mein Vater möchte nicht so gerne, dass du dich in der Stiftung aufhältst.«
»Ich muss nachsehen, ob sich mein Verdacht bestätigt. Ich glaube, ich habe etwas ganz Unerhörtes entdeckt! Das wird Aufsehen erregen!«
»Wenn Stromber erfährt, dass wir dich ins Haus gelassen haben â¦Â«
»Wenn das stimmt, was ich glaube, dann wird Stromber bald nur noch ein Schatten aus der Vergangenheit sein. Dann seid ihr ihn und die Bank für immer los! Und eure Schulden auch!«
»Im Moment sind unsere Schulden bei der Bank sehr real«, erinnere ich ihn. »Und wenn nicht bald was passiert, sind wir schneller hier raus, als wir gucken können.«
»Ich hätte dich für mutiger gehalten! Ich dachte, du hättest vor nichts Angst. Willst du deinem Namen denn keine Ehre machen?«
»Doch, schon, aber â¦Â«
»Dann lass uns unsere Mission zu Ende führen, Arturo Adragón! Ich versichere dir, du wirst es nicht bereuen!«
XIII
Die Attacke der Bestie
A rturo war vollkommen erschöpft. Er hatte kaum noch die Kraft, zu tun, was jeder nun von ihm erwartete. Etwas, das ihm ganz und gar nicht gefiel, jedoch unverzichtbar war, um allen zu zeigen, wer der Sieger war.
Er kniete neben Ratalas Leiche nieder und setzte sie auf, damit alle Welt den Toten sehen konnte. Dann nahm er ihm den Helm ab. Er erschrak. Das war nicht Ratala! Dieses Gesicht! Es gehörte â¦! Ein Schrei des Entsetzens drang aus seiner Kehle.
Es war Alexia!
Er hatte Prinzessin Alexia mit eigenen Händen getötet!
Völlig verwirrt stand er auf und richtete seinen Blick gen Himmel, um von dort eine Erklärung zu erbitten. Was hatte er getan? Wieso hatte er nicht gemerkt, dass er gegen Alexia kämpfte? Was war geschehen? Ein unbeschreiblicher Schmerz bemächtigte sich seiner.
Wieder kniete er neben der Leiche nieder. Er umschlang Alexia wie ein Vater sein totes Kind. Der Körper, der in seinen Armen lag, war Teil seines Herzens. Und er selbst hatte ihm den tödlichen Stoà versetzt, mit dem Schwert, das Arquimaes eigens für ihn hatte schmieden lassen!
Arquimaes und Ãmedi begriffen, was passiert war. Ãber das Königreich Emedia war eine Tragödie hereingebrochen. Arturo hatte die Frau getötet, die er liebte. Er hatte einen Teil seiner selbst getötet!
Als Demónicus sah, wie Arturo den Leichnam umarmte, fing auch er an zu begreifen, was geschehen war. Nach und nach erfasste sein Verstand, dass der tote Körper dort auf dem Boden seine Tochter Alexia war! Für einige Augenblicke war er wie gelähmt. Seine Gedanken verfinsterten sich und das Blut kochte in seinen Adern. Er packte seinen Dolch und stieà ihn mit aller Kraft in die Brust des Soldaten, der ihm die Nachricht von Alexias Verschwinden überbracht hatte. Während der Unglückliche verblutete, murmelte der Zauberer ein paar geheimnisvolle Worte. Da plötzlich verwandelte sich der sterbende Körper. Er verkrampfte und verdrehte sich, bis er die Form eines grauenerregenden Wolfes annahm, einer blutrünstigen Bestie mit Raubtierschlund, Drachenflügeln und Löwenpranken, deren einziger Zweck auf dieser Welt es war, Menschen in Stücke zu reiÃen und zu verschlingen.
»Töte ihn!«, befahl Demónicus dem Wesen. »Töte Arturo Adragón und
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