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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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bei solchen Entscheidungen mitzureden.«
    Â»Das heißt also, ich darf nichts dazu sagen?«
    Â»Arturo, bitte, reg dich doch nicht so auf«, versucht mein Vater mich zu beruhigen.
    Â»Ihr Erwachsenen macht sowieso immer, was ihr wollt«, werfe ich ihm vor. »Tu, was du für richtig hältst.«
    Ich weiß nicht mehr weiter. Seine Entscheidung steht fest, also verlasse ich das Arbeitszimmer. Stromber sieht mich wortlos an und lässt mich vorbei. Sombra geht schweigend neben mir her. Plötzlich schlinge ich die Arme um ihn und beginne zu schluchzen.
    Â»Ganz ruhig, wir werden schon eine Lösung finden«, tröstet er mich. »Dein Vater weiß, was er tut.«
    Â»Mein Vater darf die Stiftung nicht aufgeben, um mich von dem Fluch zu befreien. Das will ich nicht!«
    Â»Er liebt dich zu sehr, um logisch zu denken«, flüstert Sombra. »Er macht das alles nur für dich.«
    Â»Das ist es ja! Er verliert die Stiftung meinetwegen, damit ich diese verdammten Flecken loswerde. Aber so wird es nur noch schlimmer!«
    Â»Du musst jetzt in die Schule«, ermahnt mich Sombra. »Heute Abend reden wir weiter.«
    Ich verabschiede mich von ihm und gehe hinunter. An der Haustür begegne ich Mahania. Sie sieht mich mitfühlend an und irgendwie bin ich ihr dankbar dafür. Hinter ihr stehen zwei Männer von der Bank und zählen die Möbel, die sich in der kleinen Hausmeisterwohnung befinden. Es ist furchtbar, sie kontrollieren alles.
    Hinkebein kauert wie immer an der Straßenecke auf dem Boden. Er sieht nicht gut aus. Wahrscheinlich hat er mal wieder eine schlimme Nacht gehabt.
    Schlecht gelaunt fragt er mich: »Was ist denn bei euch in der Stiftung los, mein Junge? Die Aasgeier sind gekommen, stimmt’s?«
    Â»Eine richtige Invasion! Sie wollen uns pfänden«, erkläre ich. »Sie werden uns alles wegnehmen.«
    Â»Das ist schlimm, Kleiner. Sehr schlimm.«
    Â»Heute hab ich dir leider nichts zum Frühstück mitgebracht. Hatte nicht mal Zeit zum Duschen. Tut mir leid.«
    Â»Macht nichts. Verglichen mit deinen Problemen ist das eine Kleinigkeit. Ich werd schon klarkommen. Tut mir wirklich leid für dich.«
    Â»Bis dann …«
    Â»Warte, Arturo, lauf nicht weg. Es gibt noch andere schlechte Nachrichten.«
    Â»Schlechte Nachrichten? Was meinst du damit?«
    Â»Heute Nacht … Diese Banden werden immer dreister.«
    Â»Erzähl mir das morgen, ich hab jetzt keine Zeit für so was.«
    Â»Jetzt haben sie sich die Stiftung vorgenommen!«, ruft er mir nach.
    Ich bleibe stehen.
    Â»Was haben die gemacht?«
    Â»Komm mit, Junge.«
    Mühsam richtet er sich auf und schleppt sich mit mir zum hinteren Teil des Gebäudes.
    Â»Sieh dir das an! Hier!«
    Vor Wut bleibt mir fast das Herz stehen. Die ganze Hauswand ist voller Graffiti! Drohungen gegen uns! Gegen meinen Vater!
    Â»Aber … Wer macht so was?«
    Â»Das weiß ich nicht genau, aber es ist schlimm. Hab ich dir doch gesagt. Die Geier greifen nachts an, in der Dunkelheit. Ihr müsst euch in Acht nehmen oder sie machen euch fertig.«
    Â»Unglaublich! Aber was wollen die von uns?«
    Â»Wer weiß das schon? Geld, euch einschüchtern …«
    Â»Uns einschüchtern?«
    Â»Sie wollen zeigen, dass sie vor nichts und niemandem Angst haben. Als wollten sie ihr Revier markieren, wie die Tiere.«
    In diesem Augenblick öffnet sich die Garagentür und Sombra und Mohamed kommen auf uns zu. Sie sehen ziemlich böse aus.
    Â»Was machst du denn noch hier, Arturo? Um diese Zeit solltest du doch schon längst in der Schule sein«, sagt Sombra.
    Â»Wir haben … Ich hab mir das da angesehen …«
    Â»Das hat dich nicht zu interessieren. Los, hau ab, ich kümmere mich darum. Hab schon die Reinigungsfirma angerufen, sie sind unterwegs und werden das gleich entfernen.«
    Â»Ich passe auf, bis sie kommen«, bietet Mohamed an. »Ich kann ihnen beim Saubermachen helfen.«
    Â»Da werden sie ganz schön zu tun haben, bei der Menge Farbe«, sagt Hinkebein. »Eine Sauerei ist das!«
    Sombra sieht ihn an, sagt aber nichts. Ich weiß, dass er ihn kennt, doch er ignoriert ihn einfach. So ist er immer, wenn er sich geärgert hat.
    Â»Ich verzieh mich dann besser mal«, sagt Hinkebein. »Geht mich ja im Grunde auch nichts an.«
    Â»Ich bin dann auch weg. Adiós.«
    Ich nicke ihnen zu und laufe los. In meinem

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