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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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aufgehängt war, wusste, dass das Eisen für ihn bestimmt war, und begann, um Gnade zu flehen. Einer der Folterknechte versetzte ihm einen harten Schlag in den Magen, sodass ihm der Atem wegblieb. Kurz darauf streichelte das rot glühende Eisen seine Haut.
    Mit weit aufgerissenen, fieberglänzenden Augen starrte Arturo auf das grausame Schauspiel. Irgendwann würde er die Stelle jenes armen Teufels einnehmen.
    Die Kerkertür öffnete sich. Eine schwarz gekleidete Gestalt kam die kleine Treppe herunter und trat auf Arturo zu. Es war der Schatten, der während des Verhörs hinter dem großen Vorhang gestanden und alles beobachtet hatte.
    Eine Hand kam aus dem schwarzen Umhang hervor, schob Arturos Hemd hoch und betastete neugierig den Oberkörper des Jungen. Ihre Finger glitten über die Buchstaben, die sich im Schein des Feuers deutlich abhoben.
    Â»Bringt ihn in mein Gemach!«, befahl eine jugendliche Frauenstimme. »Der Große Zauberer hat sein Einverständnis gegeben.«
    Die Folterknechte wussten, dass der Befehl keinen Widerspruch duldete. Sie ketteten Arturo von der Wand los und führten ihn hinaus. Von der Tür aus warf Arturo seinem Meister noch einen letzten, angsterfüllten Blick zu. Er hatte das entsetzliche Gefühl, ihn zum letzten Mal gesehen zu haben.
    Die schwarz gekleidete Gestalt ging leichtfüßig voran und Arturo hatte Mühe, ihr zu folgen. Seit Stunden hatte er nichts gegessen und der Ritt durch das Sumpfgebiet sowie die schlechte Behandlung hatten ihn sehr geschwächt.
    Es dauerte nicht lange, da gelangten sie zum Gemach der jungen Frau. Kaum hatten sie das Zimmer betreten, hob sie den schwarzen Schleier vom Gesicht: Ihre Schönheit war bemerkenswert! Sie hatte langes schwarzes Haar, das von einer weißen Strähne in zwei gleiche Hälften geteilt wurde. Die Strähne schlängelte sich vom Stirnansatz über den ganzen Kopf und glich einem silbernen Fluss in der Nacht.
    Â»Lasst ihn hier und wartet draußen«, befahl sie.
    Nachdem sich die Soldaten noch einmal vergewissert hatten, dass die Ketten fest saßen, stießen sie Arturo zu Boden und verließen wortlos das Gemach.
    Â»Ich bin Alexia, Demónicus’ Tochter«, sagte das Mädchen und reichte ihm einen Krug Wasser. »Ich möchte, dass du mir ein paar Fragen beantwortest. Wenn du mich von deiner Aufrichtigkeit überzeugst, kannst du möglicherweise dein Leben retten. Hast du mich verstanden?«
    Arturo nickte wortlos, während er gierig trank.
    Â»Kannst du lesen?«, fragte Alexia.
    Â»Ja.«
    Â»Kannst du mir sagen, was die Buchstaben auf deiner Haut bedeuten?«
    Â»Nein, das kann ich nicht«, antwortete Arturo. »Ich weiß nicht, was sie bedeuten.«
    Â»Erzähl mir, wie sie auf deine Haut gekommen sind. Aber sage die Wahrheit! Handelt es sich um irgendeine Hexerei? Hat Arquimaes sie dir aufgetragen? Bist du ein Zauberer wie er? Stimmt es, dass du zweimal ins Leben zurückgekehrt bist?«
    Arturo versuchte, sich aufzurichten. Alexia wartete geduldig.
    Â»Es handelt sich weder um Magie noch um Hexerei oder sonst etwas in der Art«, sagte er schließlich. »Ich weiß nicht, wo die Buchstaben herkommen, aber sie sind vollkommen ungefährlich.«
    Â»Arturo, Schüler des Arquimaes, ich bin sicher, du weißt mehr, als du zugibst. Ich erinnere dich daran, dass du mit Prinzessin Alexia sprichst, der Tochter des Demónicus, der zukünftigen Großen Zauberin der Sümpfe. Antworte also klar und eindeutig auf meine Fragen. Wie ist es dir gelungen, Herejios Feuerkugel zu zerstören? Haben dir die Buchstaben dabei geholfen? Bist du ein Zauberer? Welche Magie hast du angewandt?«
    Â»Ich bin kein Zauberer, kein Hexenmeister und auch kein Alchemist – nichts dergleichen. Ich bin nur ein … ein Reisender …«
    Â»Hältst du mich für einfältig? Willst du in den Folterkeller zurück?«, brauste Alexia auf. Langsam verlor sie die Geduld. »Woher kommst du?«
    Â»Von sehr weit her. Ich kam zufällig in Arquimaes’ Turm und wurde sein Schüler. Dann wurde mir Ritterkleidung angelegt und man hat mich auf ein Pferd gesetzt … und dann habe ich diesen schrecklichen Feuerball zerstört. Das ist alles, was ich weiß.«
    Â»Gleich werden wir sehen, ob du mich anlügst«, sagte die Tochter des Finsteren Zauberers, stand auf und klatschte in die Hände. »Mit mir spielt

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