Das Reich der Traeume
Herejio gekämpft â und er hat überlebt! Arquimaes hat ihn zweimal ins Leben zurückgeholt!«
»Er hat Herejios Magie besiegt?«, fragte Demónicus verwundert. »Er allein?«
»Er ist mitten in eine riesige Feuerkugel hineingeritten, die Herejio gegen meine Burg gesandt hatte, und hat sie zerbersten lassen«, erklärte Morfidio. »Aber das Merkwürdigste daran war: Ihm ist nichts passiert! Ich bin sicher, die Macht des Geheimnisses schützt ihn. Er ist der lebende Beweis dafür, dass Arquimaes etwas AuÃergewöhnliches entdeckt hat.«
»Vielleicht hat er uns tatsächlich etwas mitzuteilen«, sagte Demónicus und dann, zu Arturo gewandt: »Wenn du redest, Junge, kannst du dein Leben retten. Also, was weiÃt du?«
»Ich weià nichts. Und wenn ich etwas wüsste, würde ich es Euch nicht sagen«, antwortete Arturo.
»Kettet ihn mit seinem Meister zusammen!«, befahl der Finstere Zauber hasserfüllt. »Die Folter wird sein Gedächtnis schon auffrischen.«
In diesem Augenblick bemerkte Arturo einen Schatten hinter einem Vorhang am Ende des Saales. Jemand hatte also heimlich das Verhör belauscht. Wer konnte das sein? Doch bevor er noch einmal zu dem Vorhang schauen konnte, zogen die Wachsoldaten bereits an seinen Ketten und zerrten ihn und seinen Meister zur Tür hinaus.
VI
Ein General in der Stiftung
A ls wir in die Stiftung zurückkehren, wird es schon dunkel. Ich fühle mich noch immer etwas benommen. Ich komme mir vor wie eine Marionette, die von irgendjemandem nach Belieben bewegt wird.
»Besser, du legst dich ein bisschen hin«, sagt Metáfora. »Du bist erschöpft. Morgen erzählst du mir, was mit dir passiert ist.«
»Es ist unglaublich. Ich bin ein Teil der Geschichte. Was geht da vor? Was passiert mit mir?«
»Das weià ich nicht, Arturo, aber wir werden es herausfinden. Ich lass dich nicht alleine.«
»Ich habe Angst. Es ist stärker als ich â¦Â«
»Ruh dich erst mal aus. Morgen sehen wir weiter. Vielleicht müssen wir zu einem Arzt gehen ⦠Einverstanden?«
Ich folge ihrem Rat und gehe ins Haus. Ich werde mich ins Bett legen und ein paar Stunden ausruhen. In der Eingangshalle treffe ich Mahania.
»Du bist blass, Arturo. Ist alles in Ordnung?«
»Ja, ja. Es ist nur sehr kalt drauÃen und ich fühle mich nicht wohl.«
»Ich mach dir etwas zu essen, das wird dir guttun. Los, geh zu deinem Vater, er hat schon nach dir gefragt. Er ist in seinem Arbeitszimmer.«
Ich bin zwar völlig fertig, gehe aber direkt rauf zu ihm. Zufällig begegnet mir Sombra, der mal wieder über die Flure huscht.
»Hallo, Sombra! Ich will zu meinem Vater â¦Â«
»Ich auch. Er hat nach mir gerufen. Ich glaube, ich soll was für ihn erledigen.«
Sombra klopft an. Nach wenigen Sekunden öffnet mein Vater die Tür.
»Ach, hallo, Arturo! Wo warst du? Ich wollte etwas mit dir besprechen. Sombra, für dich hab ich auch was. Kommt rein, kommt rein â¦Â«
»Ich war noch mit Metáfora unterwegs«, entschuldige ich mich.
»Sehr gut, auch darüber wollte ich mit dir reden. Ich hab mit Norma gesprochen, sie ist sehr zufrieden mit dir, sagt sie. Aber kommt doch rein, ich möchte euch jemanden vorstellen.«
Wir treten ein und sehen uns einem Mann gegenüber, der uns eindringlich mustert. Sombra steht hinter mir und schweigt.
»Arturo, Sombra, ich möchte euch General Battaglia vorstellen. Er wird von nun an in unserer Bibliothek arbeiten und Nachforschungen betreiben. Dazu benötigt er unsere volle Unterstützung. Herr General, der schweigsame Mann hier ist Sombra. Er kennt die Bibliothek besser als irgendjemand sonst, sogar besser als ich. Er ist die Seele der Stiftung. Und der junge Mann hier ist mein Sohn Arturo.«
»Freut mich sehr, Sie beide kennenzulernen«, sagt der General und verbeugt sich militärisch knapp. »Señor Sombra, Arturo ⦠Stets zu Ihren Diensten.«
»Guten Tag, Herr General, sehr angenehm«, sage ich etwas zu laut, sodass Sombras gemurmelter Willkommensgruà untergeht.
»Der General stellt Nachforschungen über eine Armee an, die angeblich im Mittelalter existiert haben soll«, erläutert mein Vater. »Er behauptet, diese Armee sei sehr wichtig gewesen, obwohl es keinerlei Hinweise gibt, die seine These stützen.«
»Ich bin davon überzeugt, dass es sie gegeben
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