Das Reich der Traeume
hat und dass sie eine wichtige Rolle bei der Organisation und der Entwicklung jener Epoche gespielt hat!«, bekräftigt der General. »Man nannte sie die Schwarze Armee! Ich hoffe, ihre Existenz beweisen zu können ⦠natürlich mithilfe Ihrer Stiftung.«
»Eine schwarze Armee?«, wiederhole ich. »Im Mittelalter? Sagt mir nichts. Hört sich eher nach einem Videospiel an.«
»Auch ich habe davon noch nie etwas gehört«, bemerkt Sombra. »Das kann doch nur der Fantasie eines kranken Hirns entsprungen sein!«
»Wir haben tatsächlich noch nie etwas von einer Schwarzen Armee gehört«, pflichtet uns mein Vater bei. »Und ich kann mich auch nicht daran erinnern, etwas darüber gelesen zu haben. Aber wenn Sie meinen, Sie könnten hier irgendeine Spur finden, dürfen Sie mit unserer Unterstützung rechnen. Nicht wahr, Sombra?«
»Selbstverständlich können Sie mit unserer Unterstützung rechnen. Womit möchten Sie anfangen?«
»Ich würde mir gerne sämtliche Dokumente über Militärstrategien des Mittelalters ansehen. Ich werde Ihnen noch genauer darlegen, welche Jahrhunderte für mich wichtig sind«, sagt er in einem Ton, der fast nach einem Befehl klingt. »Danach sollten wir uns über Burgen unterhalten. Es gibt da einige, die mich ganz besonders interessieren. Ach ja, ich glaube, Sie haben auch Waffen und andere Objekte aus jener Zeit, nicht wahr?«
»Ja, im ersten Stock haben wir eine kleine Sammlung, nichts Besonderes.«
»Die würde ich mir auch gerne ansehen«, entscheidet der General.
»Ich werde noch heute Abend eine Bücherliste für Sie zusammenstellen, dann haben Sie die morgen früh«, sagt Sombra.
»Also, so was nenne ich effektiv! Wenn ein Mönch und ein General zusammenarbeiten, können sie wahre Wunder vollbringen!«, sagt Battaglia.
»Stromber!«, ruft Papa mit dem Blick zur Tür. »Kommen Sie doch herein!«
»Man hat mir erzählt, dass General Battaglia angekommen ist, da wollte ich ihn willkommen heiÃen«, sagt Señor Stromber. »Mein Name ist Frank Stromber, Sammler von Antiquitäten aus dem Mittelalter. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.«
»Ich bin General Battaglia, Experte für Militärstrategien jener wunderbaren und geheimnisvollen Epoche, die das Mittelalter war. Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Señor Stromber.«
»Und was führt Sie hierher, Herr General?«, fragt der Antiquitätenhändler.
»Eine Forschungsarbeit. Ich bin einer Armee auf der Spur.«
»Einer Armee aus dem Mittelalter? Zu der Zeit hat es sehr viele Armeen gegeben.«
»Diese Armee ist etwas ganz Besonderes. Nach dem, was ich bisher herausgefunden habe, besaà die Schwarze Armee auÃergewöhnliche Eigenschaften. Viele Historiker haben sie ignoriert, aber ich bin sicher, dass sie einst ein wichtiger Baustein der Geschichte war.«
»Na, das fängt ja an, interessant zu werden«, sagt mein Vater. »Wir sollten gemeinsam essen und über all das reden, was uns verbindet. Selbstverständlich sind Arturo und Sombra auch eingeladen. Wie wärâs mit heute Abend?«
»Ich weià nicht, ob ich dabei sein kann, Papa«, sage ich. »Ich glaube, ich habe ein bisschen Fieber und will nicht, dass es schlimmer wird. Ich möchte lieber früh zu Bett gehen, wenn du nichts dagegen hast.«
»Natürlich nicht, junger Mann«, sagt der General. »Ein guter Soldat muss auf seine Gesundheit achten.«
»Ich muss mich auch entschuldigen«, sagt Sombra. »Ich habe noch etliches zu erledigen. Bestimmt ergibt sich ein anderes Mal die Gelegenheit.«
»Dann müssen wir wohl alleine zurechtkommen«, sagt Stromber. »Ein Bibliothekar, ein General und ein Antiquitätenhändler! Das wird ein ganz auÃergewöhnliches Essen. Wir haben viel zu besprechen und werden uns sicher nicht langweilen.«
Während sie die Einzelheiten des Abendessens ausführlich bereden, ziehen Sombra und ich uns unauffällig zurück und lassen sie alleine.
»Wer hat wohl dem General von der Schwarzen Armee erzählt?«, fragt mich Sombra auf der Treppe. »Warum mischt er sich in etwas ein, das ihn nichts angeht?«
»WeiÃt du was über diese Armee?«, frage ich zurück.
»Keiner weià etwas darüber. Sie hat nie existiert.«
»Bist du sicher?«
Sombra versteht es sehr gut,
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