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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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das Grenzgebiet hineinführte.«
    Deswegen hatte er es also nicht bemerkt; sie waren über die alte Strecke gekommen, die einst auch Kaja-Rang benutzt hatte. Der Weg dorthin würde gut eine Woche in Anspruch nehmen; nur hatten sie nicht einmal annähernd so viel Zeit.
    Er betrachtete die ihm entgegenblickenden Gesichter. »Nicholas hat einen beträchtlichen Vorsprung, zudem dürfte er es eilig haben, mit seinem Fang zu entkommen. Wenn wir ein forsches Tempo anschlagen und keine längeren Ruhepausen einlegen, besteht dennoch eine gute Chance, ihn noch vor Erreichen des Lagers einzuholen. Aber wir müssen sofort aufbrechen.«
    »Wir warten nur auf Euch, Lord Rahl«, sagte Cara.
    Genau wie Kahlan.

61
    »Dort drüben, Lord Rahl. Der Bach, der aus den Hügeln kommt, wird uns bis dicht an das Lager der Imperialen Ordnung heranführen. Jetzt ist es nicht mehr weit, nur noch über diese Hügelkette und dann weiter bis zu diesen Bergen dort.« Er deutete nach rechts hinüber. »In dieser Richtung liegt, gar nicht weit von hier, mein Heimatort Witherton.«
    Richard schwenkte ein wenig nach links und hielt auf die am Fuß eines sanften Anstiegs beginnenden Wälder zu. Sie erreichten den Waldrand genau in dem Moment als die orangefarbene Sonnenscheibe hinter den schneebedeckten Gipfeln der Berge unterging.
    »Also gut«, stieß Richard außer Atem hervor, als sie auf eine kleine Lichtung gelangten. »Hier schlagen wir unser Lager auf. Jennsen, Tom, ihr beide sowie die übrigen Männer bleiben hier. Bereitet etwas von dem Fleisch zu, während ich mich mit Owen und Cara auf den Weg mache, um die Festung auszukundschaften und mir zu überlegen, wie wir hineingelangen können.«
    »Was sollen wir Euch zu essen machen, Lord Rahl?«, wollte Tom wissen.
    Die Vorstellung, Fleisch zu essen, erfüllte Richard geradezu mit Ekel. Nach all den blutigen Kämpfen mußte er mehr denn je darauf achten, daß seine Gabe im Gleichgewicht blieb.
    »Was immer wir dabeihaben, solange es nur kein Fleisch ist. Bis zu unserer Rückkehr habt ihr etwas Zeit; ihr könnt also einige Gerstenfladen backen und dazu vielleicht Reis und ein paar Bohnen kochen.«
    Tom versprach, sich darum zu kümmern. Richard schickte sich bereits an, Owen hinterherzueilen, als Cara ihm die Hand auf die Schulter legte. So unglücklich wie in diesem Augenblick hatte er sie noch nie gesehen.
    »Werdet Ihr auch durchhalten, Lord Rahl?«
    Er traute sich nicht, ihr zu gestehen, welch unerträgliche Schmerzen ihm seine Gabe bereitete, oder daß er bereits angefangen hatte, Blut zu husten. »Im Augenblick geht es mir ganz gut.«
    Als sie sich, zwei Stunden später, schließlich wieder ins Lager schleppten, war das Fleisch am Spieß gar, und einige der Männer hatten bereits gegessen und waren soeben im Begriff, sich in ihre Decken einzurollen, um etwas zu schlafen.
    Erfreulicherweise hatte Richard seinen toten Punkt überwunden; er war sicher, daß sie Kahlan ganz nahe gewesen waren. Um so quälender hatte er es empfunden, umkehren und den Ort, wo Nicholas sie gefangen hielt, wieder verlassen zu müssen - aber er mußte seinen Verstand gebrauchen. Voreiliges, unüberlegtes Handeln konnte nur in einem Fehlschlag enden; damit wäre Kahlan nicht geholfen.
    Richard wurde von Bedürfnissen getrieben, die tiefer gingen als Nahrungsaufnahme oder Schlaf, aber als er Owen ermattet am Feuer niedersinken sah, wurde sogar ihm klar, daß er und Cara erschöpft waren und obendrein wahrscheinlich völlig ausgehungert. Cara hatte es, statt sich hinzusetzen, vorgezogen, nicht von seiner Seite zu weichen; weder ließ sie zu, daß er sich aus ihrem behütenden Schutz entfernte, noch würde sie je ein Wort der Sorge über sich oder ihre Bedürfnisse verlieren.
    Damals, als alles angefangen hatte, hätte er sich niemals träumen lassen, daß er sich einer Mord-Sith jemals so verbunden fühlen würde.
    Jennsen war sofort auf den Beinen und eilte ihm entgegen. »Laß dir helfen, Richard. Komm her und setz dich.«
    Richard ließ sich in das Gras neben dem Lagerfeuer fallen. Sofort war Betty bei ihm und bettelte um einen Platz an seiner Seite. Er erlaubte ihr, sich neben ihn zu legen.
    »Nun?«, fragte Tom. »Was haltet Ihr von der Festung?«
    »Ich weiß nicht recht. Sie besteht aus massiven Palisaden, vor denen man Gräben ausgehoben hat. Und das gesamte Gelände ist mit Fußangeln und Fallen gesichert. Außerdem gibt es ein Tor - ein richtiges Tor.« Richard seufzte und rieb sich die Augen. Sein Blick

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