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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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oder deren Vorgesetzte, oder auch nur deren übergeordnete Kommandanten, der Aufmerksamkeit Seiner Exzellenz würdig sind. Seine Exzellenz weilt derzeit hoch oben im Norden, um den gesetzlosen Barbaren dort die Heilsbotschaft des Ordens zu bringen; vermutlich weiß er nicht einmal von unserer Existenz.
    Wir gehören lediglich einer bescheidenen Truppe von Soldaten an, die über das nötige Durchsetzungsvermögen verfügt, um von der Imperialen Ordnung gesuchte Personen aufzugreifen - damit sie entweder verhört oder zum Schweigen gebracht werden können. Wir stammen ausnahmslos aus diesem Teil des Reiches und wurden für diese Arbeit rekrutiert, weil wir hier leben. Ich bin der Aufmerksamkeit Seiner Exzellenz gewiß nicht würdig.«
    »Aber Jagang hat dich - deinen Verstand - in deinen Träumen heimgesucht.«
    »Herrin?« Er schien bestürzt weil er nachfragen mußte, statt ihre Frage augenblicklich zu beantworten. »Ich verstehe nicht.«
    Kahlan maß ihn mit durchdringendem Blick. »Jagang ist in deinen Verstand eingedrungen. Er hat zu dir gesprochen.«
    Er wirkte ehrlich verwirrt, als er den Kopf schüttelte. »Nein, Herrin. Ich bin Seiner Exzellenz nie begegnet. Er ist mir auch noch nie im Traum erschienen - ich weiß überhaupt nichts über ihn, außer, daß Altur’Rang die Ehre hat, seine Heimatstadt zu sein.
    Möchtet Ihr, daß ich ihn für Euch töte, Herrin? Bitte, wenn dies Euer Wunsch ist, so erlaubt mir, ihn zu töten.«
    Er konnte unmöglich wissen, wie absurd dieser Gedanke war; in seinem unbändigen Verlangen, sie zufrieden zu stellen, wäre er jedoch überglücklich gewesen, es auf ihren Befehl hin zu versuchen. Während Richard ihn im Auge behielt, kehrte Kahlan ihm den Rücken zu und beugte sich leise flüsternd vor, damit der Kerl nicht mithören konnte. »Ich weiß nicht, ob die vom Traumwandler Heimgesuchten sich seiner Anwesenheit stets bewußt sein müssen, aber ich vermute es. Bislang traf dies auf alle zu, denen ich begegnet bin.«
    »Könnte er sich nicht unbemerkt in den Verstand eines Menschen einschleichen, nur um uns zu beobachten?«
    »Möglich wäre es vermutlich schon«, antwortete sie. »Aber überleg doch, wie viele Millionen von Menschen in der Alten Welt leben - woher will er wissen, in welchen Verstand er sich einschleichen muß, um eine bestimmte Person zu beobachten? Traumwandler oder nicht - er ist nur ein einzelner Mann.«
    »Besitzt du die Gabe?«, wandte sich Richard wieder an den Schergen.
    »Nein.«
    Richard raunte ihr mit leiser Stimme ins Ohr: »Nun, von Nicci weiß ich, daß Jagang sich nur selten mit den nicht mit der Gabe Gesegneten abgibt - angeblich, weil er Schwierigkeiten hat, in ihren Verstand einzudringen. Also bedient er sich einfach der mit der Gabe Gesegneten in seiner Gewalt und benutzt sie, um die nicht mit der Gabe Gesegneten zu kontrollieren. Schließlich muß er sich bereits um all die Schwestern in seiner Gefangenschaft kümmern. Er muß sie fortwährend kontrollieren und ihnen vorschreiben, was sie zu tun haben; unter anderem - wie wir in Niccis Brief ansatzweise lesen konnten -, um sie dazu zu bringen, Menschen in Waffen zu verwandeln. Außerdem ist er der Oberbefehlshaber der Streitkräfte und in dieser Funktion verantwortlich für deren Strategie. Mit anderen Worten, er hat alle Hände voll zu tun, weshalb er sich gewöhnlich auf den Verstand der mit der Gabe Gesegneten beschränkt.«
    »Aber eben nicht ausschließlich. Wenn er muß oder ihm auch nur danach zumute ist, kann er durchaus in den Verstand eines nicht mit der Gabe Gesegneten eindringen. Wenn wir klug wären«, schloß Kahlan leise, »würden wir diesen Burschen auf der Stelle töten.«
    Richard hatte den Mann, während sie miteinander sprachen, keinen Moment aus den Augen gelassen. Sie wußte, er würde nicht zögern, ihr beizupflichten, wäre er nicht überzeugt, der Kerl könnte ihnen noch von Nutzen sein.
    »Ich brauche es nur zu befehlen«, erinnerte sie ihn, »und er fällt auf der Stelle tot um.«
    Er sah ihr einen Moment lang in die Augen, ehe er sich wieder dem Mann zuwandte und stirnrunzelnd nachhakte: »Du hast gesagt, ein Mann namens Nicholas hätte dich geschickt. Wer ist dieser Nicholas?«
    »Nicholas ist ein furchterregender Zauberer in Diensten der Imperialen Ordnung.«
    »Du bist ihm also begegnet. Hat er dir diesen Befehl erteilt?«
    »Nein. Für einen Mann seines Ranges sind wir zu unbedeutend, um sich mit uns abzugeben. Er hat uns den Befehl über einen Mittelsmann

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