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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ungeheuren Erschöpfung war Kahlan mit einem Schlag hellwach. »Wir müssen augenblicklich zu den Sliph«, befand sie, gleichermaßen an Cara wie an Richard gewandt. »Wir müssen unbedingt zu Zedd. Wir brauchen dringend eine Erklärung - und Hilfe. Zedd wird uns gewiß helfen können.«
    Das Atmen bereitete Richard mittlerweile große Mühe, bis er schließlich überhaupt kein Wort mehr hervorbrachte, weil ein Schmerzanfall ihn zwang, die Luft anzuhalten. Kahlan wußte weder aus noch ein und fühlte sich vollkommen hilflos.
    »Lord Rahl«, redete die vor ihm kniende Cara auf ihn ein, »Ihr habt gelernt, den Schmerz zu beherrschen. Genau das müßt Ihr jetzt tun.« Mit ihrer Hand griff sie in sein Haar und bog seinen Kopf in den Nacken, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. »Denkt nach«, fuhr sie ihn an. »Versucht Euch zu erinnern. Weist den Schmerz in seine Schranken. So macht schon!«
    Richard klammerte sich mit beiden Händen an ihren Unterarm, als wollte er ihr für ihre Worte danken. »Geht nicht«, brachte er schließlich unter großen Mühen an Kahlan gewandt hervor. »Wir können nicht durch die Sliph reisen.«
    »Aber wir müssen«, beharrte sie. »Es ist der schnellste Weg.«
    »Und was ist, wenn ich in die Sliph hinabsteige, das Quecksilber in meine Lungen atme - und meine Magie versagt?«
    Kahlan war der Verzweiflung nahe. »Aber wir müssen durch die Sliph reisen, wenn wir … schnell zu Nicci gelangen wollen.« Das Wörtchen »rechtzeitig« hatte sie bewußt vermieden.
    »Und wenn irgend etwas schief geht, sterbe ich.« Keuchend versuchte er trotz der ungeheuren Schmerzen wieder zu Atem zu kommen. »Ohne Magie bedeutet es den Tod, wenn man die Sliph einatmet. Das Schwert versagt mir bereits seinen Dienst.« Er würgte, hustete, schnappte keuchend nach Luft. »Wenn meine Gabe die Ursache der Kopfschmerzen ist und sie auch das Versagen meiner Magie bewirkt, bin ich nach dem ersten Atemzug in der Sliph tot. Und die Möglichkeit, es vorher auszuprobieren, gibt es nicht.«
    Eine eiskalte Woge von Angst schoß durch ihre Adern. Ein Besuch bei Zedd war Richards letzte Hoffnung. Ohne seine Hilfe waren die durch die Gabe verursachten Kopfschmerzen sein sicherer Tod.
    Sie glaubte allerdings, den Grund für das Versagen der Magie des Schwertes zu kennen - an den Kopfschmerzen lag es jedenfalls nicht. Sie befürchtete, daß es dieselbe Ursache hatte, die auch für den Bruch des Siegels verantwortlich war. Das Warnzeichen war ein unmißverständlicher Hinweis darauf, daß sie die eigentliche Ursache war. In diesem Fall hatte sie auch noch so manches andere zu verantworten.
    Wenn sie tatsächlich Recht hatte, wurde ihr schlagartig bewußt, dann stimmte auch, was Richard über die Sliph gesagt hatte: Eine Reise durch sie wäre sein sicherer Tod.
    »Richard Rahl, statt meine besten Einfälle als undurchführbar abzulehnen, solltest du besser selbst den einen oder anderen Vorschlag machen.«
    Mittlerweile wand er sich keuchend unter einer heftigen Schmerzattacke. Plötzlich sah Kahlan, daß er beim Husten Blut spuckte.
    »Richard!«
    Tom kam herbeigeeilt, einen bestürzten Ausdruck im Gesicht. Als er das Blut an Richards Kinn herunterrinnen sah, wurde er leichenblaß.
    »Helft ihm auf den Wagen«, ordnete Kahlan an, um einen beherrschten Tonfall bemüht.
    Cara legte seinen Arm über ihre Schulter. Tom schob ihm einen Arm um die Hüfte und half den beiden Frauen, ihn auf die Beine zu ziehen.
    »Nicci«, stieß Richard hervor.
    »Was?«
    »Du wolltest doch wissen, ob ich eine Idee habe. Nicci.« Er stöhnte vor Schmerzen und hatte sichtlich Mühe, Luft zu holen. Als er hustete, erbrach er einen ganzen Schwall von Blut, das ihm in langen Fäden vom Kinn herabtroff.
    Nicci war Hexenmeisterin und kein Zauberer, doch was Richard brauchte, war ein Zauberer. Selbst wenn sie gezwungen waren, den Landweg zu nehmen, konnten sie es bis zu ihr schaffen - vorausgesetzt, sie beeilten sich. »Aber Zedd könnte doch viel eher …«
    »Bis zu Zedd ist es zu weit«, stöhnte er. »Wir müssen zu Nicci. Sie weiß sich beider Seiten der Gabe zu bedienen.«
    Das hatte Kahlan nicht bedacht. Womöglich konnte sie ihnen tatsächlich helfen.
    Kahlan sah hoch zu Tom, der - nachdem sie Richard mit vereinten Kräften auf den Wagen gebettet hatten - bereits auf dem Bock saß. »Fahren wir und suchen uns einen Lagerplatz für die Nacht.«
    Tom nickte und löste die Handbremse. Auf seine Aufforderung stemmten sich die Pferde mit ihrem ganzen

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