Das Reine Karma 1
seine irdischen Probleme aufwenden, die restlichen 80 Prozent sollten Gott gewidmet sein. Je mehr die Seele des Menschen ans Irdische gebunden ist, desto mehr muss sie zu Gott streben, ein Mensch von geistigem Reichtum wiederum kann dem Irdischen durchaus Aufmerksamkeit schenken. Eine gesunde Zelle arbeitet zuerst für den Organismus und dann für sich selbst. Wenn die Zelle den Organismus vergisst und beginnt, nur für sich zu arbeiten, dann ist sie der Vernichtung geweiht. Die Versuchung, das Primat des Organismus zu vergessen, ist sehr groß, denn die Zelle sieht ihn nicht und erhält alles Lebensnotwendige von den sie umgebenden Zellen. Deshalb muss von Zeit zu Zeit das Zusammenspiel mit diesen Zellen gestört werden, damit die Zelle den Hauptimpuls dem Ganzen und nicht dem Teil widmet. Es gibt noch ein weiteres wirksames Mittel — den Tod der Zelle. Damit wird abrupt der Kontakt zu den anderen Zellen abgebrochen, und ihre wichtigste Informationsstruktur ändert umgehend die Orientierung von der physischen Hülle, wo alles getrennt ist, auf die Feldhülle, wo alles vereint ist. Nachdem sie die höchste Stufe der Einheit mit dem Organismus verspürt hat, kehrt die Zelle auf die physische Ebene zurück und vergisst diesen Kontakt. Obwohl ihr Bewusstsein nur auf die eigenen Interessen gerichtet ist, befiehlt ihr das Unterbewusstsein, wo sich das Langzeitgedächtnis befindet, in erster Linie für den Organismus zu arbeiten. Deshalb kommt es in einem gesunden Organismus zum zeitweiligen Absterben von Zellen, während Krebszellen praktisch unsterblich sind.
Somit ist der Tod, d.h. die Zerstörung der physischen Hülle und die Aktivierung der Feldhülle, in der Natur der mächtigste forcierende Entwicklungsfaktor. Die Gesetze sind für alle Organismen gerecht, ob es sich nun um einige lebende Moleküle oder Bakterienkolonien, die Menschheit oder alles Leben im Universum handelt.
Eine derartige Zelle stellt der Mensch in bezug auf das Universum dar. Und als gesunde Zelle muss er zuerst für das Universum und dann für sich selbst arbeiten, und Gott sollte er mehr als alles, was ihn mit der Erde verbindet, lieben. Das höchste Glück auf Erden sollte die Liebe zu Gott bilden, und dementsprechend sollte der Mensch das Schwergewicht im Leben nicht auf irdische Werte, sondern auf die Liebe zu Gott legen. Das ist das Wesentliche. In unser Unterbewusstsein, d.h. in unsere Seele, gelangt alles, was sich im permanenten Erfassen durch unser Bewusstsein befindet. Sobald der Mensch nur an Irdisches denkt, sich ans Irdische klammert und dabei das Göttliche vergisst, verschreibt er seinem irdischen Leben nicht nur einen Teil seiner Seele, sondern seine Seele in ihrer Gesamtheit. Er gleicht einer Krebszelle, die den Organismus vergessen hat und nur für sich selbst arbeitet. Dieser Prozess ist aufzuhalten, denn die Degradation der Geistesstrukturen ist für das ganze Universum gefährlich. Deshalb muss der Mensch von Zeit zu Zeit durch Krankheiten, Traumata, Unglück und Tod in Abhängigkeit davon, wie sehr seine Seele am Irdischen hängt, vom Irdischen losgelöst werden. Und es hängt insbesondere von dem Vermögen ab, dies alles als gottgegeben hinzunehmen, in welchem Maße die Seele gereinigt wird. Wird eine Rettung durch die Zerstörung des Irdischen nicht akzeptiert, erfolgt eine noch stärkere Bindung an das Irdische, und es entsteht ein Gefühl von Aggression.
Wie ist festzustellen, ob die Seele dem Irdischen verfallen ist? Sehr einfach — anhand der Aggression. Sie ist das Signal dafür, dass die Seele begonnen hat, sich dem Irdischen zuzuwenden. Nehmen wir an, dass meine Seele am Geld hängt. Das heißt, dass bei mir automatisch, ob ich es will oder nicht, Emotionen aufkommen, die mit Folgendem verbunden sind: Verachtung für jene, die kein Geld haben; Neid auf jene, die mehr Geld haben; Hass gegen jene, die mich bestehlen; Verurteilung jener, die Geld geliehen und nicht pünktlich zurückgegeben haben; Bedauern für jene, die nicht imstande waren, mehr Geld zu verdienen; und Lebensunlust, wenn ich Geld verliere. Ich werde in ständiger Angst um Geld leben und von ihm träumen. Das alles wird mich noch stärker an das Irdische binden, und meine Seele wird immer aggressiver. Solange dieser Prozess nur im Bewusstsein abläuft, ist er für das Universum nicht gefährlich, denn der bewusste Intellekt ist ein Bruchteil dessen, was wir Geist nennen, und er ist mit dem Körper und seinen Bedürfnissen verbunden. Das ist wie
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