Das Reine Karma 1
und sein Verhalten gab Christus zu verstehen, dass sich die Seele an nichts Irdisches, selbst wenn es unsichtbar ist, binden darf.
Die Zeit verging, und die Menschheit entwickelte sich auf höherem Niveau weiter. Wie sich herausstellte, gibt es eine dritte Ebene des irdischen Glücks. Aus der Sicht des Göttlichen sind die Fähigkeiten des Menschen, Weisheit und Schicksal ein ebensolches Kapital wie Geld, Wagen und Datsche. Diese Abhängigkeitsebene ruft größte Hochmut, größte Aggression und schwerste Krankheiten hervor. Womit mag es Zusammenhängen?
Jeder Mensch hat die Erfahrung gemacht: Geld, das er heute hat, kann er morgen verlieren. Deshalb ist die Versuchung, den Schwerpunkt auf Geld zu legen, nicht sehr groß. Dasselbe gilt auch für andere materielle Güter. Geistig fortgeschrittene Menschen überwinden ziemlich leicht diese Ebene, aber die Versuchung, der Familie, der Stellung in der Gesellschaft und der geliebten Arbeit zu verfallen, und das Verlangen, aggressiv zu reagieren, wenn das alles in die Brüche geht, sind bei weitem stärker und werden durch schwere Krankheiten, Traumata und Unglück blockiert.
Die dritte Ebene unterscheidet sich wesentlich von den beiden ersten. Sie ist nur zu erreichen, wenn westliche und östliche Denkweisen vereint werden. Westliches Denken geht von der Vorstellung eines einzigen Lebens aus, das östliche Denken von der Vorstellung vieler Inkarnationen. Eine Verbindung von westlichem und östlichem Denken bedeutet, das Irdische mit den Interessen des Göttlichen zu vereinen. Das ist das Vermögen, gleichzeitig Taktiker und Stratege, Heiliger und Geschäftsmann zu sein.
Wodurch unterscheidet sich die dritte Ebene? Hierbei geht es darum, dass ich genau weiß: Sowohl Geld, die geliebte Arbeit als auch materielle Güter verliere ich zusammen mit meinem Leben. Fähigkeiten kann ich nicht mit ins Grab nehmen, aber die Erinnerung und meine Erfahrungen, auf denen die Entwicklung der Fähigkeiten beruht, bleiben etwa fünf Leben im Double erhalten. Deshalb können sowohl Fähigkeiten als auch Geisteseigenschaften, die ihnen zugrunde liegen, bis zu fünf Leben existieren. Wie der Körper stirbt, so sterben sowohl unsere Fähigkeiten wie auch unsere Geisteseigenschaften. Das langlebigste Kapital ist die Weisheit, denn die Information über sie wird in der Struktur, die „Schicksal“ genannt wird, gespeichert. Die Versuchung, der Weisheit zu verfallen, ist maximal. Wenn das geschieht, entsteht größte r Hochmut. Die größte Versuchung besteht darin, die Weisheit eines anderen Menschen oder die eigene zu lobpreisen oder zu lieben. Die Orientierung auf Weisheit erzeugt größte Aggression. Hierauf beruht das Gleichnis von dem Engel, der seine Weisheit über Gott stellte und sich von Gott losgesagte, woraufhin er zum Teufel wurde. Nach 49 Leben verfällt das Schicksal des Menschen, zerstört sich die Orientierung auf Weisheit. Wahre Weisheit erlangen Menschen mit verstümmeltem Schicksal, die viel Unglück und Entbehrung ertragen haben und imstande sind, das als Reinigung zu akzeptieren, die begriffen haben, dass der Schwerpunkt nicht auf Weisheit und Schicksal gesetzt werden darf, und die den Schwerpunkt auf die Liebe zu Gott gesetzt haben.
In den letzten drei Jahrhunderten hat die Menschheit in der Entwicklung des Bewusstseins einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Alles das gehört zu den irdischen Werten. Die Verabsolutierung der Erfolge der Wissenschaft, der angebliche Siegeszug der Vernunft und immer weniger Humanismus bei der Erziehung der Kinder haben dazu geführt, dass die ganze Menschheit auf Weisheit orientiert ist. Deshalb haben sich Elemente von Brutalität und Diabolischem derart verstärkt, deshalb hat die Menschheit in nächster Zeit eine schicksalhafte Zerstörung zu erwarten, d.h. zahlreiche Krankheiten, Unglücksfalle und Naturkatastrophen werden die Erde erschüttern. Je mehr die Menschheit vermag, sich davon zu lösen, umso überflüssiger werden solche Erschütterungen sein.
Jeder von uns wird vom Universum geleitet, so wie die Zelle vom Organismus. Je mehr der Mensch sich auf das Irdische orientiert, desto weniger empfindet er das, desto mehr Kraft investiert er in die Taktik und vergisst die Strategie. Und umgekehrt, je deutlicher er seine Abhängigkeit von Gott spürt, desto mehr Möglichkeiten werden ihm gegeben. Wenn ich die Welt inadäquat sehe, gelingt es mir nicht, meine Geistesstrukturen für den Empfang der Informationen umzurüsten, und
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