Das reine Karma 2

Wenn ein Tier krank ist und stirbt, dann bedeutet das nicht, dass dasselbe auch mit seinem Besitzer passiert. Am nächsten Tag kam die Frau zu mir in die Praxis, aber ich hatte wenig Zeit.
    „Wir haben fünf Minuten. Sie haben Ihren Vater verachtet?“
    „Ja, aber was hat das hiermit zu tun?“
    „Ich erkläre es Ihnen. Wenn die Seele sich an die Erde bindet, wird sie stolz und aggressiv. Das lässt sich anhand von Hochmut, Verachtung, Kränkung und Hass feststellen. Es gibt die erste Ebene des Irdischen — das ist das, was man fühlen kann: Essen, Auto, Datsche usw. Es gibt die zweite Ebene des Irdischen — die Familie, der geliebte Mensch, die Stellung in der Gesellschaft. An die zweite Ebene bindet sich die Seele stärker. Das sind höhere Werte, sie sind dem Heiligen Geist näher. Es gibt die dritte Ebene — Fähigkeiten, seelische Eigenschaften und Weisheit. Orientierung auf Weisheit ist die größte Versuchung, sie bietet weit mehr Glück als alle übrigen Werte. Weisheit ist das Kapital, das wir im Verlauf vieler Leben besitzen können. Deshalb ist die Abhängigkeit groß und dementsprechend die Aggression am stärksten. Gegenwärtig hat die Menschheit die rote Marke erreicht, und die von der Weisheit hervorgerufene Aggression wird härter als früher blockiert. Bei der Katze sind das Feld des Kopfes und das des Nierenbeckens blockiert. Abhängigkeit von Weisheit ruft Verachtung hervor. Sie entsteht im Kopf, deshalb die Feldblockade im Kopfbereich. Doch Verachtung führt sehr schnell zu Selbstverachtung, daher wird das Feld um die Nieren deformiert und ihre Funktion gestört. Suizid, der eine Folge von Verachtung anderer ist, trifft anfangs den Kopf und dann das urogenitale System. Es handelt sich darum, dass Ihr Feld ebenso wie das Ihrer Katze beschaffen ist. Sie haben eine starke Störung im Kopfbereich, und die Nieren beginnen auch schon zu verfallen, doch bisher nur auf der feinen Ebene. Obwohl Sie sich normal fühlen, haben Sie, dem Feld nach zu urteilen, nicht mehr lange zu leben.“
    „Aber wie kann der Katze dennoch geholfen werden?“, fragte die Frau.
    „Sie können sterben. Wenn Sie Ihr Leben überdenken, sich durch Gebete und Reue reinigen, retten Sie automatisch die Katze. Die Frauen Ihrer Sippe haben den geliebten Menschen und seine Weisheit über die Liebe zu Gott gestellt. Daher müssen sie für ihre Reinigung Väter und Männer erhalten, die töricht handeln, sich erniedrigen oder ihre Frauen und ihre Kinder kränken und erniedrigen. Ihre Seelen würden sich reinigen, wenn sie nicht verachten und verurteilen würden. Bei Ihnen ist das Gegenteil eingetreten.“
    „Gut, ich habe alles verstanden“, sagte die Frau. „Ich werde also wiederholt mein Leben überdenken und meine Haltung zu allen Ereignissen und Menschen ändern. Wie aber ist festzustellen, ob sich mein Zustand gebessert hat und ob ich Überlebenschancen habe? Alle Frauen meiner Sippe sind an Nierenversagen gestorben.“
    „Sie haben einen Indikator daheim — Ihre Katze. Denken Sie daran — Gebete und Reue. Kommen Sie in einigen Tagen wieder, um Ihr Feld zu betrachten.“
    Nach zwei Tagen kam sie zu mir. Unser Gespräch war ganz kurz.
    „Ihr Feld ist rein“, sagte ich ihr. „Sie werden gesund.“
    „Und wissen Sie was“, sagte die Frau lächelnd. „Als ich nach Hause kam, begrüßte mich die Katze auf der Treppe. Ihre Nieren begannen am nächsten Tag wieder zu arbeiten.“
    Ich breitete erfreut die Arme aus.
    „Alles ist normal. Gehen Sie nach Hause und geben Sie sich Mühe, damit die Katze nicht mehr krank wird.“
    Da ich nun einmal mit Tieren begonnen habe, möchte ich noch zwei Fälle schildern. Eine Frau bat mich um Hilfe:
    „Aus irgendeinem Grund sterben meine Bekannten. Ich fühle, dass auch bei mir Probleme entstehen. Doch das wäre nur halb so schlimm. Mein Mann behauptet, dass er gesund ist, doch ich spüre, dass es ihm schlecht geht. Wir hatten bereits ein schlechtes Omen: Unser Hund wurde von einem Auto überfahren und ist gestorben.“
    Ich betrachtete das Feld des Tieres. Nach allem zu urteilen war es ein männliches Tier, d.h. sein Herrchen musste große Probleme haben.
    „Ein Rüde?“
    „Ja.“
    Im Feld des Mannes war der Tod. Er würde in einem Jahr, anderthalb Jahren sterben. Auf physischer Ebene war alles hervorragend. Es würde daher zu einem Trauma oder einer Krankheit kommen.
    Nach einiger Zeit saßen beide vor mir. Ich erklärte dem Mann seine Situation:
    „In früheren Leben wurde