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Das Reisebureau Thompson und Comp.

Das Reisebureau Thompson und Comp.

Titel: Das Reisebureau Thompson und Comp. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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unermüdliche Sparsamkeit seit der Abfahrt in seiner Geldkatze, die er im Gürtel trug, zu sammeln erlaubt hatte. In diese Geldkatze waren ja schon zweiundsechzigtausend Francs geflossen, die die Passagiere entrichtet hatten, selbst wenn er für Abel nur den halben Preis erhielt. Seitdem waren freilich verschiedne Banknoten, doch keineswegs viele, davon ausgegeben, teils für Kohlen, teils für die Ausflüge der Passagiere und für die Ernährung an Bord. Nun blieben noch die Mannschaften und die Angestellten, darunter Robert Morgan, zu bezahlen. Thompson wollte sich dieser Formalität sofort entledigen, wenn man in dem Flecken angekommen wäre, wo sich, er mochte nun noch so armselig sein, doch wenigstens Tinte und Federn finden würden. Die dann doch noch übriggebliebne Summe würde den Reinverdienst vorstellen, und er hoffte den noch durch die spätern Entschädigungen von den Versicherungsgesellschaften zu vermehren. Nach Thompsons Berechnung mußten dann die ganzen zweiundsechzigtausend Francs übrigbleiben.
    Kurz nach zwei Uhr setzten sich die Touristen in Bewegung, die einen im Wagen, die andern zu Fuß. Auf den sandigen Wegen brauchte man drei Stunden, die Bai Mordeira zu erreichen. Hier erhoben sich einige Häuser, die zusammen kaum den Namen eines Dorfes verdienten, am nördlichen Ufer.
    In diesem Teile der Insel bot die Natur ein weniger unfruchtbares Aussehen. Der Erdboden hob und senkte sich hier und da und einige Felsen zeigten ihr schwärzliches Haupt über der dürren Sandschicht, die da und dort von schüchterner Vegetation bedeckt war.
    Kaum angekommen, ging Thompson, als er eine elende Herberge gefunden hatte, daran, die rückständigen Gehälter auszuzahlen. Jeder erhielt seinen Teil, nicht mehr und nicht weniger, und Morgan sah sich binnen einiger Minuten im Besitz von ganzen hundertfünfzig Francs.
    Inzwischen betrachteten die auf dem Strande umherirrenden Passagiere mit einiger Unruhe das vor ihnen liegende Meer. Hatte Roger recht gehabt, als er sich einen leisen Zweifel bezüglich eines bald abgehenden Paketbootes erlaubte? Nicht ein Schiff lag auf der Bai Mordeira vor Anker, auf der nur einige Fischerbarken leise auf-und abschwankten. Was sollte wohl aus der Gesellschaft werden, wenn sie gezwungen war, sich in dem erbärmlichen Weiler, inmitten einer Negerbevölkerung längere Zeit aufzuhalten, hier, wo man noch keinen einzigen Vertreter der weißen Rasse gesehen hatte?
    Es war für alle eine Erleichterung, als Thompson wieder erschien. Alle umringten ihn und warteten gespannt darauf, zu hören, was dieser nun beschlossen hätte.
    Thompson hatte aber gar nichts beschlossen. Das gestand er offenherzig ein. Dazu fehlten ihm ja alle Unterlagen. Morgan, der in seinem Reiseführer glücklicherweise gut bewandert war, konnte ihm einige oberflächliche Auskünfte erteilen, und Thompson hörte mit einem ganz neuen Vergnügen auf die Mitteilungen, die ihm ja ferner nichts mehr kosteten.
    Der Archipel des Grünen Vorgebirges besteht, wie Morgan seine Zuhörerschaft belehrte, aus einer großen Anzahl Inseln oder Eilande, die in zwei deutlich zu unterscheidende Gruppen zerfallen. Die Inseln São-Antonio, São-Vicente, São-Nicolao, Santa-Lucia, Branco und Raza, die in einer fast geraden, etwa von Nordwesten nach Südosten verlaufenden Linie liegen, bilden die eine Gruppe, »Barlovento« oder »Vor dem Winde« genannt, mit den zwei Inseln, der Salzinsel und Boavista. Die beiden letzten, die nach der zweiten Gruppe zu liegen, welche »Sotavento« oder »Sturmwind« genannt wird, bilden mit diesen einen Bogen, dessen Konvexität der Küste Afrikas zugekehrt ist, und in dem man nacheinander südlich von Boavista die Inseln São-Thiago, Fogo und de Brava nebst den Rombos-Eilanden antrifft.
    Da ein Aufenthalt auf der elenden Salzinsel unmöglich war, mußte man zuerst zu erfahren suchen, ob nicht bald ein Paketboot daran anlegen würde.
     

    Insel São-Vicente.
     
    Wenn das nicht der Fall wäre, bliebe nichts andres übrig als der Versuch, auf einigen der auf der Bai verankerten Fischerbarken nach einer andern Insel mit regerem Verkehr zu kommen. Es handelte sich also in erster Linie darum, welche Insel gewählt werden sollte.

    »So werden wir nach São-Vicente fahren,« erklärte Morgan ohne Zögern.
    Diese Insel, übrigens nicht die größte des Archipels, hat schon längst dessen ganzen Handelsverkehr mehr und mehr an sich gezogen. An ihrer Hauptstadt Porto Grande, deren flottierende Bevölkerung die

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