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Das Rennen zum Mars

Das Rennen zum Mars

Titel: Das Rennen zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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versehen –, den Ruhm ernten und die dreißig Milliarden Dollar kassieren.
    »Soll ich das Kontrollzentrum sofort informieren oder warten, bis wir wieder im Hab sind?«, fragte Marc.
    »Die Bodenstation hat gar nichts unter Kontrolle«, sagte Raoul.
    »Wir müssen uns selbst helfen.«
    »Verdammt richtig«, sagte Viktor und stieß ein trockenes Lachen aus.
    »In Ordnung.« Sie grinste unsicher, und Marc folgte ihrem Beispiel.
    »Ich finde, wir sollten noch warten und erst mit der Erde sprechen, bevor wir irgendwelche Teile rausreißen und reparieren«, sagte Raoul.
    Viktors Stimme ertönte rauschend im Anzugslautsprecher. Sein russischer Akzent kam diesmal stärker durch. »Njet, njet – nicht warten. Ihr fangt sofort an. Wir können nicht hier rumsitzen und darauf warten, daß Airbus uns abholt.«
    * * *
    Während sie die Küche saubermachten und das Mittagessen vorbereiteten, wurden sie durch ein Klingelzeichen vom Eintreffen eines Überrang-Videos informiert. Julia wußte sofort, daß es von Axelrod stammte. Er wußte nämlich, daß sie um diese Zeit immer zu Mittag aßen. Mit Blicken verständigten sie sich darauf, sich später damit zu befassen. Axelrods Botschaften waren in der Regel Tiraden – ›Er hat mal wieder Hummeln im Arsch‹, wie Marc sich auszudrücken pflegte. Und heute würde es knüppeldick kommen, denn er hatte den Absturz mitverfolgt und ihre Berichte erhalten.
    Sie ließen sich Zeit beim Essen.
    Axelrod war auf hundertachtzig. »Die NASA-Reparatur hat versagt? Was für Scheiß-Instruktionen haben die euch denn geschickt?«
    Er tigerte im Büro herum; die Videokamera hatte er am Revers befestigt. »Nun wißt ihr auch, wieso wir sie als Zauberlehrlinge bezeichnen. Sie brauchen eine Anleitung, um ihre Zaubertricks auszuführen. Detaillierte Instruktionen.« Er verstummte, um Luft zu holen. »Zuerst haben sie uns einen defekten Kahn angedreht und dann noch die Reparatur verbockt. Da macht jemand gemeinsame Sache mit Airbus, ich sag’s euch.«
    Viktor war als erstem aufgefallen, daß der Ton der Monologe sich verändert hatte: aus den freundlichen und jovialen Sprüchen, mit denen Axelrod sie täglich motiviert hatte, waren im Lauf der Zeit Pöbeleien geworden.
    Außer dem finanziellen Aderlaß, den die Mission für ihn bedeutete, lastete der Mediendruck auf Axelrod. Darüber hinaus hatte das seit jeher angespannte Verhältnis zur NASA sich weiter verschlechtert. Er hatte kein Vertrauen mehr zu ihrer Nachrichtentruppe.
    Die Schwierigkeiten nahmen an dem Tag ihren Lauf, als die Konsortiums-Mission in die Planungsphase trat und Axelrod mit dem Ansinnen an die NASA herantrat, das ERV für den Rückflug seiner Besatzung einzusetzen. Die NASA hatte das abgelehnt, wodurch das ganze Projekt schon in diesem frühen Stadium zu scheitern drohte.
    »Wer will mich denn aufhalten?«, hatte Axelrod gefragt. »Wollen Sie vielleicht Wachen auf dem Mars aufstellen, um das Team an der Benutzung des ERV zu hindern?«
    Nach zweimonatigem Hickhack hatten sie schließlich eine Einigung erzielt – das Konsortium durfte das ERV für eine Milliarde Dollar käuflich erwerben. Zahlung im voraus. Doch manche Leute in der NASA hatten Axelrods Anmaßung nicht vergessen.
    Nachdem Raoul die Schäden am ERV an Axelrod gemeldet hatte, verlor dieser die Contenance. Er zog in der Presse gegen die NASA vom Leder, disqualifizierte das ERV als ›Schrott aus Regierungsbeständen‹ und verlangte sein Geld zurück. Das erwies sich als unklug.
    Weil die NASA das Geld inzwischen ausgegeben hatte -immerhin war sie eine Regierungsbehörde, und Geldausgeben gehörte nun einmal zum Auftrag einer Regierung –, stieß Axelrods Begehr auf Ablehnung. Statt dessen erbot die NASA sich, ihm bei der Reparatur behilflich zu sein, indem sie ein identisches ERV als Vorlage nahm, das in einem Hangar im Johnson-Raumfahrtzentrum stand.
    Das vermochte Axelrod nicht zu besänftigen. Vielmehr drohte er der NASA damit, sie auf Schadenersatz für die Kosten der Mission zu verklagen, falls eine Reparatur des ERV nicht möglich war.
    Die NASA gab Axelrod wiederum zu verstehen, daß eine flagrante Vertragsverletzung womöglich die reibungslose Kommunikation mit der Mars-Mannschaft beeinträchtigen würde. Falls er sie verklagte, beschieden sie ihn feierlich, würden die Regierungsanwälte ihnen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den weiteren Kontakt zu ihm untersagen. Und mit Schlimmerem wäre zu rechnen
    …
    Diese Drohung mußte Axelrod ernst

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