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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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Bahnhofsmission ...“
    „Der Ameisenmann!“ Er hatte Palazuelo beim Hineingehen gesehen. Dieser spanische Mistkerl hatte Anna getötet.
    Und das hieß: Ihr Vater hatte Anna nicht getötet.
    „Mama, ich habe mich völlig vertan! Ich kam hierher, um ihn zu töten! Aber er war es nicht! Er war es nicht! Er denkt noch wie ein Mensch, fühlt wie ein Mensch! Deshalb haben sie ihn mitgenommen!“ Sie spürte einen warmen, salzigen Tropfen über ihre Wange in den Mundwinkel rinnen.
    Valeska brachte ein kurzes Lächeln zustande. „Ich weiß nicht, welche Grübeleien dich zu diesem Schluss gebracht haben, mein Kind. Aber es ist bestimmt der richtige Schluss. Es ist der, an den ich mich jeden Tag zwinge zu glauben.“
    „Und jetzt weiß ich es und könnte ihm endlich wieder begegnen, und er ist weg. Entführt. Von den beiden ...“ Monstern? Ungeheuern? Bestien? Nein. Lea schrie es heraus: „Von den beiden Arschgeigen , die an diesem ganzen Scheiß hier schuld sind!“
    Ihre Mutter sah sie mit großen Augen an.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte sie dann.
    „Ich gehe nach Prag und hole ihn da raus.“
    „Wie bitte? Nur über meine Leiche!“
    „Glaub mir, ich weiß, was ich tue. Ich habe einen Plan. Diesmal sollen sie mich kennenlernen!“
    „Was für ein Plan soll das denn sein?“
    „Später, Ma.“ Lea kehrte dem Büro ihres Vaters den Rücken und lief die Treppe hinunter. „Die Zeit drängt, und ich – ich muss rekrutieren.“

Dritter Teil
     
     
    I just want to be there beside you
    When the night comes.
     
    - Joe Cocker, „When The Night Comes“

57. Kapitel
     
    Das Telefon in seinem Zimmer fiepte die Titelmelodie von Star Wars , als er gerade am Computer saß. Er klemmte sich beiläufig den Hörer ans Ohr und tippte weiter. Der Aufsatz musste heute noch fertig werden.
    „Hallo, hier ist Bülent.“
    „Würdest du mit mir fünfhundert Kilometer von hier einer unbekannten Anzahl übermächtiger, Blut trinkender Ungeheuer gegenübertreten und meinen Vater aus einem mit modernsten High-Tech-Sicherheitssystemen verbarrikadierten Haus befreien, auch wenn er selbst ein solches Monster ist und wir nie ganz sicher sein können, ob er sich mit seinen Superkräften nicht gegen uns wendet?“
    „Äh ... klar doch. Wer spricht da?“
    „Hier ist Lea.“
    „Ich weiß. Das war ein Scherz. Holy Shit, Lea, wo hast du dich während deiner Auszeit herumgetrieben? Auf der Arnold-Schwarzenegger-Schule für Nahkampf und Größenwahn? Haben wir irgendwelche Geheimwaffen, von denen ich nichts weiß? Oder bist du schlicht und einfach lebensmüde?“
    „Nennen wir es entschlossen. Was ist, bist du dabei?“
    „Was sollte die daran hindern, uns in kleine Scheibchen zu schneiden und zum Abendessen zu servieren, bevor wir 'Buh' sagen können?“
    „Komm her, dann erkläre ich es dir.“
    „Klingt ja sehr beruhigend. Etwa du und ich alleine? Bonnie und Clyde?“
    Lea gab einem spontanen Impuls nach. „Lucy kommt mit“, rief sie aus und fügte etwas leiser hinzu: „Allerdings weiß sie noch nichts von ihrem Glück.“
    „Was ist mit Waffen? Das war durchaus ernst gemeint. Deine Abneigung gegen alles, was Päng macht, mag dir beim Ostermarsch Meriten einbringen, aber ich habe keine Lust, den Deppen auf dem---“
    „Diesmal nicht, Bülent“, unterbrach sie ihn, „diesmal nicht.“
    „He, das klingt, als hättest du dir wirklich Gedanken gemacht.“
    „Wenn ich sage, ich gehe da hin und hole meinen Dad raus, dann tue ich das auch. Und lasse mich weder ab- noch umbringen. Was ist, bist du dabei?“
    „Die Typen in den Arsch treten, die daran schuld sind, dass ich wie ein Idiot dastehe und mich gleich zweimal hintereinander runterputzen lassen musste – von Ritterbusch und von dir? Da fragst du noch? Es geht um die Ehre der Familie, Don Corleone!“
    „Gut. Komm am besten sofort hierher, und wir besprechen alles Weitere.“
     
    Sie legte auf, wählte Lucys Nummer, legte wieder auf und hob erneut ab. Was sollte sie nur sagen? Sie hatte sich mit Lucy schon vor Monaten zerstritten. Wie sollte sie ihre frühere beste Freundin bewegen, sie auf diesem Himmelfahrtskommando zu begleiten?
    Vielleicht, indem sie ihr einfach die Wahrheit sagte?
    Sie drückte die Wahlwiederholungstaste und hoffte inständig, dass Lucy selbst an den Apparat gehen würde. Wie hätte sie das Ganze auch noch Lucys Eltern erklären sollen?
    „Lucy hier, wer da?“
    Lea atmete auf. „Hallo, Lucy.“
    „Meine Fresse. Ist das etwa Lea? Die

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