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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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noch einmal in die Augen.
    „Ein bisschen wie in From Dusk Till Dawn , findest du nicht?“, meinte Bülent.
    „Mit dem Unterschied, dass die durch den anbrechenden Tag gerettet werden. Wenn wir bei Sonnenaufgang herauskommen, wird mein Vater sterben. Wir müssen den Rückweg schon ohne Sonne schaffen.“
    „Erst mal müssen wir überhaupt hineinkommen.“
    „Lass mal überlegen. Das Programm nimmt also dreißig Sekunden auf. Dann sucht es auf dieser Aufnahme nach dem Masterpasswort und nimmt die nächste halbe Minute auf. Und so weiter ...“
    „Dann könnte es sein, dass man das Passwort genau ...“
    „ ... zwischen zwei Aufnahmen sagt, sodass die erste Hälfte auf der einen Aufnahme zu hören ist und die zweite auf der anderen.“
    „Es wäre also auf keiner Aufnahme das komplette Passwort vorhanden. Das erste Mal hieße es nur 'Lea Leonardt, einundzwan' und das nächste Mal 'zigster Sechster' und so weiter.“
    Lea wandte sich wieder zur Tür und rief drei Mal hintereinander: „Lea Leonardt, einundzwanzigster Sechster vier vierundvierzig.“
    Immer noch regte sich nichts.
    „Jetzt müssen wir wieder bis zu dreißig Sekunden warten“, erklärte Lea.
    „Was machen wir, wenn dann noch nichts passiert?“
    „Versuchen, mit der Säure das Schloss aufzuätzen?“
    „Und dein genialer Vater hätte sich gegen einen so plumpen Versuch nicht mal irgendwie abgesichert?“
    „Die Anlage ist ja noch nicht ganz fertig, sonst bräuchten sie den ganzen Gehirnwäschekram nicht.“
    „Klar, und ausgerechnet die Stelle, die mit Säureangriffen auf die Haustür zu tun hat, hebt er sich bis zuletzt auf.“
    „Jetzt hör aber---“
    Ein leiser Summton beendete das Gespräch abrupt, bevor es eskalieren konnte.
    Mit einem klickenden Geräusch sprang die schwere Tür einen Zentimeter weit auf.
    Bülent und Lea starrten ungläubig auf die Öffnung, dann gegenseitig in ihre Gesichter, dann wieder zur Tür.
    „Auf geht's“, seufzte Lea.
    Bülent drehte sich noch einmal in Richtung Stadt.
    „ I'll be back “, brummte er in seiner tiefstmöglichen Tonlage.
    Dann verschwanden beide in dem schmalen, schwarzen Ritz.

79. Kapitel
     
    Sie fanden sich in einem langen, schmalen Korridor wieder, der zu beiden Seiten von Fackeln erleuchtet wurde: Etwa alle zwei Meter war ein metallenes Gestell in die Wand eingelassen, in dem jeweils ein brennendes Holzscheit ruhte.
    „So viel ist klar“, flüsterte Bülent, „hier wohnt jemand.“
    „Gratuliere, Sherlock“, gab Lea ebenso leise zurück. „Und ich möchte hinzufügen, hier wohnt jemand Altes.“
    „Der für so neumodischen Kram wie Elektrizität nicht viel übrig hat.“
    So leise sie konnten, schlichen sie auf dem dicken Teppichboden den Gang entlang. Plötzlich gab Bülent ein lautes Stöhnen von sich.
    „Was ist?“, fragte Lea ängstlich, „Geht es dir gut? Bist du verletzt?“
    „Das ... das ...“ stammelte er.
    „Was denn?“
    „Das ist ... Holy Shit, das ist ein Zündnadelgewehr M 41 von 1855. Hergestellt von Johann Dreyse in Sömmerda. Das war am Anfang ein Staatsgeheimnis, in den ersten Jahren durfte man nur 'Perkussionsgewehr' dazu sagen, damit sich nichts herumsprach. Die Arbeiter in der Fabrik waren die Einzigen, die ...“
    „Kannst du deinen verdammten Waffenfetischismus nicht mal hintanstellen, und wir suchen jetzt meinen Vater? Er muss irgendwo in diesem Haus sein, und ich werde es nicht ohne ihn verlassen!“
    Sie folgte seinem verklärten Blick. Tatsächlich, an den Wänden hingen nicht etwa Gemälde, wie sie bei einem alten, wohlhabenden Anwesen wie diesem erwartet hätte, sondern Waffen. Schusswaffen, um genau zu sein, Gewehre in allen Längen und Formen.
    „Hier hängt sogar die Munition daneben“, schwärmte Bülent unvermindert, „15,4 mm. Damit haben die Preußen 1866 die Österreicher nass gemacht. Dass das einfach so hier rumhängt ... Lea, ich kann dir das in zehn Sekunden schussfertig machen. Sieh nur! Wir können ...“
    „Gar nichts können wir“, unterbrach sie unwirsch, „glaubst du, das würde hier hängen, wenn man damit einen Vampir auch nur kitzeln könnte? Ich habe selbst gesehen, wie mein Vater eine Kugel in die Brust gekriegt hat, und er ist einfach so wieder aufgestanden, als wäre er nur auf einer Bananenschale ausgerutscht. Jemand, der schon etwas länger untot ist und solche Szenen schon öfter mitgemacht hat, kriegt das bestimmt überhaupt nicht mehr mit, wenn du ihm damit eine reinballerst.“
    Bülent sah

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