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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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Gesicht. „Tu es jetzt!“, rief sie laut.
    Nichts geschah.
    „Ich glaube, wir können jetzt aufhören mit dieser Komödie“, fuhr sie fort, „du, die du so viele getötet hast, wirst mich nicht töten. Und jetzt lass mich durch, ich habe nicht mehr viel Zeit.“
    „Und was“, erwiderte Elsa langsam, „sollte mich deiner Meinung nach daran hindern, wenn du dich so sehr darauf verlässt?“
    „Na, Max natürlich.“
    „Max?“
    „Der Bauernsohn Max aus dem Nachbardorf, mit dem du zwei Kinder hattest, bevor die ehrenwerten Einwohner von Raunheim dich auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollten. Dein Ehemann Max.“
    „Na und? Was soll mit ihm sein? Überhaupt ist das unendlich lange her. Ich erinnere mich kaum.“ Aber ihre Stimme hatte einen vorsichtigen Unterton bekommen, im gleichen Maße, wie sie das Triumphale, Höhnische verloren hatte.
    „Meine Mutter“, sprach Lea weiter, „hatte viele Hobbys.“
    „Schön für sie. Und jetzt hinaus mit euch.“
    Lea ließ sich nicht beirren. „Eines davon war die Genealogie. Ahnenforschung, wenn dir das mehr sagt. Du wirst kaum glauben, was sie herausfand. Oder sagen wir, du würdest es kaum glauben, wenn du es nicht längst wüsstest .“
    „Ich höre mir das nicht länger an ...“
    „Einer unserer direkten Vorfahren war ein gewisser Maximilian von Kelsterbach. Mutter dachte, er sei ein Adliger, aber wie ich mittlerweile weiß, kann ein solcher Beiname auch einfach den Herkunftsort angeben. Mein Urahn Maximilian kam also aus Kelsterbach und war weit davon entfernt, adligen Blutes zu sein. Denn Kelsterbach ist nichts anderes als ... das Nachbardorf deines Heimatortes Raunheim.“ Die Reihenfolge der Frankfurter S-Bahn-Stationen, die sich ihr von einem Klassenausflug aus grauer Vorzeit eingeprägt hatte, schoss ihr erneut durch den Kopf: Hauptbahnhof, Flughafen, Kelsterbach, Raunheim … nutzloses Wissen, hatte sie gedacht. Wie nützlich erwies es sich jetzt!
    Elsa hörte ihr zu, ohne mit der Wimper zu zucken. „Wir sind also verwandt. Herzlichen Glückwunsch zu der Erkenntnis. Aber wenn du glaubst, das würde mich davon abhalten, dich zu töten ...“
    „Das glaube ich nicht“, unterbrach Lea, „sondern ich weiß es. Du magst vielleicht der ganzen Welt Rache geschworen haben für die Ungerechtigkeit, die dir auf dem Scheiterhaufen widerfahren sollte, aber deine eigene Familie hast du stets davon ausgenommen. Du hast dich an sie geklammert wie an den letzten seidenen Faden, der dich davon abhält, in die Abgründe der Monstrosität zu stürzen. Deine Familie bedeutet dir etwas, Elsa. Nein, das ist falsch. Sie bedeutet dir alles . Sie ist dein letztes Bindeglied zur Gesellschaft der vernunftbegabten Wesen. Ohne deine Familie, ohne deine Lebensaufgabe hättest du nichts mehr! Du würdest über kurz oder lang die wenigen verbliebenen Ähnlichkeiten mit einem menschlichen Wesen verlieren und zugrunde gehen.“
    Elsas Gesicht blieb ungerührt. „Wie kommst du bloß auf so lächerliche Gedanken?“
    „So, lächerlich nennst du sie. Wie interessant. Warum hast du mich dann nicht längst getötet, jetzt wo ich hier vor dir stehe? Warum wiederholst du nur immer wieder, ich soll hinausgehen, wie ein Waschlappen von einem Lehrer, der sich bei seinen Schülern nicht durchsetzen kann? Du, die große Vampirkönigin?
    Ich will dir sagen, wann ich es wusste. Es ist noch keine fünf Minuten her. Dort drinnen, bei deinem Dämon, der Bülent das Augenlicht nahm und uns beinahe besiegt hätte. Ich fühlte mich besiegt. Ich habe aufgegeben. Resigniert. Und dann habe ich etwas getan, das du nicht vorausgesehen hattest.
    Ich wollte sterben. Ich wollte nicht mehr hier heraus, ohne meinen Vater befreit zu haben. Ich sagte der Welt Lebewohl und stürzte mich in die Flammen.
    Du weißt, was dann passierte, nicht wahr? Du selbst hast dem Dämon diesen Auftrag gegeben.
    Die Flammen wichen vor mir zurück.
    Ich konnte es selbst nicht glauben. Ich rappelte mich wieder auf, tat einen Schritt zur Seite, einen nach vorne – es stimmte! Überall, wo ich war, war kein Feuer! Ich rannte zu Bülent und kam gerade noch rechtzeitig, um ihn vor dem Schicksal zu bewahren, das man damals eigentlich dir zugedacht hatte, Elsa. Und da wurde es mir klar: Für Xaphan hatte es angeblich oberste Priorität, uns aufzuhalten. Aber wenn er Bülent verletzen konnte und mich nicht, musste es noch eine höhere Priorität geben.
    Mir kein Leid zuzufügen. Keine ernsthaften Verletzungen.
    Da fiel mir

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