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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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Aufschreis der Verzweiflung geworden, eines letzten wütenden Ausbruchs vor der Resignation. Elisa hatte ihre Niederlage erkannt. Oder?
    In steter Angst vor dem, was als Nächstes geschehen könnte, rannte Lea wie der Blitz über den Gittersteg und kam auf der Insel an. Wie sollte sie das Ritual unterbrechen? Ging das überhaupt? War es schon zu spät?
    Ach was, es musste gehen, sonst hätte Elisa nicht so vehement versucht sie aufzuhalten.
    In Ermangelung eines besseren Plans trat sie ihren Vater mit all ihrer Kraft zwischen die Rippen.
    Er stöhnte laut und riss seine Augen auf. Sofort schwirrten die wirbelnden Farben und Formen in alle Richtungen davon und verloren sich irgendwo im Raum.
    Er sah sie an.
    „Lea?“
    Sie hatte Tränen in den Augen.
    „Papa!“
    Die Stirn runzelnd, betrachtete er ihre hilflos baumelnden Arme.
    „War das Palazuelo?“
    Sie nickte nur, und er stand auf und umarmte sie fest. Da konnte sie sich nicht länger zurückhalten und weinte und schluchzte laut vor Erleichterung und Wut und Angst und Glück.
    Gemeinsam gingen sie zurück ans Ufer des tödlichen Sees.
    Als sie an Elisa vorbeikamen, zischte die Vampirin: „Du hältst dich für so klug, weil du mich einmal übertölpeln konntest. Aber freu dich nicht zu früh, kleine Sterbliche. Freu dich nicht zu früh!“
    Lea blickte ihr in die Augen. Dann sah sie ihren Vater an. Das Ritual war nicht vollendet worden. Sie sah es in seinem Gesicht. Sie spürte es mit jeder Faser ihres Körpers.
    „Es ist nicht zu früh“, erwiderte sie leise, aber bestimmt.
    Hans warf einen Blick auf Elisa. „Zwischen uns ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, sagte er, indem er einen drohenden Zeigefinger auf sie richtete.
    „Das ist ganz in meinem Sinne“, entgegnete sie hasserfüllt.
    Lea und Hans gingen zu Bülent, und Hans nahm seinen massigen Körper auf den Arm, wie man ein kleines Baby hält.
    Während er die Tür öffnete, rief er über die Schulter zurück: „Und unseren Vertrag – ich kündige ihn fristlos gemäß Paragraph sechs Absatz drei, weil das Vertrauensverhältnis zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer nachhaltig gestört wurde! Sehen Sie zu, wo Sie eine Alarmanlage herkriegen! Spannen Sie sich von mir aus einen Bindfaden mit einem Glöckchen dran!“
    Er wartete, bis Lea draußen war, und folgte ihr. „Zecke!“, rief Bülent, bevor Hans energisch die Tür zuknallte.
    Elisa blieb allein zurück.

92. Kapitel
     
    Xaphan und mit ihm das gesamte Fünfziger-Jahre-Büro waren verschwunden, der Raum war kahl und leer. Auch Palazuelos Büro war unbesetzt.
    „Weiß der Geier, wo der sich rumtreibt“, meinte Bülent, „ich muss ihn jetzt auch nicht unbedingt um mich haben.“
    „Hier liegt Ritterbuschs Leiche“, rief Lea, „wir können sie doch nicht so einfach liegenlassen.“
    Bülent wollte widersprechen: „Wir haben keine Zeit---“
    „Leiche?“, unterbrach ihn Hans.
    „Dort drüben! Siehst du sie denn nicht, Papa?“
    „Natürlich sehe ich ihn. Aber es ist keine Leiche. Er lebt, ich spüre es ganz deutlich! Ich kann fühlen, wie das warme Blut in ihm pulsiert.“
    „Er lebt? Ritterbusch lebt? Bist du sicher?“
    „Selten war ich meiner Sache sicherer. Es ist wie eine Aura ... ich spüre das bei jedem von euch. Aber seine ist schwach. Er ist schwer verletzt.“
    „Wir müssen ihn hier rausbringen!“
    Sofort und ohne Bülent loszulassen hob Hans den reglosen Kommissar mit der linken Hand vorsichtig hoch.
    So gelangten sie eiligen Schrittes durch das Gängesystem zurück zu dem Spiegel in dem Raum, wo Lea auf Simon getroffen war. Sie hatten einen etwas anderen Weg genommen, um die 'Speisekammer' zu umgehen, aber waren auf keine weiteren Vampire mehr gestoßen.
    „Könnte sein, dass es bald Tag wird“, vermutete Hans, während er immer schneller lief, „die werden sich bereits verkrümelt haben!“
    „Lass sie“, sagte Lea, „auf sie wartet die Kavallerie.“
     
    Wenig später traten sie hinaus ins Freie. Der frische Wind des frühen Morgens wirkte wie ein Zauber. Lea schloss die Augen und hielt ihr Gesicht in die Luft.
    „Dir muss wahnsinnig kalt sein“, sagte Hans, „mitten im Winter im Unterhemd. Ich gebe dir mein Jackett.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, mir ist warm“, sagte sie lächelnd. „Ohne dich war es kalt.“
    „Ich bringe euch ins Krankenhaus. Lea, so wie ich dein Gedächtnis kenne, sprichst du sicher noch ausreichend Tschechisch, um ihnen zu erklären, was euch fehlt. Spar dir

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